Wenn du ein Unternehmen gründen möchtest, steht vorher viel Planung und die Entscheidung für das richtige Geschäftsmodell an.
In diesem Artikel erfährst du, welche Geschäftsmodelle es gibt und was ein Geschäftsmodell beinhaltet.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Geschäftsmodell?
- Welche Geschäftsmodelle gibt es?
- Klassische Geschäftsmodelle
- Digitale Geschäftsmodelle
- Innovative Geschäftsmodelle
- Nachhaltige Geschäftsmodelle
- Wie sieht ein Geschäftsmodell aus?
Was ist ein Geschäftsmodell?
Ein Geschäftsmodell ist eine strukturierte Beschreibung davon, wie ein Unternehmen Werte schafft, erfasst und liefert. Es umfasst alle Aspekte des jeweiligen Unternehmens, die notwendig sind, um Produkte oder Dienstleistungen an Kund:innen zu verkaufen und dabei rentabel zu sein. Es beschreibt außerdem, wie ein Unternehmen seine Ressourcen, Fähigkeiten, Partner, Kundenbeziehungen, Vertriebskanäle und Einnahmeströme kombiniert, um einen wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen.
Was ist der Unterschied zwischen Strategie und Geschäftsmodell?
Strategie und Geschäftsmodell sind zwei eng miteinander verbundene, aber dennoch unterschiedliche Konzepte im Unternehmensmanagement.
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Definition:
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Strategie: Die Unternehmensstrategie ist der Plan oder Ansatz, den ein Unternehmen verfolgt, um seine Ziele zu erreichen. Sie umfasst die langfristige Ausrichtung und die Entscheidungen, die getroffen werden, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, Märkte zu erschließen und erfolgreich zu sein.
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Geschäftsmodell: Das Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen Mehrwert schafft, erfasst und liefert. Es umfasst die Struktur und die erforderlichen Elemente, um Produkte oder Dienstleistungen an Kund:innen zu verkaufen und dabei Gewinne zu erzielen.
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Fokus:
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Strategie: Die Strategie legt fest, wie ein Unternehmen seine Ressourcen und Fähigkeiten einsetzt, um sich im Markt zu positionieren, Wettbewerbsvorteile zu erlangen und langfristige Ziele zu erreichen.
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Geschäftsmodell: Das Geschäftsmodell konzentriert sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen Wert und Mehrwert schafft und seinen Kund:innen Nutzen bietet, während es gleichzeitig Einnahmen generiert.
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Zeithorizont:
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Strategie: Die Strategie betrachtet die langfristige Ausrichtung und Planung, oft im Zeitraum von mehreren Jahren.
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Geschäftsmodell: Das Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen seine täglichen Aktivitäten durchführt, um das Wertangebot umzusetzen und kurz- bis mittelfristige Einnahmen zu generieren.
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Flexibilität:
- Strategie: Die Strategie kann sich im Laufe der Zeit ändern, um auf sich ändernde Marktbedingungen, Technologien oder Wettbewerbslandschaften zu reagieren.
- Geschäftsmodell: Das Geschäftsmodell kann ebenfalls Anpassungen erfordern, jedoch beziehen sich diese normalerweise auf Änderungen in den operativen Abläufen, um das Wertangebot zu optimieren.
Eine erfolgreiche Strategie sollte das Geschäftsmodell berücksichtigen und darauf aufbauen, da die Art und Weise, wie ein Unternehmen Wert schafft, direkt mit seinen strategischen Zielen verbunden ist.
Lesetipp: Business Model Canvas: So kannst du Geschäftsmodelle visualisieren und strukturieren
Welche Geschäftsmodelle gibt es?
Bevor du für dein Unternehmen also über eine Strategie nachdenkst, musst du zunächst ein Geschäftsmodell entwickeln. Dabei ist der erste Schritt, das richtige Geschäftsmodell für dein Unternehmen zu finden.
Klassische Geschäftsmodelle
Klassische Geschäftsmodelle sind bewährte Ansätze oder Strategien, die Unternehmen verwenden, um Werte zu schaffen, Einnahmen zu generieren und langfristig erfolgreich zu sein. Diese Modelle haben sich im Laufe der Zeit entwickelt und sind in verschiedenen Branchen und Sektoren weit verbreitet.
Direct Selling (Direktvertrieb)
- Direct Selling ist ein moderner Ansatz, bei dem du deine Produkte direkt an EndKund:innen verkaufst, ohne den traditionellen Einzelhandel als Vermittler einzusetzen.
- Das Modell setzt auf individuelle Vertriebspartner:innen oder Verkäufer:innen, die persönliche Beziehungen zu Kund:innen aufbauen.
- Verkäufer:innen können Produkte direkt vorstellen, persönliche Beratung bieten und potenzielle Kund:innen durch Gespräche oder Online-Präsentationen überzeugen.
Lies hier was ein Domain Name Sytem ist und erfahre alles Wichtige über die Grundlagen des Internet-Adresssystems.
Cross Selling
- Cross Selling bedeutet, dass du zusätzliche Produkte oder Dienstleistungen anbietest, die zu dem Hauptprodukt passen, das der Kunde oder die Kundin bereits gekauft hat.
- Ziel ist es, den Wert der Kund:innen zu steigern, indem du ihm ergänzende Produkte anbietest, die sein ursprüngliches Interesse erweitern oder befriedigen.
- Ein Geschäft, das Handys verkauft, kann beispielsweise auch Handyhüllen, Bildschirmschutzfolien oder Ladegeräte als Ergänzung anbieten.
Franchising
- Franchising ermöglicht es dir als Unternehmen (Franchisegeber), anderen Unternehmen (Franchisenehmern) das Recht zu gewähren, deine etablierte Marke und Geschäftspraktiken zu nutzen.
- Franchisenehmer:innen eröffnen und betreiben unabhängige Geschäfte, die jedoch den bewährten Richtlinien und Qualitätsstandards des Franchisegebers folgen.
- Franchisegeber erhalten Lizenzgebühren oder einen Prozentsatz des Umsatzes von den Franchisenehmern – was eine Win-Win-Situation für beide Parteien darstellt.
Lesetipp: Du stellst dir die Frage: Wie kann man eine Domain registrieren? In unserem Beitrag erklären wir es dir.
Lizenzen
- Im Lizenzmodell erteilst du anderen Unternehmen oder Einzelpersonen das Recht, deine geistigen Eigentumsrechte wie Patente, Marken oder Urheberrechte zu nutzen.
- Lizenznehmer:innen zahlen dir dafür Lizenzgebühren oder folgen bestimmten Vereinbarungen, um diese Rechte zu nutzen.
- Dieses Modell ermöglicht es dir, Einnahmen aus deinem geistigen Eigentum zu generieren, während du immer noch die Kontrolle darüber behältst.
Solution Provider
- Als Solution Provider bietest du umfassende Lösungen an, die aus verschiedenen Produkten und Dienstleistungen bestehen.
- Kund:innen erhalten eine komplette, integrierte Lösung für ihre Bedürfnisse von einem einzigen Anbieter.
- Dieses Modell erleichtert es Kund:innen, eine Lösung aus einer Hand zu erhalten, anstatt verschiedene Anbieter koordinieren zu müssen.
Lock-In
- Beim Lock-In-Modell schaffst du Abhängigkeit oder Bindung der Kund:innen an deine Produkte oder Dienstleistungen.
- Dies geschieht oft durch die Verwendung spezifischer Technologien, Schnittstellen oder Ökosysteme, die den Wechsel zu Wettbewerbern erschweren.
- Zum Beispiel könnte ein Softwareunternehmen eine Plattform entwickeln, die Daten im eigenen Format speichert, was es schwierig macht, zu anderen Softwareanbietern zu wechseln.
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Digitale Geschäftsmodelle
Digitale Geschäftsmodelle sind Ansätze oder Strategien, die Unternehmen nutzen, um Werte durch digitale Technologien zu schaffen, zu vermitteln und zu erfassen. Diese Modelle sind speziell darauf ausgerichtet, die Möglichkeiten der digitalen Welt zu nutzen, um Produkte, Dienstleistungen und Interaktionen mit Kund:innen auf innovative Weise anzubieten.
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E-Commerce
- E-Commerce bezieht sich auf den Online-Verkauf von Waren und Dienstleistungen über digitale Plattformen.
- Kund:innen können Produkte und Dienstleistungen bequem über das Internet auswählen, bestellen und bezahlen, ohne physisch in einem Geschäft präsent zu sein.
- E-Commerce umfasst verschiedene Geschäftsmodelle und reicht von kleinen Einzelhändlern bis zu großen multinationalen Online-Marktplätzen.
Dropshipping
- Dropshipping ist ein E-Commerce-Modell, bei dem Unternehmen Produkte verkaufen, ohne physische Lagerbestände zu halten.
- Wenn ein Kunde oder eine Kundin eine Bestellung aufgibt, wird das Produkt direkt vom Lieferanten oder Hersteller versandt.
- Dies ermöglicht es Unternehmen, Kosten und Lagerplatz zu sparen, da sie nur dann Produkte kaufen, wenn eine Bestellung eingegangen ist.
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Affiliate
- Im Affiliate-Modell bewerben Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen anderer Unternehmen auf ihren Plattformen oder Websites.
- Wenn Kund:innen aufgrund der Empfehlung des Affiliates kaufen oder eine bestimmte Aktion ausführen, erhält der Affiliate eine Provision.
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Free-Modelle
- Free-Modelle bieten Produkte oder Dienstleistungen kostenlos an und generieren Einnahmen durch andere Quellen wie Werbung, Sponsoring oder Datenverwertung.
- Unternehmen bieten ihren Nutzern einen Mehrwert, ohne direkte Zahlungen zu verlangen, und finanzieren sich stattdessen durch Partnerschaften oder Anzeigen.
Pay per Use
- Beim Pay-per-Use-Modell zahlen Kund:innen nur für die tatsächliche Nutzung oder den Verbrauch eines Produkts oder einer Dienstleistung.
- Dieses Modell ist häufig in Bereichen wie Cloud-Diensten oder Softwarelizenzen anzutreffen, bei denen Kund:innen nur für die Menge oder Dauer der Nutzung zahlen.
Flatrate
- Bei einem Flatrate-Modell zahlen Kund:innen eine feste monatliche Gebühr, um unbegrenzten Zugriff auf Produkte oder Dienstleistungen zu erhalten.
- Dieses Modell ist besonders in der Unterhaltungsindustrie verbreitet, wie z. B. bei Streaming-Diensten oder Software-as-a-Service (SaaS), wo Kund:innen Zugang zu einer Vielzahl von Inhalten oder Tools erhalten.
Marketplace (Marktplatz)
- Ein Marketplace ist eine Plattform, auf der verschiedene Anbieter ihre Produkte oder Dienstleistungen anbieten können.
- Die Unternehmen, die den Marktplatz betreiben, verdienen oft durch Transaktionsgebühren, die von den Verkäufern für erfolgreiche Verkäufe gezahlt werden.
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Innovative Geschäftsmodelle – Beispiele
Die folgenden Beispiele erklären dir, wie innovative Geschäftsmodelle funktionieren.
Sharing Economy
- Sharing Economy, auch bekannt als "Collaborative Economy" oder "Gig Economy", bezieht sich auf ein wirtschaftliches Modell, bei dem Menschen Ressourcen wie Zeit, Fähigkeiten, Waren oder Dienstleistungen über digitale Plattformen miteinander teilen, tauschen oder vermieten.
- Menschen stellen ihre ungenutzten oder zu weniggenutzten Ressourcen – sei es ein freies Zimmer in ihrer Wohnung, ein ungenutztes Auto oder ihre Fähigkeiten – anderen zur Verfügung.
Beispiel: Plattformen wie Airbnb und Uber ermöglichen es Menschen, ihre Ressourcen (z. B. Wohnraum, Autos) mit anderen zu teilen.
Abonnements
- Das Abonnement-Modell bedeutet, dass Kund:innen regelmäßig Zahlungen leisten, um kontinuierlichen Zugang zu deinen Produkten oder Dienstleistungen zu erhalten.
- Es ist eine stabile Einnahmequelle für dein Unternehmen und fördert gleichzeitig langfristige Kundenbindung.
Beispiel: Streaming-Dienste wie Netflix oder Musik-Streaming-Plattformen wie Spotify bieten ihren Kund:innen Zugang bei Zahlung einer monatlichen Gebühr. Unternehmen wie Birchbox bieten monatliche Abonnementboxen mit Produkten an, die den Interessen der Kund:innen entsprechen.
Lesetipp: Erfahr in diesem Leitfaden, wie du dein Abonnementgeschäft startest
Crowdsourcing
- Crowdsourcing bezieht sich auf den Prozess, bei dem eine Gruppe von Menschen – die sogenannte "Crowd" – online zusammenarbeitet, um Ideen, Informationen, Meinungen, Ressourcen oder Arbeitskraft für bestimmte Projekte, Aufgaben oder Problemlösungen bereitzustellen.
- Es wird die Macht der kollektiven Intelligenz genutzt, um vielfältige Perspektiven und Lösungsansätze zu generieren.
Beispiel: Plattformen wie Kickstarter ermöglichen es Unternehmern, Finanzierung für ihre Projekte von der breiten Öffentlichkeit zu erhalten.
Hier findest du 25 Ideen, um Online Geld zu verdienen.
On-Demand-Dienste
- On-Demand-Dienste sind Dienstleistungen, die Kund:innen in Echtzeit und nach Bedarf zur Verfügung stehen und werden häufig über digitale Plattformen wie mobile Apps oder Websites bereitgestellt.
- Kund:innen können auf Knopfdruck oder per Mausklick Dienstleistungen anfordern und erhalten sie sofort oder innerhalb kurzer Zeit.
- On-Demand-Dienste erstrecken sich über eine Vielzahl von Branchen und reichen von Fahrdiensten und Essenslieferungen bis hin zu Reinigungs- und Handwerksarbeiten.
Beispiel: Dienstleistungen wie TaskRabbit bieten eine sofortige Vermittlung von Aufgaben an Dienstleister.
Freemium
- Freemium ist ein Geschäftsmodell, bei dem die Basisversion eines Produkts oder einer Dienstleistung kostenlos angeboten wird.
- Zusätzliche Funktionen, erweiterte Versionen oder Premium-Funktionen sind kostenpflichtig und können durch Abonnements oder einmalige Zahlungen erworben werden.
Beispiel: Apps wie Dropbox bieten kostenlose Basisversionen an und erlauben den Nutzern, gegen Gebühr auf erweiterte Funktionen zuzugreifen
Nachhaltige Geschäftsmodelle – Beispiele
Nachhaltigkeit spielt auch bei der Überlegung, welches Geschäftsmodell das Passende ist eine wichtige Rolle, da viele Kund:innen heutzutage nachhaltige Unternehmen unterstützen.
Circular Economy
- Die Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) ist ein Konzept, das darauf abzielt, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern und den Ressourcenverbrauch zu minimieren.
- Abfälle werden reduziert und Materialien wiederverwendet werden.
Beispiel: Unternehmen wie Patagonia setzen auf Reparatur und Recycling, um Produkte länger haltbar zu machen und Ressourcen effizienter zu nutzen. Indem sie Kund:innen ermutigen, ihre Produkte zu reparieren oder zu recyceln, tragen sie dazu bei, den linearen Ansatz der "Nutzung und Entsorgung" zu überwinden und stattdessen einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, in dem Produkte immer wieder in den Produktionsprozess zurückkehren.
Upcycling
- Upcycling ist eine kreative Herangehensweise an die Wiederverwertung von Materialien, bei der recycelte Elemente in Produkte von höherer Qualität oder ästhetischer Attraktivität umgewandelt werden.
- Durch Upcycling wird nicht nur Abfall reduziert, sondern auch ein Mehrwert durch die Transformation von vermeintlichem "Müll" in einzigartige und ansprechende Produkte geschaffen.
Beispiel: Unternehmen wie "BOTTLETOP" nutzen recycelte Materialien wie alte Banner, Autogurte oder Plastikflaschen, um hochwertige Taschen, Schmuckstücke und andere Produkte herzustellen.
Lesetipp: Du möchtest deine Produkte auf Amazon verkaufen? In unserem Blogbeitrag findest du eine Schritt-für-Schritt Anleitung, um auf der Plattform erfolgreich zu werden.
Nachhaltige Landwirtschaft
- Unternehmen berücksichtigen ökologische und soziale Faktoren bei der Lebensmittelproduktion, indem sie beispielsweise auf chemische Pestizide und den Einsatz von Gentechnik verzichten.
- Durch den Einsatz nachhaltiger Anbaumethoden wird die Belastung der Umwelt verringert und gleichzeitig eine gesunde Ernährung gefördert.
Beispiel: Unternehmen wie "Farmers Fridge" verwenden nachhaltige Anbaumethoden und liefern frische, gesunde Lebensmittel an Verkaufsautomaten.
Carbon Offsetting
- Carbon Offsetting bezieht sich auf die Kompensation von CO₂-Emissionen, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden, indem Unternehmen in umweltfreundliche Projekte investieren.
- Diese Projekte können Aufforstung, erneuerbare Energien oder Energieeffizienzinitiativen umfassen, die dazu beitragen, die Kohlenstoffbilanz auszugleichen.
Beispiel: Unternehmen bieten Dienstleistungen zur CO₂-Kompensation an, indem sie Kund:innen ermöglichen, ihre eigenen Emissionen durch Investitionen in solche Projekte auszugleichen. Dies hilft dabei, den Netto-CO₂-Ausstoß zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.
Was bedeutet disruptive Geschäftsmodelle?
Disruptive Geschäftsmodelle bedeuten, dass Geschäftsmodelle grundlegend etablierte Branchen oder Märkte durch Innovationen verändern. Sie bieten oft radikal neue Ansätze, die bestehende Geschäftspraktiken und -strukturen infrage stellen. Diese Modelle zielen darauf ab, unterversorgte oder bisher nicht adressierte Marktsegmente anzusprechen. Obwohl sie anfangs von etablierten Unternehmen möglicherweise unterschätzt werden, gewinnen sie oft an Bedeutung und können schließlich traditionelle Geschäftsmodelle verdrängen.
Was bedeutet skalierbare Geschäftsmodelle?
„Skalierbare Geschäftsmodelle” bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Umsätze zu steigern, ohne dabei proportional höhere Kosten zu verursachen. Diese Art von Geschäftsmodell kann auf einer breiteren Basis angewendet werden, ohne dass dies die Effizienz oder Qualität der Produkte oder Dienstleistungen beeinträchtigt. Oft findet man solche skalierbaren Modelle in digitalen Produkten, Plattformen und Dienstleistungen. Die Skalierbarkeit solcher Modelle trägt dazu bei, schnelles Wachstum zu fördern und größere Marktanteile zu erreichen.
Lesetipp: Der Handel zwischen Unternehmen (B2B) gewinnt immer mehr an Bedeutung – auch für B2C-Marken. In unserem Beitrag zeigen wir dir B2B-Beispiele und wie diese B2B erfolgreich umsetzen!
Wie sieht ein Geschäftsmodell aus?
Value Proposition (Nutzenversprechen oder Kundennutzen)
Die Value Proposition bildet den Kern des Geschäftsmodells. Sie geht über ein einfaches Produkt oder eine Dienstleistung hinaus und repräsentiert ein eindeutiges Versprechen, das beschreibt, welchen unverwechselbaren Wert ein Unternehmen seinen Kund:innen bietet. Dieses Versprechen betont, wie das angebotene Produkt oder die Dienstleistung die spezifischen Probleme oder Bedürfnisse der Kund:innen effektiv und zufriedenstellend löst.
Beispiel: Ein Unternehmen, das ökologisch nachhaltige Verpackungslösungen herstellt, könnte eine Value Proposition formulieren, die betont, wie ihre Produkte nicht nur die Verpackungsbedürfnisse von Unternehmen erfüllen, sondern auch dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
Kunden
Die Zielgruppe, an die das Unternehmen seine Produkte oder Dienstleistungen richtet, bildet einen zentralen Aspekt des Geschäftsmodells. Ein tiefes Verständnis für die individuellen Kundenbedürfnisse, -präferenzen und Verhaltensmuster ist von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Erfolg des Geschäftsmodells.
Beispiel: Ein Unternehmen, das sich auf Sportbekleidung spezialisiert hat, könnte seine Zielgruppe auf aktive Menschen konzentrieren, die Wert auf Funktionalität, Komfort und Stil legen.
Nutzen
Die Frage nach dem Nutzen konzentriert sich auf den konkreten Mehrwert, den Kund:innen durch das Angebot des Unternehmens erhalten. Dieser Mehrwert kann sich in Form von Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen, Zeitersparnis oder anderen Vorteilen manifestieren, die direkt aus der Nutzung des Produkts oder der Dienstleistung resultieren.
Beispiel: Ein Softwareunternehmen, das eine Projektmanagement-Software entwickelt hat, könnte den Nutzen betonen, den Unternehmen durch eine effizientere Ressourcenplanung und bessere Zusammenarbeit erzielen, was zu einer beschleunigten Fertigstellung von Projekten führt.
Geschäftsstruktur
Die Geschäftsstruktur umfasst die organisatorische Aufstellung des Unternehmens, einschließlich Hierarchie, Abteilungen und interner Prozesse. Sie legt fest, wie Entscheidungen getroffen werden, wie Ressourcen eingesetzt werden und wie die internen Abläufe gestaltet sind.
Beispiel: Ein Technologieunternehmen könnte eine flache Hierarchie haben, die die Kommunikation zwischen den Teams erleichtert und schnelle Entscheidungen ermöglicht.
Angebot
Das Angebot beschreibt die Palette der Produkte oder Dienstleistungen, die das Unternehmen bereitstellt. Dabei wird betont, wie diese Angebote gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche der Kund:innen abgestimmt sind, um ihnen maximalen Nutzen zu bieten.
Beispiel: Ein Café könnte ein vielfältiges Angebot an Kaffeespezialitäten, Snacks und Desserts bereitstellen, um die verschiedenen Vorlieben seiner Kund:innen zu bedienen.
Lesetipp: In diesem Beitrag findest du tolle Tipps, die dir dabei helfen, deine eigene Homepage zu erstellen.
Vertrieb und Kommunikation
Vertrieb und Kommunikation umfassen die Strategien, mit denen Produkte oder Dienstleistungen an Kund:innen geliefert und vermarktet werden. Dies kann die Auswahl und Nutzung von Vertriebskanälen, Werbemaßnahmen, Marketingstrategien und Kundensupport einschließen.
Beispiel: Ein E-Commerce-Unternehmen könnte seine Produkte über seine Website verkaufen und gleichzeitig soziale Medien nutzen, um mit den Kund:innen in Kontakt zu treten und Marketingaktionen zu teilen.
Lesetipp: Erfahre in unserem Beitrag, wie SMS-Marketing deine Marketing-Strategie voranbringt.
Produktion (Kernaktivitäten)
Die Produktion oder Kernaktivitäten sind die zentralen Prozesse, die notwendig sind, um das Angebot herzustellen oder die Dienstleistung zu erbringen. Diese Aktivitäten bilden das Herzstück des Geschäftsmodells und tragen maßgeblich zur Wertschöpfung bei.
Beispiel: Ein Automobilhersteller müsste die Herstellung der Fahrzeuge als seine Kernaktivität betrachten, da dies der Hauptprozess ist, der direkt zur Erzeugung von Einnahmen führt.
Kernfähigkeiten
Die Kernfähigkeiten sind die besonderen Stärken, Ressourcen oder Technologien, die das Unternehmen einzigartig machen. Sie sind oft der Grund, warum das Unternehmen in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich agiert.
Beispiel: Ein Telekommunikationsunternehmen könnte in der Lage sein, hochsichere Netzwerkverbindungen bereitzustellen, was es für Regierungsbehörden attraktiv macht, die besonders hohe Sicherheitsanforderungen haben.
Schlüsselpartner
Schlüsselpartner sind externe Unternehmen, Organisationen oder Personen, die eine wesentliche Rolle im Geschäftsmodell spielen. Partnerschaften können bei der Bereitstellung von Ressourcen, Expertise oder Vertriebskanälen helfen.
Beispiel: Ein Softwareunternehmen könnte eine Partnerschaft mit einem Cloud-Service-Anbieter eingehen, um seine Anwendungen über die Cloud bereitzustellen und so eine größere Reichweite zu erzielen.
Ertragsmodell
Das Ertragsmodell beschreibt, wie das Unternehmen Einnahmen generiert. Dies kann durch den Verkauf von Produkten, Abonnement- oder Lizenzgebühren oder andere Einkommensquellen erfolgen.
Beispiel: Ein Musikstreaming-Dienst könnte Einnahmen durch monatliche Abonnements generieren, bei denen Kund:innen Zugang zu einer Bibliothek von Musiktiteln erhalten.
Kostenstruktur
Die Kostenstruktur umfasst die Ausgaben, die für den Betrieb des Geschäftsmodells notwendig sind. Hierbei sind Produktionskosten, Marketingausgaben, Personalkosten, Technologieinvestitionen und weitere betriebliche Aufwendungen eingeschlossen.
Beispiel: Ein Restaurant würde Kosten für Zutaten, Personal, Miete, Strom und Wasser sowie für Marketingaktivitäten wie Werbung und Online-Präsenz in seiner Kostenstruktur berücksichtigen.
Ertragsquellen
Die Ertragsquellen sind die spezifischen Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsbereiche, die zum Umsatz des Unternehmens beitragen.
Beispiel: Ein Online-Marktplatz für Handgemachtes kann Erträge aus Transaktionsgebühren erzielen, die für jede erfolgreiche Verkaufstransaktion zwischen Verkäufern und Käufern erhoben werden.
Werte
Die Werte beziehen sich auf die ethischen, sozialen oder ökologischen Prinzipien, für die das Unternehmen steht. Diese Werte können nicht nur das Unternehmensimage beeinflussen, sondern auch die Bindung und Loyalität der Kund:innen stärken.
Beispiel: Ein Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, könnte sich darauf konzentrieren, umweltfreundliche Materialien zu verwenden, recycelbare Verpackungen zu verwenden und soziale Initiativen zu unterstützen, um seine Werte zu reflektieren.
Zusammengefasst formt ein Geschäftsmodell das Grundgerüst eines Unternehmens und dient als Blaupause für seinen Betrieb. Es definiert, wie das Unternehmen Wert schafft, welche Kund:innen es anspricht, welche Lösungen es bietet, wie es seine Produkte vermarktet und wie es Einnahmen generiert. Indem jedes Element des Geschäftsmodells miteinander verknüpft wird, entsteht ein umfassendes Verständnis dafür, wie das Unternehmen in der Wirtschaft agiert und welchen Beitrag es in seinem Marktumfeld leistet.