Marketing ist ein vielseitiges und sich ständig wandelndes Feld. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen unterschiedlichen Arten des Marketings verstehen. Nur wer sich an seiner Kundschaft orientiert, kann die richtige Strategie für die eigene Zielgruppe entwickeln und sich bewusst an der bunten Palette des Marketings bedienen. Doch es nicht immer einfach, sich im Dschungel der vielen Marketing-Begriffe zurechtzufinden.
In unserem Leitfaden zeigen wir dir, wie du verschiedenen Marketing-Ebenen und -Konzepte unterscheiden kannst. Zudem gehen wir auf die wichtigsten Arten von Marketing ein, und geben dir die Best Practices für dein Business an die Hand.
Welche Arten von Marketing gibt es?
- Klassisches/traditionelles Marketing
- Digitales Marketing
- Inbound-Marketing
- Outbound-Marketing
- B2C-Marketing
- B2B-Marketing
- Content Marketing
- Social Media Marketing
- Suchmaschinenmarketing
- E-Mail-Marketing
- Affiliate-Marketing
- Eventmarketing
- Public Relations
Inhaltsverzeichnis
Die verschiedenen Ebenen und Begriffe unter den Marketing-Arten
Die Marketing-Landschaft hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und wir können dir an diesem Punkt schon einmal sagen: Es gibt keine trennscharfe Unterscheidung oder Typologie, die alle Begriffe im Marketing-Mix bis ins letzte Detail abdeckt. Je nach Anwendung entstehen verschiedene Überschneidungen und Bereiche, in denen die gleichen Marketinginstrumente genutzt und die gleichen Ziele verfolgt werden.
Darüber hinaus wirst du sicher noch viel mehr Marketing-Begriffe finden als wir in diesem Beitrag erwähnen. Um die wichtigsten Arten von Marketing kennenzulernen und zu verstehen, ist es allerdings hilfreich, das Feld in verschiedene Ebenen zu unterteilen:
- Kanal: Digital, traditionell, oder hybrid
- Methode: Inbound oder Outbound
- Zielgruppenfokus: B2C (Business-to-Consumer) oder B2B (Business-to-Business)
Durch das Verständnis dieser Ebenen und der dazugehörigen Oberbegriffe fällt es dir leichter, die später aufgeführten Marketing-Begriffe einzuordnen und eine passende Marketing-Strategie zu entwickeln.
Lesetipp: Wenn du noch grundlegender anfangen und wissen möchtest, was Marketing überhaupt ist, findest du in diesem Artikel alles Wichtige zum Thema.
Klassisches/traditionelles Marketing vs. Digitales Marketing
Die erste Möglichkeit, Marketing zu unterteilen, ist der Fokus auf den Kanal, der bei der Verbreitung der Botschaft genutzt werden soll:
Klassisches oder traditionelles Marketing kann auch als Offline-Marketing verstanden werden und ist die älteste Form der Vermarktung. Heute umfasst es vor allem noch Werbung in Printmedien, Fernsehen, Radio und Außenwerbung wie Plakate und Flyer – aber auch Word-of-Mouth-Marketing spielt hier mitunter eine Rolle. Diese Methoden sind oft unspezifisch und somit auf eine breite Zielgruppe ausgerichtet. Du solltest traditionelles Marketing in Betracht ziehen, wenn du vordergründig ein Bewusstsein für deine Marke bei den Menschen schaffen möchtest.
Digitales Marketing ist hinsichtlich der Verbreitungskanäle das Pendant zum traditionellen Marketing und wird auch oft unter Online-Marketing zusammengefasst. Hier nutzt du digitale Kanäle im Internet wie Websites, soziale Medien, E-Mail-Marketing und Suchmaschinen zur Vermarktung. Im Gegensatz zum traditionellen Marketing ist eine gezielte Ansprache und die Möglichkeit zur Interaktion gegeben, sodass digitales Marketing eine personalisierte und messbare Kommunikation mit der Zielgruppe ermöglicht.
Für einen guten Marketing-Mix lohnt es sich häufig, traditionelle und digitale Marketingarten zu kombinieren. Zudem gibt es Hybridformen wie Events, die sowohl offline als auch online stattfinden und damit versuchen, die Reichweite zu maximieren.
Inbound-Marketing vs. Outbound-Marketing
Inbound- und Outbound-Marketing unterscheiden sich vor allem in der Art, wie potenzielle Kund:innen angesprochen werden:
Inbound-Marketing wird auch als Pull-Marketing bezeichnet und zielt darauf ab, die adressierte Zielgruppe durch relevante Inhalte anzuziehen. Du stellst als Unternehmen also relevante Informationen, vor allem hinsichtlich Kaufentscheidungen, zur Verfügung und die Kund:innen kommen etwa durch informative Blogartikel, Social-Posts oder Videos selbst auf dich zu.
Outbound-Marketing umfasst direkte Ansprachemethoden wie Telefonmarketing, Werbeanzeigen und E-Mail-Kampagnen. Diese Methoden sind nicht darauf ausgerichtet, dass die Zielgruppe aktiv nach Informationen sucht. Stattdessen „schiebst“ du die Inhalte direkt zu ihnen, weswegen es auch den Beinamen Push-Marketing trägt.
B2C-Marketing vs. B2B-Marketing
Marketing kann auch anhand der Zielgruppe betrachtet werden. Dabei unterscheidet man vor allem zwischen zwei Arten des Marketings:
B2C-Marketing (Business-to-Consumer) richtet sich direkt an Endkund:innen und setzt oft auf emotionale Anreize und ein breites Publikum. Es kommen häufig Kanäle wie Social Media, Influencer-Marketing und digitale Werbeanzeigen zum Einsatz.
B2B-Marketing (Business-to-Business) ist hingegen auf Unternehmen als Kund:innen ausgerichtet und fokussiert sich stärker auf den Aufbau langfristiger Beziehungen und die Generierung von Leads. Dabei kommen Plattformen wie LinkedIn sowie Content-Marketing-Strategien zum Einsatz, die fachliche Kompetenz und Branchenwissen vermitteln.
Lesetipp: Wie du auf Grundlage von Sinus-Milieus deine Zielgruppe bestimmen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Die wichtigsten Arten von Marketing
Wie du bereits siehst, gibt es verschiedene Ansätze im Marketing und ganz unterschiedliche Formen der Kategorisierung. Unabhängig von diesen Unterteilungsmöglichkeiten zeigen wir dir nun einige Marketing-Formen, die besonders relevant für dich und dein Business sind. Jede hat dabei ihre ganz eigenen Vorteile und Herausforderungen, sodass es umso wichtiger ist, dass du auf Basis deiner individuellen Unternehmensziele und Möglichkeiten abwägst, auf welche Art du Marketing betreiben willst. Dafür geben wir dir direkt einige Best Practices und Details an die Hand, auf die du besonders Wert legen solltest.
1. Content Marketing
Content Marketing ist eine effektive Methode, um potenzielle Kund:innen anzuziehen. Mit Inhalten erhöhst du die generelle Präsenz deines Unternehmens und bist gleichzeitig in der Lage, Leads zu generieren. Dafür kannst du verschiedene Formate nutzen: Von klassischen Blogartikeln über E-Books und Whitepapers bis hin zu Videos oder Podcasts können alle Formate unter anderem dem Content Marketing zugeordnet werden.
Best Practices:
- Entwickle eine Content-Strategie mit regelmäßigen Veröffentlichungen – dafür bietet sich ein Redaktionsplan an.
- Erstelle hochqualitative Inhalte, die auf die Interessen und Probleme deiner Zielgruppe eingehen.
- Verstehe Content Marketing nicht allein als Vehikel für kurzfristige Sales, sondern eher als langfristiges Projekt, deiner Marke Trust und Autorität zu verleihen.
2. Social Media Marketing
Soziale Medien spielen eine riesige Rolle bei der Kommunikation mit deiner Zielgruppe. Erwiesenermaßen bauen Menschen hier die stärkste Bindung zu einer Marke auf, was es dir ermöglicht, langfristige Kundschaft zu gewinnen und zu halten. Social Media Marketing bedient heute üblicherweise Plattformen wie Facebook, Instagram, LinkedIn und TikTok und bringt verschiedene Möglichkeiten mit, seine Marketing-Bestrebungen in den sozialen Medien auszudifferenzieren.
Klassisches Social Media Marketing
Das klassische Social Media Marketing umfasst die Erstellung und Veröffentlichung von eigenen Beiträgen, die deine Follower – also (potenzielle) Käufer:innen – informieren und unterhalten sollen. Viele erfolgreiche Unternehmen nutzen beispielsweise Instagram-Marketing über das reine Werben hinaus, um schlicht in den Köpfen der Kund:innen zu bleiben.
Best Practices:
- Nutze ansprechende visuelle Inhalte, um die Aufmerksamkeit der Follower zu gewinnen.
- Variiere zwischen verschiedenen Formattypen.
- Poste regelmäßig und interagiere mit deiner Community.
Influencer Marketing
Influencer Marketing kann als Unterform des Social Media Marketings verstanden werden und basiert auf der Zusammenarbeit mit Personen, um deren Follower anzusprechen. Diesen Influencern folgen je nach Bekanntheitsgrad (Micro-Influencer, Macro-Influencer etc.) bereits eine größere Anzahl an Rezipient:innen, auf deren Kaufentscheidungen sie meist einen erheblichen Einfluss haben. Indem Influencer deine Produkte oder Dienstleistungen empfehlen, kannst du zusätzliche Kund:innen gewinnen und deinen Umsatz erhöhen.
Best Practices:
- Arbeite vor allem mit Influencern zusammen, die zu deiner Marke passen und eine relevante Zielgruppe ansprechen.
- Achte auf Authentizität und Transparenz in den Produktplatzierungen.
- Setze auf langfristige Partnerschaften, um Vertrauen bei der angesprochenen Zielgruppe aufzubauen.
3. Suchmaschinenmarketing
Suchmaschinenmarketing (Search Engine Marketing – SEM) ist als Begriff deutlich weniger weit verbreitet als seine beiden wichtigsten Unterformen: SEO und SEA. Im Grunde geht es im Suchmaschinenmarketing darum, Suchmaschinen wie Google als Vehikel für die eigene Vermarktung zu nutzen und seine Sichtbarkeit in den Ergebnissen der Suchmaschine zu erhöhen.
SEO (Search Engine Optimization)
SEO wird auch Suchmaschinenoptimierung genannt und zielt darauf ab, Webseiten und deren Inhalte so zu optimieren, dass sie in den organischen Suchergebnissen von Google und Co. besser platziert werden. Menschen scrollen nicht gern in Suchergebnissen – je höher du deine Website also platzieren kannst, umso besser. Durch eine gute SEO-Strategie kann deine Website langfristig mehr Traffic generieren, ohne dass für jede Interaktion bezahlt werden muss.
Best Practices:
- Suchmaschinen-Algorithmen funktionieren u.a. über sogenannte Keywords – führe also immer eine gründliche Keyword-Recherche durch.
- Optimiere deine Website auch im technischen Bereich auf eine schnelle Ladezeit und gute Benutzererfahrung.
- Nutze On-Page- und Off-Page-SEO-Techniken, wie das Optimieren von Textinhalten und das Aufbauen von Backlinks.
Lesetipp: Nicht nur deine Textinhalte sollten SEO optimiert sein, auch Bilder-SEO spielt eine Rolle. Ließ in diesem Beitrag mehr dazu.
SEA (Search Engine Advertising)
SEA ist Suchmaschinenwerbung und basiert auf bezahlten Anzeigen, die du mit einer besonderen Markierung in den Suchmaschinenergebnissen findest. Du setzt dabei deine Angebote auf bestimmte Keywords und zahlst pro Klick oder pro Impression. So hast du die Möglichkeit, gezielt potenzielle Kund:innen anzusprechen, die speziell auf der Suche nach Produkten oder Dienstleistungen sind.
Best Practices:
- Wähle relevante Keywords und setze dir ein realistisches Budget.
- Nutze Retargeting, um Kund:innen erneut anzusprechen, die deine Seite bereits besucht haben.
- Achte auf regelmäßige Anpassungen und Optimierungen deiner SEA-Kampagnen, um die Kosten gering zu halten und die Conversion-Rate zu erhöhen.
4. E-Mail-Marketing
Nahezu jede:r nutzt E-Mails auf irgendeine Weise. Das ist auch der Grund, warum E-Mail-Marketing auch heute noch eine der effektivsten Methoden zur direkten Adressierung verschiedenster Zielgruppen darstellt. Mit personalisierten E-Mails kann dein Unternehmen sowohl neue Kundschaft gewinnen als auch die Bindung zum bereits bestehenden Kundenstamm verstärken. Besonders im E-Commerce ist E-Mail-Marketing ein hilfreiches Werkzeug, um personalisierte Angebote zu versenden.
Best Practices:
- Segmentiere deine Liste der adressierten Personen, um gezielt passende Nachrichten an verschiedene Zielgruppen zu senden.
- Nutze Automatisierungen, z. B. für Willkommens- oder Warenkorbabbruch-Mails.
- Teste verschiedene Möglichkeiten für Betreffzeilen, Inhalte und Call-to-Actions, um die Öffnungs- und Klickraten zu messen und optimieren zu können.
5. Affiliate-Marketing
Affiliate-Marketing basiert auf Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder Einzelpersonen. Diese bewerben auf ihrer Website deine Produkte oder Dienstleistungen und erhalten dafür eine Provision. Du hast dabei die Chance, über die Kanäle der Affiliates potenzielle Kundschaft auf deine Website zu bringen.
Best Practices:
- Arbeite vor allem mit Affiliates zusammen, die eine ähnliche Zielgruppe ansprechen.
- Lege Wert auf transparente Provisionsstrukturen und Messmöglichkeiten.
- Verwende Tracking-Tools, um die Leistung deiner Affiliate-Kampagnen zu überwachen und zu optimieren.
Lesetipp: Auch Pinterest bietet eine lukrative Möglichkeit für Partnerprogramme. Mehr dazu erfährst du in unserem Guide zu Pinterest-Affiliate-Marketing.
6. Eventmarketing
Beim Eventmarketing geht es in erster Linie darum, Menschen direkt zu treffen – also mit potenziellen und bestehenden Kund:innen in persönlichen Kontakt zu treten. Wie zuvor erwähnt, lassen sich im Eventmarketing digitale und traditionelle Ansätze sehr gut kombinieren.
Best Practices:
- Nutze hybride Events, die sowohl vor Ort als auch virtuell stattfinden, um eine größere Menge Menschen anzusprechen.
- Plane im Voraus und definiere klare Ziele für das Event, z. B. Markenbewusstsein, Lead-Generierung oder Bestandskundenbindung.
- Versende Follow-up-Nachrichten nach dem Event, um behandeltes für die Teilnehmenden nachträglich einzuordnen.
7. Public Relations
Public Relations (kurz: PR) bezeichnet alle Maßnahmen, die das Bild und die Wahrnehmung eines Unternehmens in der Öffentlichkeit beeinflussen. Deshalb wird PR auch Öffentlichkeitsarbeit genannt. Alle Bemühungen rund um Public Relations dienen dazu, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen sowie langfristig die Markenbindung und den Ruf des Unternehmens zu stärken.
Best Practices:
- Erstelle als Grundlage einen PR-Plan, um gezielt an Themen und Veröffentlichungen arbeiten zu können.
- Pflege stets gute Beziehungen zu Journalist:innen und Influencern, über die du deine Marke in relevanten Medien platzieren kannst.
- Arbeite an einem positiven öffentlichen Image, indem du beispielsweise aktiv auf Kundenfeedback eingehst.
Lesetipp: Du möchtest dein Unternehmen in (journalistischen) Medien platzieren? In diesem Beitrag erfährst du, wie du dafür eine Pressemappe erstellst.
Fazit: Nutze die Bandbreite des Marketings
Marketing ist eine vielschichtige Disziplin, die zahlreiche Betrachtungsweisen, Methoden und Kanäle umfasst. Neben den hier genauer ausgeführten gibt es noch zahlreiche weitere Arten des Marketings wie Guerilla Marketing oder Neuromarketing die jeweils an ganz verschiedenen Stellen ansetzen.
Diese Bandbreite solltest du dir zunutze machen: Verteile deine Marketing-Bestrebungen und baue in den relevanten Bereichen Expertise in deinem Unternehmen auf. Die Wahl der passenden Marketingstrategien hängt dabei von deinen individuellen Zielen, der Zielgruppe und den Ressourcen deines Unternehmens ab. Ob Content-Marketing, Social Media, Suchmaschinenmarketing oder PR – das richtige Zusammenspiel aus den verschiedenen Teilaspekten macht auch im Marketing den Unterschied aus.