Wenn dein E-Commerce-Geschäft Kund:innen in Deutschland oder weltweit hat, wirst du feststellen, dass eine universelle Marketingbotschaft nicht immer funktioniert. Du möchtest vielleicht einen Same-Day-Shipping-Service für Kund:innen in deiner Region anbieten. Aber du willst nicht alle deine E-Mail-Abonnent:innen mit dieser Information überfluten und dabei deine Kund:innen in anderen Bundesländern verwirren.
Die Lösung liegt in der Segmentierung deines E-Mail-Marketings. Dabei erstellst du gezielte E-Mail-Kampagnen für bestimmte Kundengruppen aus deiner breiteren Mailingliste. Im Fall deines Versandangebots kannst du unterschiedliche E-Mail-Newsletter an Personen basierend auf ihrem geografischen Standort senden. Finde heraus, was genau E-Mail-Segmentierung ist und welche Strategien du für dein E-Commerce-Geschäft nutzen kannst.
Was ist E-Mail-Segmentierung?
Bei der E-Mail-Segmentierung teilst du deine gesamte E-Mail-Mailingliste in kleinere Gruppen auf, um gezielte E-Mails zu versenden. Mithilfe von E-Mail-Marketing-Tools kannst du Segmente basierend auf Faktoren wie demografischen Daten, Verhalten der Abonnent:innen oder der Kaufhistorie deiner Kund:innen erstellen.
Nicht segmentierte Kampagnen versenden die gleiche Nachricht an alle Empfänger:innen auf deiner E-Mail-Liste. Im Gegensatz dazu kannst du mithilfe von segmentierten E-Mails maßgeschneiderte Nachrichten versenden, die auf die Bedürfnisse und Schmerzpunkte spezifischer Gruppen innerhalb deiner Liste eingehen. Eine E-Mail-Segmentierungsstrategie überbrückt die Lücke zwischen dem Versenden individueller E-Mails und einer Massenmail an alle auf deiner Liste.
Wie profitiert dein Unternehmen von E-Mail-Segmentierung?
E-Mail-Segmentierung hilft dir, verschiedene Zielgruppen zu erreichen, die individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen haben. Wenn Kund:innen das Gefühl haben, dass du sie direkt ansprichst, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit deiner Marke identifizieren und möglicherweise einen Kauf tätigen. E-Mail-Segmentierung kann dir auch helfen, neue Kund:innen zu gewinnen, indem du beispielsweise einen Rabattcode für Erstkäufer:innen anbietest, inaktive Kund:innen zurückgewinnst oder standortspezifische Angebote teilst. Du könntest auch gezielt Personen ansprechen, die zwar einen Artikel im Warenkorb haben, aber den Kauf nicht abgeschlossen haben.
9 Strategien zur E-Mail-Segmentierung
- Neue Abonnent:innen
- B2B vs. B2C
- Geografische Lage
- Demografische Informationen
- Treue Kund:innen
- Inaktive Kund:innen
- Weniger aktive Abonnent:innen
- Personen, die ihren Warenkorb verlassen haben
- Zusätzliche Kampagnen
E-Mail-Marketer:innen haben eine Vielzahl von Segmentierungsstrategien für ihr Online-Marketing entwickelt, um maßgeschneiderte Nachrichten an ausgewählte Gruppen im Rahmen zu senden. Folgende Merkmale kannst du (unter anderen) nutzen, um deine eigenen Segmente zu erstellen.
1. Neue Abonnent:innen
Du kannst eine Mailingliste neuer Abonnent:innen erstellen, um ihnen eine Willkommens-E-Mail zu senden. Wenn sich neue Personen anmelden, um Informationen von deinem Unternehmen zu erhalten, treten sie in deinen Sales Funnel ein. Möglicherweise sind sie jedoch noch nicht bereit, einen Kauf zu tätigen. Eine Willkommens-E-Mail kann diese neuen Abonnent:innen ansprechen und sie auf ihrer Customer Journey weiterbringen.
2. B2B vs. B2C
Deine Geschäftskund:innen (B2B) legen möglicherweise Wert auf schnelle Bearbeitungszeiten, während deine Endkund:innen (B2C) eher auf das Preis-Leistungs-Verhältnis achten. Die richtige Botschaft für eine B2C-Kundin könnte sich auf niedrige Preise konzentrieren. Eine effektive Botschaft für einen B2B-Kunden könnte dagegen die Effizienz und Reaktionsfähigkeit deines Services betonen.
3. Geografische Lage
Wenn du Abonnent:innen nach geografischer Lage segmentierst, kannst du ihnen relevantere Produkte anbieten. Ein Unternehmen, das Reifen verkauft, könnte Zielgruppen basierend auf Wohnorten in schneereichen oder regnerischen Regionen im Vergleich zu trockenen Gebieten erstellen. E-Commerce-Websites, die Bekleidung verkaufen, könnten Badeanzüge an Kund:innen in warmen Regionen und Pullover an Kund:innen in kalten Regionen vermarkten.
4. Demografische Informationen
Die demografische Segmentierung kann auf geografischen Daten, Alter, Geschlecht oder Familienstand deiner Kund:innen basieren. Du hast möglicherweise nicht viele demografische Informationen über Kund:innen, wenn deine Liste auf Opt-in basiert oder Informationen aus deren Kaufhistorie aggregiert. In diesen Fällen musst du sie bitten, demografische Informationen über sich selbst zu teilen. Das kannst du zum Beispiel durch Umfragen oder Interviews anstoßen.
5. Treue Kund:innen
Du kannst deinen loyalsten Kund:innen mit gezielten Kampagnen für ihre Treue danken und ihnen einen speziellen Rabattcode anbieten. Dies kann dein Geschäft von Mitbewerber:innen abheben, die alle ihre Angebote auf Neukund:innen ausrichten.
6. Inaktive Kund:innen
Du kannst auch Rabatte nutzen, um inaktive Kund:innen zurückzugewinnen, die seit einiger Zeit keinen Kauf mehr getätigt haben. Erstelle E-Mail-Segmente, die diese ehemaligen Kund:innen ansprechen und ihnen einen Anreiz bieten, wieder aktiv zu werden.
7. Weniger aktive Abonnent:innen
Du kannst E-Mail-Segmente basierend darauf erstellen, wie Empfänger:innen mit früheren Nachrichten interagiert haben. Das könnte bedeuten, eine Gruppe zu segmentieren, die deine E-Mails nur gelegentlich öffnet. Schicke ihnen anschließend Nachrichten mit besonders auffälligen Betreffzeilen, um sie zu motivieren, eine neue E-Mail zu öffnen und mit deinem Inhalt zu interagieren. Deine E-Mail-Software kann Berichte darüber bereitstellen, wie oft Nutzer:innen deine E-Mails öffnen.
8. Personen, die ihren Warenkorb verlassen haben
Du kannst Personen, die Artikel in ihren virtuellen Warenkorb gelegt, aber den Kauf nicht abgeschlossen haben, freundlich darauf hinweisen, dass sie ihren Kauf noch nicht abgeschlossen haben. Dies kann die Nutzer:innen ermutigen, auf deine Seite zurückzukehren, um ihre Bestellung abzuschließen. Achte jedoch darauf, positive Formulierungen zu verwenden, anstatt die Person für den nicht abgeschlossenen Kauf zu tadeln.
9. Zusätzliche Kampagnen
Du kannst die Kundenbindung erhöhen, indem du deine Abonnent:innen einlädst, sich in deine anderen Mailinglisten einzutragen. Beispielsweise könnte dein Bekleidungsunternehmen eine separate E-Mail-Liste für Schuhangebote erstellen. Du kannst Abonnent:innen, die zuvor Schuhe bei dir gekauft haben, automatisch eintragen. Wenn du die freiwillige Anmeldung vorziehst, füge ein interaktives Anmeldeformular in den Text einer bestehenden E-Mail ein.
3 Best Practices für E-Mail-Segmentierung
Wenn du die E-Mail-Segmentierung richtig umsetzt, kann sie eine äußerst effektive Marketingstrategie sein. Das liegt daran, dass jede Zielgruppe in deinem Kundenstamm eine Botschaft erhält, die auf ihre spezifischen Merkmale eingeht. Hier sind drei Tipps, um das Beste aus deinen segmentierten E-Mail-Marketingkampagnen herauszuholen:
1. Sammle Daten über deine Kund:innen
Um Kund:innen effektiv in Segmente zu gruppieren, musst du verstehen, wer sie sind. Du könntest dafür CRM-Software nutzen, um Kundeninteraktionen und Kaufhistorien zu verfolgen. Du kannst aber auch Kundendaten über ein Anmeldeformular für E-Mails anfordern oder es den Kund:innen ermöglichen, sich für zukünftige E-Mails zu bestimmten Themen anzumelden. Das Unternehmen Handy, das auf Haushaltsreinigung spezialisiert ist, bittet beispielsweise seine E-Mail-Abonnent:innen, auf eine eingebettete Umfrage zu antworten. Wenn eine Person ein Umfragefeld ankreuzt, wird sie in eine gezielte E-Mail-Liste aufgenommen, die speziell auf ihr Käuferprofil zugeschnitten ist.
2. Liefere nützliche Inhalte
Sobald du deine Abonnentenliste segmentiert hast, musst du nun einen ansprechenden Newsletter erstellen, um ihre Aufmerksamkeit zu halten. Biete deinen Abonnent:innen Mehrwert, indem du einen Newsletter mit Produkttipps, Branchennachrichten und Erfolgsgeschichten von Kund:innen erstellst, anstatt immer nur Nachrichten zu versenden, die wie Werbung wirken. Du kannst sogar Videos, Audioinhalte oder interaktive Module einfügen, um es interessant zu halten. Betrachte deine Marketing-E-Mail als einen Blogbeitrag, der direkt in den Posteingang deiner Abonnent:innen geliefert wird.
3. Nutze E-Mail-Marketing-Tools
Der einfachste Weg, E-Mail-Marketing-Segmente zu erstellen, ist die Nutzung von entsprechenden Tools. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen E-Mail-Anbieter:innen, darunter bekannte Marken wie MailChimp, Sendinblue und Shopify Email. Diese Dienste ermöglichen es dir, mehrere E-Mail-Segmente einzurichten, die du sowohl für aktuelle als auch für zukünftige Kampagnen nutzen kannst. Du kannst auch die Versandzeiten von E-Mails automatisieren. Beachte dazu die Öffnungsraten, die dir zeigen, zu welchen Tageszeiten jemand am wahrscheinlichsten deine E-Mails öffnet. Außerdem kannst du die Tools nutzen, um benutzerdefinierte Elemente in dein E-Mail-Newsletter-Design einzufügen. Auf diese Weise kannst du unterschiedliche Layouts an verschiedene Marketingsegmente versenden.
Mit Shopify Email kannst du E-Mail-Kampagnen ganz einfach erstellen, versenden, automatisieren und verfolgen – alles direkt aus deinem Shopify-Adminbereich, ganz ohne Programmierkenntnisse.
FAQ zur E-Mail-Segmentierung
Wie messe ich den Erfolg meiner segmentierten E-Mail-Kampagnen?
Du kannst den Erfolg deiner segmentierten E-Mail-Kampagnen messen, indem du E-Mail-Marketing-Metriken verfolgst und die Öffnungsraten sowie Klicks auf diese E-Mails analysierst. Diese Daten sind in der Regel über deinen E-Mail-Provider oder deine CRM-Software verfügbar.
Ist es möglich, E-Mail-Listen basierend auf dem Verhalten der Abonnent:innen zu segmentieren?
Ja, die meisten E-Mail-Provider erlauben es dir, segmentierte E-Mail-Listen basierend auf Kriterien wie Öffnungsraten und Klicks auf Links zu erstellen.
Ist es möglich, E-Mail-Segmentierung zu nutzen, um spezifische geografische Standorte anzusprechen?
Ja, das ist möglich, und viele Unternehmen tun das bereits. Der verlässlichste Weg, den geografischen Standort deiner Kund:innen zu ermitteln, ist die Analyse der Adressen, die sie bei früheren Bestellungen angegeben haben. Alternativ kannst du auch eine E-Mail-Kampagne starten, um deine Kund:innen oder potenzielle Interessent:innen zu bitten, ein Formular mit ihren Standortangaben auszufüllen.
Wie kann ich die E-Mail-Segmentierung automatisieren?
Du kannst ein E-Mail-Marketing-Tool oder ein CRM-Tool verwenden, um automatisch segmentierte Kundenlisten basierend auf Faktoren wie demografischen Daten, geografischen Standorten, Kundenverhalten oder Interaktionen mit früheren E-Mails zu erstellen. Anschließend kannst du E-Mail-Kampagnen an diese automatisch generierten Zielgruppen senden. Die E-Mails selbst kannst du manuell versenden oder nach einem automatisierten Zeitplan von deiner E-Mail-Marketing-Software verschicken lassen.