Fast jeder trägt inzwischen ein Smartphone mit sich herum und hat damit überall Zugriff auf die geballten Möglichkeiten des Internets. Auch unser Shopping-Verhalten wurde gründlich auf den Kopf gestellt: Laut statistischen Erhebungen (unter anderem von eMarketer und CBRE) nutzen weltweit gut 50 Prozent der Konsument:innen ein mobiles Gerät für ihren Einkauf. Dass sich an diesem Trend des mobile Shopping etwas ändert, ist nicht abzusehen. Shopbetreibende sollten ihren Store daher unbedingt für die mobilen User:innen optimieren.
In diesem Beitrag verraten wir, welche Möglichkeiten sich dir in Sachen Mobile Shopping für deinen eigenen Store bieten und welche Fehler du vermeiden solltest. Außerdem erfährst du, in welchen Branchen M-Commerce besonders lohnenswert ist und wer nicht zu viel Zeit und Geld in seinen Smartphone-Auftritt investieren sollte.
Inhaltsverzeichnis
Mobile Shopping in der Praxis – woran es hakt und wie du es nicht machen solltest
Fürs Mobile Shopping werden entweder Smartphones oder Tablets verwendet.
Auch wenn die eingangs erwähnten Zahlen beeindruckend klingen, M-Commerce ist bei Weitem kein Selbstläufer. Insbesondere nicht in Deutschland, wie eine statistische Erhebung von intellAd zeigt: So liegt der Anteil an Shopbesuchen mittels mobiler Endgeräte hierzulande zwar bei starken 54 Prozent, die Konversionsrate allerdings beträgt nur magere 1,4 Prozent. Zum Vergleich: An Desktop-PCs werden 4,7 Prozent der Seitenbesucher:innen zu Käufer:innen. Hauptverantwortlich hierfür sind vor allem drei Gründe:
Lesetipp: Der Multichannel Vertrieb stellt eine gute Lösung dar, um die Kundschaft auf allen Kanälen erreichen zu können. Er bringt jedoch auch gewisse Herausforderungen mit sich. In diesem Beitrag legen wir seine Vor- und Nachteile dar.
1. Ein suboptimales Shop-Design
Auch responsive Webshops, also solche, die sich in ihrem Layout automatisch an die Displaygröße anpassen, laden nicht immer zum Einkauf ein. Auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm kann das Antippen eines Links schnell zum Glücksspiel werden, Dropdown-Menüs ragen häufig über das Display hinaus und der Text lässt sich nur nach großzügigem Heranzoomen lesen.
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2. Ein umständlicher Check-out-Prozess
Gerade beim Bezahlen ist die Mobile-Kundschaft besonders sensibel. Denn was am Desktop schnell und einfach funktioniert, ist auf einem Smartphone häufig eine Qual. Die Eingabe persönlicher Informationen ist trotz – und manchmal gerade wegen – Autokorrekturfunktionen kein Vergnügen. Der Umweg über Bezahldienstleistende wie PayPal funktioniert häufig nicht perfekt, insbesondere wenn der Browser versucht, ein weiteres Fenster zu öffnen. 45 Prozent aller Einkäufe werden an der Kasse abgebrochen.
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3. Ein schleppender Seitenaufbau
Drei Sekunden ist der Durchschnittssurfer in etwa bereit, auf das Laden einer Seite zu warten. Danach vergeht ihm die Lust am Einkauf. Shops mit vielen Bildern oder gar aufwendigen Produktmodellen in 3D haben es also deutlich schwerer, denn die Ladezeit verlängert sich.
Für dich als Händler:in heißt das, deinen Shop für den mobilen Einkauf zu perfektionieren. Denn nur dann bietest du deinen Besucher:innen das bestmögliche Erlebnis und überzeugst sie von einem Kauf.
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Der Weg zum perfekten Mobile Shop – welche Optionen sind die richtigen?
Es stellt sich also die Frage, welche Möglichkeiten du hast, um deinen mobilen Auftritt zu optimieren und bestmöglich vom M-Commerce-Trend zu profitieren. Folgende Ideen solltest du in Betracht ziehen:
Erstelle eine separate mobile Version deiner Webseite
Auf ein responsives Design zu setzen reicht, wie bereits erwähnt, nicht aus, um bei deiner Zielgruppe zu punkten. Dafür sind die Bedienelemente eines Shops meist zu komplex und der Inhalt häufig zu bildlastig.
Lesetipp: Du bist auf der Suche nach dem passenden Design für deinen Shop? 20 großartige Shopify-Beispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz findest du hier.
Die Antwort auf dieses Problem ist eine dedizierte mobile Version deiner Seite. Unter einer alternativen Subdomain wie zum Beispiel mobil.mein-laden.de gelangen Besucher:innen in einen Shop, der perfekt auf die Anforderungen eines kleinen Smartphone-Bildschirms zugeschnitten ist: große Buttons, kürzere Texte, weniger Bilder und im Idealfall ein möglichst einfacher Check-out.
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Die Umleitung von einer Desktop- zu einer mobilen Variante geschieht dabei vollkommen problemlos. Der Server erkennt, von welchem Gerät eine Anfrage stammt und stellt entweder automatisch oder nach einer kurzen Bestätigung durch die Nutzenden die passende Version zur Verfügung. Natürlich besteht bei dieser Lösung der Nachteil, dass du dich zukünftig um zwei Webseiten kümmern musst. Einen Großteil der Arbeit können dir dabei Software-Tools abnehmen, die für dich beispielsweise die Synchronisation deines Produktkataloges übernehmen.
Mobile Shopping: Einkaufen immer und überall
Setze auf die Vorteile einer mobilen App
Apps gehören zum Smartphone wie der Fuchsschwanz zum Manta: Warum also nicht auf die kleinen Software-Helfer setzen und deiner Kundschaft deinen Store gleich als App anbieten? Denn hier bekommen sie nicht nur alle Vorteile einer optimierten Webseite, sondern noch viel mehr: Apps steigern die Kundenbindung durch Präsenz und schnellen Zugriff – schließlich liegen sie als Icon direkt auf dem Smartphone der Nutzenden.
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Außerdem besitzen sie gegenüber Internetseiten eine bessere Usability, da störende Browserelemente entfallen. Zuletzt ermöglichen sie zahlreiche Komfortfunktionen, wie das Bezahlen per Fingerabdruck oder den Erhalt von Push-Nachrichten. Aus deinem Shopify Store lässt sich zudem problemlos eine Progressive Web-App oder sogar eine echte native App bauen. Die nötigen Tools dafür stellen wir dir natürlich zur Verfügung.
Nun musst du deine Kundschaft nur noch auf deine App aufmerksam machen. Denn hier liegt der größte Nachteil dieser Lösung: Nur die wenigsten Menschen rechnen damit, dass ihnen kleine Shops eine App zur Verfügung stellen. Bis sich eine größere Nutzer:innengemeinde einfindet, musst du also erst einmal kräftig die Werbetrommel rühren.
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Verbinde stationären Handel und Onlineshopping durch QR-Codes
Falls du nicht nur einen Webshop, sondern auch ein stationäres Geschäft besitzt, sind QR-Codes ein hervorragendes Werkzeug, um Kund:innen auf dein Onlineangebot aufmerksam zu machen. Dazu platzierst du die schwarz-weißen Quadrate neben deiner Ware; natürlich im Geschäft, aber vor allem im Schaufenster.
Smartphone-Besitzende können den Code nun mit ihrer Kamera einscannen und werden dadurch automatisch in deinen Webshop gelotst. So gewinnst du nicht nur Kundschaft, die vielleicht nur zum Stöbern bei dir hereinschauen würden, sondern bietest ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, die Artikel in deiner Auslage auch nach Ladenschluss bequem erstehen zu können. Denn gerade während der Corona-Pandemie ist es wertvoll, der Kundschaft eine Möglichkeit zu bieten, kontaktlos einzukaufen.
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Vergiss nur nicht offenkundig auf diese Option hinzuweisen. Ein freundlich gestaltetes Plakat sollte deine Kundschaft auf Sinn und Zweck der QR-Codes aufmerksam machen, denn wer nicht weiß, für was der Code dein Schaufenster schmückt, wird sein Handy gar nicht erst zücken. Die Erstellung der Codes ist denkbar einfach. Mit Apps wie Shopcodes musst du selbst nur noch den passenden Link und ein paar Informationen zum Produkt bereitstellen, den Rest erledigt die Software.
Auf dem Vormarsch, aber nicht in jeder Branche – für wen sich Mobile Shopping lohnt
Bevor du nun Zeit und Geld in deinen mobilen Auftritt investierst, möchten wir dich darauf aufmerksam machen, dass manche Branchen wesentlich stärker vom Shopping per Smartphone profitieren als andere. Für den erfolgreichen Verkauf über das Handy gilt:
1. Impulsiv muss es sein
Am besten verkaufen sich jene Artikel mobil, auf die Menschen spontan Lust bekommen. Dazu gehören in Zeiten von Instagram-Modells und YouTube-Influencer:innen vor allem Mode, Kosmetik und Kleinelektronik.
Gefragt beim Mobile Shopping: Mode und Kosmetik
2. Aber nicht zu impulsiv
Produkte, die Kund:innen sofort benötigen, eignen sich dagegen weniger fürs Mobile Shopping, etwa Floristik Artikel und Lebensmittel. Denn Blumen und Nahrung ordern Menschen entweder auf lange Sicht, im Abo, oder wollen sie sofort. Denn wer den Geburtstag seiner Freundin vergessen hat, kann nicht 24 Stunden auf eine Lieferung warten und der Gang zum Supermarkt ist oft praktischer.
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3. Zu teuer darf es nicht sein
Alles, was mit einer größeren Investition verbunden ist, fällt beim Mobile Shopping ebenfalls schnell durch. Möbel und kostenintensive Elektronikartikel wollen wenigstens auf einem großen Bildschirm betrachtet werden, bevor ein Verbraucher bereit ist, eine größere Summe zu investieren.
Gleiches gilt für teuren Schmuck: Das Armband für 20 Euro ist eine kleine mobile Sünde wert, den dreiteiligen Anzug dagegen kaufen sich die wenigsten Shopper während sie in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit sitzen. Hier wird tiefer gehend recherchiert, wenn nicht sogar anprobiert.
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4. Auf Beratung kann verzichtet werden
Artikel, über die sich Kund:innen erst eingehend informieren möchten, eignen sich nur bedingt für das mobile Geschäft. Die wenigsten Verbraucher:innen haben Lust, lange Texte auf ihrem kleinen Smartphone-Bildschirm zu lesen oder winzige Tabellen zu vergleichen.
Entweder wissen die potenziellen Käufer:innen genau, was sie möchten, oder ein Vergleich zwischen verschiedenen Anbietenden und Modellen spielt für sie keine herausragende Rolle. Produkte, über die sich Kund:innen längerfristig informieren, bedürfen einer eingehenden Beratung. Deswegen werden diese eher stationär oder am Desktop gekauft.
Erfolgreiches Mobile Shopping steht für dich also vor allem dann in Aussicht, wenn du Produkte anbietest, die Shoppende auch in der Innenstadt spontan und im Vorbeigehen mitnehmen würden.
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Das Mobile Shopping ist gekommen, um zu bleiben
In unserer globalisierten und mobilen Welt werden Kaufentscheidungen immer schneller und spontaner getroffen. Gerade in der Coronakrise, in der der stationäre Handel leidet, könnte die Umstellung auf mobile Shopping den Kund:innen helfen, Kaufentscheidungen im Vorbeigehen, aber kontaktlos zu treffen.
Lesetipp: In unserem Crowdfunding-Plattformen-Vergleich stellen wir dir die besten Möglichkeiten vor, um die Finanzierung deiner Idee voranzutreiben!
Die Umsetzung deiner eigenen idealen mobilen Lösung ist dabei gar nicht schwer und wenn du dir die Anpassung deiner Webseite für mobile Endgeräte nicht zutraust, unterstützen dich unsere Shopify Partner gerne. Zögere also nicht zu lange und biete deiner Kundschaft lieber heute als morgen das bestmögliche Einkaufserlebnis auf ihrem Smartphone an.
Titelbild von Rodion Kutsaev. Weitere Bilder von Andrea Natali und Jealous Weekends.
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Häufig gestellte Fragen zum Mobile Shopping
Was versteht man unter Mobile Shopping?
Was ist der Unterschied zwischen E-Commerce und M-Commerce?
Für wen lohnt sich Mobile Shopping?
Wie kann ich meinen Shop aufs Mobile Shopping vorbereiten?
• Erstelle eine separate mobile Version deiner Webseite
• Setze auf die Vorteile einer mobilen App
• Verbinde stationären Handel und Onlineshopping durch QR-Codes
Im Beitrag erfährst du alle Möglichkeiten, die sich dir in Sachen Mobile Shopping für deinen eigenen Store bieten.