von Inara Muradowa
Luisa Wiesche ist Chemikerin und hatte eine spannende Karriere in der Kosmetikbranche hinter sich. Aus der Entwicklung und Forschung kommend, hat sie den Markt mit neuen Technologien gefüttert - dann kam die Kinderpause und der Wunsch nach etwas Eigenem wurde stärker. 2016 gründete Luisa ihr Startup DE LILOU und vertreibt seitdem erfolgreich einzigartige Handcreme online.
Was mit Drupal angefangen hat, setzt Luisa nun mit Shopify fort. Warum ein Wechsel des Shopsystems unvermeidbar war und was sich seitdem in ihrem Business verändert hat, verriet uns die Hamburger Gründerin im Interview.
DE LILOU ist ein Clean & Green Kosmetikunternehmen, das eine von Ihnen entwickelte Handcreme vertreibt. Welche Geschichte steckt dahinter?
Die Geschichte hat einen Ursprung in meinem eigenen Leben. Ich hatte sehr trockene Hände und die Winter in Hamburg sind meist ziemlich hart. Ich habe verschiedene Handpflegeprodukte ausprobiert und keine konnte mir wirklich langfristig helfen. So bin ich auf die Idee gekommen eine Paranussmilch herzustellen. Die Paranuss ist eigentlich ein Nahrungsmittel aus Brasilien, meinem Heimatland. Die Frauen dort haben sehr schöne Hände, weil sie die Paranuss zu Milch verarbeiten. Doch das ist eigentlich ein Nebeneffekt, weil die Nuss primär als Essen auf den Tisch kommt.
Luisa Wiesche, Gründerin des erfolgreichen Startups DE LILOU aus Hamburg
Mit diesem Gedanken im Kopf habe ich aus meinem Vorrat zu Hause mit eigenen Mitteln eine Paranussmilch aus natürlichen Zutaten hergestellt. Diese Milch habe ich zunächst als Handbad verwendet und das war die Rettung für meine Hände. Auch meine Freunde konnten sich für das Produkt und das Konzept begeistern. So hatte ich den Gedanken diese Rezeptur auch mit anderen Frauen und Männern zu teilen.
Wie haben Sie die Produktion selbst bewerkstelligt?
Ich bin Chemikerin und habe viele Jahre in der Kosmetikbranche gearbeitet und ebenfalls Rezepturen entwickelt, so konnte ich jahrelange Erfahrungen aus der Naturkosmetikbranche mitnehmen. Meine Masterarbeit schrieb ich damals über Haarfasern und habe mich viel mit Hautphysiologie und Wirkstoffen beschäftigt. In Brasilien arbeitete ich bereits für ein Kosmetikunternehmen und war zuständig für die Haut- und Haarpflegeforschung. Auch in Deutschland war ich zusammen mit meinem Mann Inhaberin und Geschäftsführerin einer B2B-Firma, die Haarglanzmessung für die Kosmetikindustrie gewährleistet hat. Diese Technologie haben wir entwickelt und später an die Universität Manchester verkauft.
Lesetipp: Weitere Erfolgsgeschichten von Shopify-Händlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz findest du hier.
Mit der Paranussmilch habe ich nicht nur eine feine und wirkungsvolle Creme kreiert, sondern habe auch eine Art Interpretation der Zutaten gemacht, denn dadurch, dass ich sie zunächst aus puren Lebensmitteln hergestellt habe, war die Creme nicht länger als wenige Tage haltbar, also musste ich sie modifizieren. Durch meinen Background konnte ich stattdessen frische und hochwertige Rohstoffe in kosmetischer Qualität verwenden, um die Creme handelstauglich zu machen: Die Handcreme ist eine kosmetische Darstellung von allen Inhaltsstoffen, die in der Paranussmilch enthalten sind. Und so ist die Paranussmilch in Form eines Kosmetikproduktes in die Tube gekommen.
Ende 2016 gründete ich DE LILOU und die Paranussmilch-Handcreme erschien auf dem Markt. Am Anfang war es nur die Handcreme. Zunächst habe ich sie stationär angeboten, denn das ist für Kosmetikprodukte sehr wichtig, dass die Kunden sie auch physisch erleben. Es hat mit der Textur, dem Duft und dem gesamten Eindruck zu tun. Diese Merkmale müssen erst mit allen Sinnen gespürt werden. So wurde die Creme nur in einigen verlesenen Läden in Hamburg vertrieben, bis ich dann einen Onlineshop eröffnet habe.
Einen Onlineshop zu eröffnen, geht übrigens blitzschnell. probier's aus!
Sie hatten zuvor einen Webshop bei Drupal. Wieso fiel Ihre Wahl auf dieses System, das primär ein Content Management System ist?
Ich hatte damals wenig Ahnung von den ganzen Shopsystemen und so holte ich mir Unterstützung von Programmierern und Webdesignern. Und sie waren es auch, die mir Drupal vorgeschlagen haben, insbesondere für die Grafik hatte mir die Webdesignerin, die ein sehr kreativer Kopf ist, Drupal empfohlen. Dafür musste ich einen Programmierer einstellen, der diesen Shop nach meinen Wünschen umgesetzt hat, denn alleine war es für mich nicht möglich. Und so ist der erste Onlineshop 2017 mit Drupal live gegangen.
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Woher kam der Wunsch nach einer Veränderung des Shopsystems und weg von Drupal?
Jedes Mal, wenn ich nur ein neues Foto hochladen wollte, war es nicht möglich, ohne gute Grundkenntnisse von Drupal.
Der Shop lief sehr gut und ich habe sehr viele Komplimente für die Aufmachung des Stores bekommen. Doch das Problem war, dass Drupal für mich als Shopbetreiberin nicht sehr nutzerfreundlich war. Man konnte sehr wenige Änderungen vornehmen. Ich wurde zwar ein bisschen geschult und konnte kleine Änderungen umsetzen, aber jedes Mal, wenn ich auch nur ein neues Foto hochladen oder einen Promo-Code aktivieren wollte, war es überhaupt nicht möglich, ohne gute Grundkenntnisse von Drupal.
Das war auf Dauer für ein Startup sehr kostspielig, denn der Stundensatz für den Programmierer musste natürlich immer gezahlt werden. Auch im Design war wenig Flexibilität. Bei Shopify kann man immer unterschiedliche Designs ausprobieren, das war bei Drupal nicht gegeben. Insbesondere war es unheimlich schwierig, neue Produkte einzupflegen.
Der entscheidende Grund für die Migration von Drupal zu Shopify:
Und das war im Grunde der entscheidende Moment für den Wechsel: Als meine beiden neuen Produkte im März 2018 auf den Markt kamen und ich sie bei Drupal nicht neu anlegen konnte – ja, selbst der Programmierer hatte Schwierigkeiten – und das ging nicht.
Mein Unternehmen ist (noch) eine One-Woman-Show und ich konnte meine Zeit nicht ausschließlich damit verbringen, mich mit der aufwendigen Bearbeitung des Drupal-Shops zu beschäftigen.
Mein Unternehmen ist noch eine One-Woman-Show und ich konnte meine Zeit nicht nur damit verbringen, mich mit der aufwendigen Bearbeitung des Shops zu beschäftigen. Auch über die nötigen CMS-Vorkenntnisse verfügte ich nicht. Und das hat natürlich auch mehr Geld gekostet. So konnte es nicht weitergehen. DE LILOU entwickelte sich sehr gut und ich konnte nicht ständig auf den Programmierer angewiesen sein. Ich wollte zudem meine eigene Kreativität ausleben. Eigentlich plante ich vieles selbst zu machen, legte Wert auf Flexibilität und es sollte zügig passieren.
Wie sind Sie von Drupal auf Shopify gekommen?
Ich hatte zuvor schon von Shopify gehört. Das schlummerte in meinem Unterbewusstsein. Ich glaube, bereits als aufmerksame Internet-Käuferin war ich auf sämtlichen Shops, bei denen unten im Footer “powered by Shopify” stand. In meiner allerersten Verkaufsstelle in Hamburg, wo meine Produkte physisch vertrieben werden, erzählte mir eine Mitarbeiterin im Gespräch – wir sprachen über Shopsysteme und wie zeitaufwendig das ist – dass ihre Freundin sehr erfolgreich einen Onlineshop führe, und zwar mit Shopify. Das war der Kick.
Mir kam der Name bekannt vor und ich forschte nach. Ich schaute, was Shopify genau anbietet und ob es in Deutschland gut etabliert ist. Ich wusste, dass Shopify ein kanadisches Unternehmen ist und es war mir wichtig, dass ich auch in Deutschland eine gute und zuverlässige fachliche Unterstützung bekomme. Zwischendurch gab es auch noch die Möglichkeit, Drupal beizubehalten und nur den Buy Button von Shopify zu integrieren, aber das schien mir am Ende wenig einleuchtend.
Shopify bietet eine ganz neue Welt der Möglichkeiten für Startups!
Dann bin ich auf die Shopify Experten von Eshop Guide gestoßen und wurde von Patrick Rosenblatt – ein toller Ansprechpartner – bestens aufgenommen. Schon vor der Auftragserteilung haben wir über mehrere Möglichkeiten und Ideen gesprochen. Patrick hat mich von den Vorteilen von Shopify überzeugt. Mir wurde aufgezeigt, was der Shop alles kann, was ich selbst umsetzen kann, wie flexibel und schnell alles funktioniert und was für schöne und professionelle Designs man mit Shopify erstellen kann, ohne auf Funktionalität verzichten zu müssen.
So findest du seriöse Shopify Experten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das ist eine ganz neue Welt von Möglichkeiten für Startups, die mich sehr begeistert hat. Und vor allem, wie man selber aktiv werden und starten kann, das ist mit Shopify so simpel und effektiv. Eshop Guide hat mich bei der Migration von Drupal zu Shopify 100-prozentig unterstützt. Alles ist reibungslos gelaufen und jetzt bin ich sehr glücklich und zufrieden mit dem neuen Shop.
Finden Sie sich bei Shopify im System besser zurecht als bei Drupal?
Definitiv! Ich fühle mich mit dem Shopify Shop sehr sicher. Ich habe alles im Blick, was für ein Startup natürlich ein sehr gutes Gefühl ist. Denn ich kann schnelle Änderungen vornehmen und meine Möglichkeiten sind noch lange nicht erschöpft. Ich habe sehr viele Optionen, nicht nur im Bezug auf das Design, sondern auch im Hinblick auf die Funktionalitäten, sodass mein Unternehmen zusammen mit Shopify weiter wachsen kann.
Mehrsprachigkeit war ein Muss im DE LILOU Shop, und zwar von Anfang an. Bei Shopify selbst kann man bis jetzt innerhalb eines Stores nur eine Sprache anbieten, aber es gibt durchaus Apps, die die Mehrsprachigkeit ermöglichen. Zusammen mit Eshop Guide haben wir uns für Langify entschieden und das ist auch ein sehr kompetentes Team, das dem Kunden eine hervorragende Unterstützung bietet. Und ganz allgemein find ich die Shopify Apps, zumindest die, die ich nutze, sehr gut.
Was hat sich seit Ihrem Umzug von Drupal zu Shopify für Sie verändert?
Ich mache jetzt zu 95 Prozent alles selbst!
Zu 95 Prozent mache ich jetzt alles selbst – das war meine Priorität, dass ich alle (oder fast alle) Aufgaben im Front- und Backend selbst erledigen kann. Und das war auch eine Vereinbarung mit Eshop Guide und teil ihrer Guidelines, dass der Kunde zum größten Teil unabhängig arbeiten soll. Die selbständige Pflege des Shops ruht nicht nur daher, dass Shopify selbst sehr intuitiv ist und ich mich mit Eshop Guide viel ausgetauscht habe, sondern auch, weil Out of the Sandbox (Theme Anbieter) ausführliche Videos zu den verschiedensten Einstellungen veröffentlicht, die man jederzeit zur Hilfe nehmen kann.
Es ist erstaunlich, wie wenig Zusatztools ich für einen funktionierenden und top designten Shop bei Shopify brauche.
Es ist erstaunlich, wie wenig Zusatztools ich für einen funktionierenden und top designten Shop bei Shopify brauche. Es ist lediglich das, was Shopify für den Anfang an Standardfunktionen anbietet und die drei Apps (der Cookie Disclaimer, eine Print Order App für Bestellungen und Langify). Das reicht im Moment vollkommen aus.
Ich nutze außerdem automatisches E-Mail-Marketing für meinen Newsletter – diesen Service hatte ich schon vor meiner Shopify-Ära eingesetzt. Ein guter Service für das Newsletter-Management. Dort ist die Verwaltung und Konfiguration von Newslettern leicht zu handhaben. Der Umzug auf Shopify sorgt für großes Aufsehen, die täglich wachsende Liste von Abonnenten spricht für sich.
Über die Autorin: Inara Muradowa ist Shopify Partner, SEO-Expertin und Corporate Blogger. Neben technischer Suchmaschinenoptimierung und SEO-Beratung steht sie Unternehmen mit Konzeption und Verfassen von professionellen Blogposts tatkräftig zur Seite.
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