Es gibt bekanntlich Worte, die wir regelmäßig durcheinanderbringen. Fehlt uns oft einfach die Muse für gute Musik oder vielleicht doch die Muße? Und gibt es cooles Merchandise unserer Lieblingsband bei Shopify oder Spotify? Vielleicht war unser Shopify-CEO und Gründer Tobi Lütke diese Verwechslung leid, wahrscheinlich wollte er aber auch einfach nur den Handel für alle etwas besser machen - also auch für Künstler:innen. Im Oktober 2021 setzte er einen Tweet ab und verkündete, dass beide Systeme ab jetzt Hand in Hand gehen werden.
Wir stellen dir die neue Verknüpfung zwischen Shopify und Spotify vor. Wie diese Integration funktioniert, warum bekannte Artists wie Clueso, Alle Farben oder Lea den Verkaufskanal bereits nutzen und welche Vorteile sich auch für dich daraus ergeben können, zeigen wir dir in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis:
- Shopify und Spotify: So funktioniert die Shopify-Spotify-Integration
- Verkaufen in zwei Klicks: Das sehen die Fans
- Von wegen brotlose Kunst: Was Spotify und Shopify dir als Artist bringt
- Expertenrat: So startest du mit Spotify und Shopify durch
Shopify und Spotify: So funktioniert die Shopify-Spotify-Integration
Künstler:innen in Deutschland können seit Dezember 2021 ihren Shopify-Store direkt in ihr Spotify-Profil integrieren. Sie können ihre Fans also genau dort von ihrem Merch überzeugen, wo die Musik gespielt wird.
Die Beta-Phase ist übrigens schon abgeschlossen und die Integration vollständig verfügbar!
Alles, was du benötigst, um dein Merchandise direkt auf der Streaming-Plattform anzubieten, ist ein Spotify Artist Account und einen Shopify-Store im Basistarif oder höher, in dem die Artikel bereits angeboten werden. Nun musst du beides nur noch miteinander verknüpfen – und das geht so:
Shopify in Spotify integrieren
Du musst kein System-Admin sein oder eine komplexe App verwenden, um die Verknüpfung herzustellen. Wenn du dich auf den Dashboards von Shopify und Spotify zurechtfindest, ist die Integration in wenigen Minuten erledigt:
- Logge dich in deinem Spotify for Artists Account ein.
- Gehe auf Profil.
- Klicke auf Merch.
- Wähle In Shopify einloggen.
- Gib hier die URL deines Shopify-Stores ein und klicke auf Shop verlinken.
- Logge dich nun in dein Shopify-Profil ein und folge dort den Anweisungen.
Das war's. Selbst deinen Handyvertrag zu kündigen, ist deutlich komplizierter.
Aber wo wir schon bei einfachen Dingen sind: Seit März 2022 ist es möglich, ein und denselben Shopify-Store mit beliebig vielen Spotify-Künstlerkonten zu verknüpfen. Dafür führst du die oben beschriebenen Schritte einfach für jeden weiteren Spotify-Account aus und kannst auf der Streaming-Plattform so Merch für ein ganzes Festival-Line-up anbieten.
Allerdings musst du deine Artikel nach der Verknüpfung noch veröffentlichen – und zwar so:
Artikel veröffentlichen
Im nächsten Schritt wählst du bis zu 250 Artikel aus deinem Shop aus, die auf Spotify angezeigt werden können:
- Logge dich in deinen Shopify-Account ein.
- Gehe auf Einstellungen.
- Klicke auf Produkte und anschließend Alle Produkte.
- Wähle einen Artikel aus, den du anbieten möchtest.
- Klicke unter Verkaufskanäle und Apps auf Verwalten.
- Stelle sicher, dass du Spotify ausgewählt hast und klicke dann auf Fertig.
- Klicke zuletzt auf Speichern ganz oben auf der Produktseite.
Aus diesen 250 Artikeln kannst du nun drei auswählen, die direkt in deinem Spotify-Profil zum Verkauf angeboten werden:
- Logge dich in deinen Spotify for Artists Account ein.
- Gehe auf Profil.
- Klicke auf Merch.
- Wähle abschließend Dem Shop hinzufügen für bis zu drei Artikel, die angezeigt werden sollen
Warum diese Zahlen?
Vielleicht wunderst du dich gerade, wieso wir uns dafür entschieden haben, nicht gleich deinen kompletten Shopify-Store in Spotify zu integrieren? Die von uns gewählten Zahlen haben durchaus ihre Bewandtnis, nämlich:
250, damit du schnell und flexibel dein Angebot auf Spotify ändern kannst. Den Hoodie im Winter, die Cap im Sommer und das Shirt mit dem Songtitel, wenn du in den Billboard-Charts landest.
Lesetipp: Wir zeigen dir, wie du deine Kundschaft über Multichannel-Vertrieb erreichen kannst.
Drei, weil es auf Spotify primär um Musik geht und nicht ums Geschäft. Würdest du dein ganzes Merch-Portfolio präsentieren, wären deine Fans nicht unbedingt erfreut. Mit einer kleinen Auswahl allerdings bleibt dein Angebot exklusiv und holt Zuhörer:innen ganz natürlich in ihrer Begeisterung ab.
Sollten jetzt noch Fragen offengeblieben sein, findest du in diesem ausführlichen Guide im Hilfebereich von Spotify for Artists weitere Infos.
Giant Rooks vertreiben ihre neue Kollektion auch über Shopify x Spotify.
Verkaufen in zwei Klicks: Das sehen die Fans
Wenn du alles erfolgreich eingerichtet hast, sollte in deinem Künstlerprofil auf Spotify die Merch-Option auftauchen und die von dir ausgewählten Artikel dort angezeigt werden. Tippt ein Fan nun auf eines der Produkte, geschieht Folgendes:
Zunächst wird eine Produktkarte mit weiteren Details eingeblendet, wie du sie auch aus deinem Shopify-Store kennst. Hier wählen Kaufwillige etwa Farbe und Größe ihres Artikels aus und tippen dann auf Jetzt kaufen.
Dadurch werden sie direkt auf die Kassenseite deines Shops weitergeleitet und können dort in aller Ruhe ihre Kontakt- und Bezahlinformationen eingeben. Auf die Haupt-Webseite des Stores können sie von hieraus übrigens nicht gelangen. Das Händlerlogo etwa ist nicht reaktiv. Denn wie zuvor besprochen: Bei Spotify geht es um die Musik und darum, deinen Fans noch mehr Freude daran zu bereiten.
Lesetipp: In diesem Beitrag findest du alle wichtigen Informationen für den Verkauf über verschiedene Vertriebskanäle.
Worauf du unbedingt achten musst
Auch wenn du jetzt begeistert davon bist, wie einfach die Integration von Spotify und Shopify funktioniert, vergiss bitte nicht, dass beide Dienste international operieren und du dich bei allen Verkäufen an die nationalen Gesetze halten musst.
Datenschutz, Umsatzsteuer oder Garantiebedingungen können von Land zu Land variieren. Welche Vorschriften in Deutschland gelten, haben wir für dich zusammengefasst. Auf unserer Support-Seite findest du aber auch Regeln und Bestimmungen für viele weitere Länder.
Von wegen, brotlose Kunst: Was Spotify und Shopify dir als Artist bringt
Deine Fans mit ein wenig Merch glücklich zu machen, reicht dir nicht? Vielleicht überzeugt dich dann ja, dass zahlreiche berühmte Kunstschaffende den Service bereits aktiv nutzen; zum Beispiel Martin Garrix, Clueso, die Giant Rooks, Kitschkrieg, DJ Alle Farben oder Lea.
Sicherlich möchtest du aber auch einfach die handfesten Vorteile kennenlernen, die unsere neue Partnerschaft dir bietet:
#1 Das Musikgeschäft ist digital
Wahrscheinlich weißt du, dass die Musik-Branche mit CD-Verkäufen kaum noch Geld verdient. In den 00er-Jahren haben Tauschbörsen das Geschäft gründlich zerstört und erst den Streaming-Diensten gelang es, wieder Stabilität in den Markt zu bringen.
Lesetipp: Du willst dein Online-Business aufbauen? Wir zeigen dir, wie's geht!
Deine Zielgruppe sitzt also nicht vor dem Radio oder legt dein Album auf, sondern ist genau hier, auf Spotify. Einen besseren Ort, mit ihnen in Kontakt zu kommen, wirst du kaum finden. DJ Alle Farben sagt zum Beispiel:
„Die neue Partnerschaft ermöglicht es uns, mit unseren Fans auf eine ganz neue Art und Weise in Verbindung zu treten. Sie können jetzt direkt auf Spotify Fanartikel sehen und diese über die Anbindung an unseren Shop direkt bestellen. Das ist ein Feature, auf das wir schon sehr lange gewartet haben.“
DJ Alle Farben nutzt ebenfalls die Shopify x Spotify Connection
#2 Artists brauchen viele Standbeine
Die Corona-Pandemie hat uns allen deutlich vor Augen geführt, wie fragil die Veranstaltungsbranche im Grunde eigentlich ist. Deswegen ist es so wichtig, dass du deine Einnahmequellen diversifizierst. Wer weiß, wann Konzerte wieder gestrichen werden? Der Verkauf von Merchandise über möglichst viele Kanäle kann tatsächlich einen Unterschied machen.
Lesetipp: Mobile Shopping ist ein riesiger Trend. Alles Wichtige zum Thema erfährst du hier.
#3 Die Spotify-Shopify-Integration ist kostenlos
Unser Service kostet dich nichts. Niente, nada, keinen zusätzlichen Cent. Wenn du also auf Spotify unterwegs bist und für deinen Merch einen Shopify-Store nutzt, fällt uns kein triftiger Grund ein, nicht beides miteinander zu verknüpfen.
Du erhältst einen zusätzlichen Vertriebskanal, auf dem du deine Fans nativ abholst. Jeder verkaufte Artikel mit deinem Bandlogo macht dich noch bekannter, was dir mehr Zuhörer:innen beschert, die sich wiederum für deinen Merch interessieren. Mehr Win-Win geht nicht.
Expertenrat: So startest du mit Spotify und Shopify durch
Um dir den Start ins Streamingplattform-Merchandise-Geschäft so erfolgreich wie möglich zu gestalten, möchten wir abschließend einen echten Profi zu Wort kommen lassen: Đắx Nguyễn betreut als Gründer von TSKR bereits zahlreiche Musizierende wie die Giant Rooks, Majan, 01099, Parra for Cuva, NUGAT, Ahzumjot oder Lance Butters rund um Themen wie den Vertrieb von Fanartikeln. Für uns beantwortet er drei brennende Fragen:
Đắx Nguyễn - Gründer von TSKR
Lohnt sich der Verkauf von Merchandise im E-Commerce überhaupt?
Đắx Nguyễn: Ja, für zahlreiche Künstlerinnen und Künstler ist es inzwischen sogar die Haupteinnahmequelle. Klassische Tonträger wie CDs werden kaum noch gekauft, allenfalls im Vinylbereich werden noch gute Umsätze generiert. Allerdings brauchen Musiker:innen ein gewisses Standing, bevor die Fans bereit sind, Geld für potenzielle Sammlerstücke auszugeben.
Lesetipp: Auf der Suche nach Tipps für dein Social-Media-Marketing? Wir helfen dir weiter!
Liveauftritte sind ebenfalls eine wichtige Einnahmequelle, allerdings mussten Künstler:innen wegen der Pandemie lange auf Konzerte verzichten. Da viele Bands auf Events bislang auch einen Großteil ihres Merchandises verkauft haben, ist sehr deutlich geworden, wie wichtig das digitale Geschäft inzwischen ist.
Auf der Suche nach mehr Profi-Tipps? In unserem Podcast erfährst du mehr über die Erfolgsgeheimnisse unserer Händler:innen. Hör doch mal rein!
Das heißt, du empfiehlst Spotify x Shopify?
Đắx Nguyễn: Auf jeden Fall empfehle ich die Integration allen Artists, die bereits auf beiden Plattformen tätig sind. Es gibt keinen Grund, diesen zusätzlichen Vertriebskanal nicht zu nutzen. Selbst wenn die Fans erst einmal lernen müssen, dass sie jetzt direkt über Spotify einkaufen können, und ein Großteil der Verkäufe sich weiterhin aus den klassischen Kanälen wie der Homepage oder Social Media generiert.
Kleineren Kunstschaffenden, die noch keinen eigenen Shop haben, rate ich dagegen, sich noch ein wenig Zeit zu lassen. Ein Webstore verwaltet sich nicht von selbst, sondern erfordert einiges an Arbeit. Aber sobald ihr merkt, dass die Nachfrage nach euren Fanartikeln steigt, sollte euer erster Weg direkt ins E-Commerce und damit zu Shopify führen.
Parra for Cuva setzt auf Shirts und Prints via Shopify x Spotify
Welche Art von Merchandise läuft besonders gut?
Đắx Nguyễn: Das hängt stark von der Zielgruppe ab. T-Shirts und ähnliche niedrigpreisige Artikel funktionieren besonders gut, vor allem bei jüngeren Fans. Wer für ältere und damit meist zahlungskräftigere Menschen Musik macht, kann es ruhig mit höherpreisiger Ware versuchen.
Lesetipp: Wie du neue Produktideen findest, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Nicht empfehlen würde ich CDs. Die haben sich im Zeitalter der Streaming-Anbieter einfach überholt. Die wenigsten folgen einer einzigen Künstlerin, sondern stellen sich Playlists aus vielen verschiedenen Interpreten zusammen. Ein Album auf CD verkauft sich deshalb kaum, die Tasse oder das T-Shirt mit Logo und dazu der Lieblingssong als MP3 dagegen tendenziell mehr.
01099 verkaufen Hoodies und Vinylplatten über die Shopify x Spotify Integration
Rock on!
Oder gerne auch Hip-Hop on! Oder Schlager on! Ganz egal, welche Musikrichtung die deine ist, mit Spotify und Shopify machst du alles richtig.
Musik ist inzwischen ebenso digital wie der Verkauf von Merchandise. Das bestätigt nicht nur unser Experte Đắx, sondern auch über 400 Millionen Spotify-User:innen, die nur darauf warten, endlich dein Band-Shirt zu tragen. Wir wünschen viel Erfolg!
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