Mit mehr als 310 Millionen Kund:innen ist Amazon der dominierende Online-Marktplatz. Auch in Deutschland ist das der Fall. Im Jahr 2023 lag der Umsatz von Amazon in Deutschland bei 37,59 Milliarden US-Dollar. Als Content Creator kannst du dir Amazons Reputation zunutze machen und dir den einen oder anderen Euro dazuverdienen. Wie das geht? Mit Affiliate Marketing für Amazon!
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie das Amazon-Partnerprogramm funktioniert und wie du es als Ergänzung zum konventionellen Affiliate Marketing nutzen kannst.
Was ist Amazon Affiliate Marketing?
Amazon Affiliate Marketing unterscheidet sich vom allgemeinen Affiliate Marketing lediglich dadurch, dass es über das Partnerprogramm von Amazon stattfindet. Über das PartnerNet bzw. Amazon Influencer generierst du einen Link für ein bestimmtes Produkt. Kommt ein Verkauf zustande, erhältst du im Gegenzug eine Provision, gemessen am Warenwert des Artikels.
In diesem Video (auf Englisch) erfährst du, wie du mit Affiliate-Marketing ein passives Einkommen generieren kannst:
Amazon PartnerNet und Amazon Influencer: Affiliate Marketing à la Amazon
Beim Amazon PartnerNet, auch bekannt als Amazon.de Associates Central, handelt es sich um das hauseigene Affiliate-Programm von Amazon. Als Content Creator, zum Beispiel Blogger, kannst du dich kostenlos für das Programm registrieren und mithilfe deines Kontos Affiliate-Links für deine Webseite generieren. Nach deiner Anmeldung musst du sog. „qualifizierende Verkäufe“ generieren, um dauerhaft für das Amazon Partnerprogramm zugelassen zu werden. Auf seiner Homepage spricht Amazon dabei von mind. drei qualifizierenden Verkäufen innerhalb von 180 Tagen.
Influencern mit eigenem YouTube-, Instagram-, Facebook- oder TikTok-Kanal steht mit Amazon Influencer ein ähnliches Programm zur Verfügung. Hier entscheiden vor allem die Größe deiner Followerschaft und deine Reichweite darüber, ob deine Bewerbung Erfolg hat.
Lesetipp: Erfahre hier, wie du einen eigenen Blog erstellen und damit Geld verdienen kannst.
Schritt für Schritt: So kannst du dich für Amazon Affiliate Marketing anmelden
Im Folgenden geben wir dir eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du dich im Amazon PartnerNet bzw. für Amazon Influencer anmelden kannst.
Anmeldung bei Amazon PartnerNet
Für die Anmeldung beim PartnerNet sind nur ein paar Schritte notwendig. Hier eine kurze Übersicht:
Geh auf die offizielle Seite des Amazon PartnerNets und klicke auf „Registrieren“. Dort kannst du dich entweder mit deinem bestehenden Amazon-Konto anmelden oder ein neues erstellen (mit deiner E-Mail und einem Passwort).

Als Nächstes fügst du die URL deiner Website hinzu, über die du Werbung machen möchtest. Bestätige mit einem Klick auf „Weiter“.

Du wirst nach einer Partner-ID gefragt. Das ist der Name, den du als Amazon-Partner:in verwenden wirst. Er wird in deinen Affiliate-Links erscheinen und hilft Amazon, Verkäufe zuzuordnen. Du kannst bis zu 100 solcher IDs erstellen, z.B. für verschiedene Websites oder Profile. Wähle einen Namen, der zu dir passt. Jetzt musst du deine Webseite beschreiben. Je detaillierter du in diesem Schritt vorgehst, desto besser stehen die Chancen, akzeptiert zu werden. Zum Beispiel, wie viel Traffic deine Seite generiert, welchem Zweck sie dient und warum sie sich gut für Affiliate-Produkte eignet. Danach ordnest du deine Seite einer passenden Kategorie zu, z.B. Möbel, Spielwaren, Musikinstrumente, Gesundheit oder Sport.

Wie bekommen Besucher:innen deine Seite zu sehen? Hier kannst du angeben, wie du in Zukunft Traffic generieren möchtest (SEO, SEA usw.).

Die nächsten Fragen sind praktisch selbsterklärend und beziehen sich auf deine Absichten. Sei ehrlich und mach realistische Angaben. Abschließend musst du noch den Teilnahmebedingungen zustimmen – fertig!

Erstelle deinen Amazon Affiliate-Link
Sobald du dich für das Amazon Partnerprogramm registriert hast, kannst du Links für deine Produktempfehlungen erstellen. Dabei hast du die Möglichkeit, statische Links zu Produkt- und/ oder Suchergebnisseiten generieren zu lassen. Diese kannst du im Fließtext verwenden oder zum Beispiel Bilder und Buttons damit ausstatten.
Daneben kannst du auf sog. Einzeltitellinks zurückgreifen, die auf ein bestimmtes Produkt verweisen und dessen Namen, Produktbilder und Preise automatisch vom Amazon-Server abrufen. Mit den empfohlenen Produkt-Links steht dir eine dritte Art von Amazon Affiliate-Links zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein Element, das Top-Seller für einen bestimmten Suchbegriff oder eine Produktkategorie visualisiert. Auch hier stammen die Produktinfos direkt aus Amazons Datenbank und sind immer aktuell.
Lesetipp: Neben dem Affiliate Marketing ist das Dropshipping auch eine lukrative Möglichkeit, online Geld zu verdienen. Aber was ist Dropshipping und wie funktioniert es? Du erfährst es hier!
Anmeldung bei Amazon Influencer
Möchtest du als Amazon-Influencer starten, musst du dich für das Partnerprogramm bewerben. Das funktioniert wie folgt:
- Navigiere zur Amazon-Influencer-Website. Klicke dort auf „Registrieren“, um den Bewerbungsprozess zu starten. Wähle ein bestehendes Amazon-Konto oder lege ein neues an.
- Hinterlege deinen größten Social-Media-Kanal (gemessen an der Anzahl an Followern oder Likes).
- Am Schluss deiner Bewerbung wird Amazon einige Angaben zu deinem Kanal abfragen. Auch hier gilt: Ehrlich währt am längsten.
Wenn du die Befragung durchlaufen hast, heißt es erst einmal warten. Amazon behält sich vor, dass die Prüfung einer Bewerbung wenige Stunden bis hin zu ein paar Tagen dauern kann.
Baue deine Storefront
Als Amazon Influencer generierst du keine klassischen Affiliate-Links. Stattdessen erstellst du dir eine eigene Storefront (zu Deutsch: Schaufenster) und fügst ihr eine Liste der von dir beworbenen Produkte hinzu. Der Gestaltungsfreiraum ist nicht wirklich groß, aber du kannst deine Storefront zumindest mit individuellen Headern und Profilbildern ausstatten, um den Wiedererkennungswert zu steigern. Die fertige Storefront kannst du in deinen Posts teilen und so Werbeeinnahmen erzielen.
Amazon Affiliate Marketing: Vor- und Nachteile
Während das Amazon-Partnerprogramm viele Vorteile bietet, ist es nicht für jede:n die beste Wahl. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Vor- und Nachteile, um zu entscheiden, ob es die richtige Option für dich ist.
Vorteile
- Riesige Produktauswahl: Mit Millionen von Produkten im Amazon-Marktplatz findest du fast immer passende Empfehlungen für deine Zielgruppe.
- Hohe Vertrauenswürdigkeit: Amazon ist eine etablierte Plattform mit einer hohen Conversion-Rate, da viele Menschen dort ohnehin regelmäßig einkaufen.
- Einfache Integration: Affiliate-Links können nicht nur in Blog-Artikeln und Social Media, sondern auch in Onlineshops eingebunden werden, um zusätzliche Einnahmequellen zu schaffen.
Nachteile
- Kurzes Cookie-Fenster: Käufer:innen müssen ein Produkt innerhalb von 24 Stunden nach dem Klick auf deinen Link in den Warenkorb legen, damit du eine Provision erhältst.
- Auszahlung erst nach Versand: Die Provision wird erst gutgeschrieben, wenn das Produkt verschickt wird – wird die Bestellung storniert, entfällt auch die Provision.
- Niedrige Provisionssätze: Im Vergleich zu vielen direkten Partnerprogrammen sind die Vergütungen von Amazon relativ gering, sodass hohe Verkaufszahlen notwendig sind, um eine nennenswerte Einnahme zu erzielen.
Wer mit diesen Einschränkungen leben kann und eine Strategie zur Maximierung der Vorteile entwickelt, kann mit dem Amazon-Partnerprogramm dennoch ein stabiles Einkommen aufbauen.
Direkte und Indirekte Vergütung: So viel Provision ist für dich drin
Du fragst dich vermutlich, was du als Affiliate im Dienste von Amazon verdienen kannst. Pauschal lässt sich das aber leider nicht beantworten.
Grundsätzlich bemisst sich die Provision für Amazon Affiliate Marketing immer relativ zum Warenwert der Produkte, die der Konzern dank deiner Inhalte an den Mann bzw. an die Frau bekommen hat. Nutzerinnen und Nutzer des Amazon ParnterNets müssen hierbei vor allem zwischen direkter und indirekter Vergütung unterscheiden. Von einem direkten Verkauf spricht man immer dann, wenn ein Produkt derselben Kategorie verkauft wurde wie die, die du beworben hast. Bei Produkten anderer Kategorien handelt es sich um indirekte Verkäufe.
Ein Beispiel: Du bewirbst in deinem Blog eine Akustikgitarre von Amazon. Diese fällt in die Produktkategorie „Musikinstrumente“, für die Amazon bei direkten Verkäufen eine Provision in Höhe von 6 Prozent gewährt. Kauft ein Besucher oder eine Besucherin nach Lesen deines Blogs die beworbene oder eine andere Gitarre, stehen dir die vollen 6 Prozent Provision zu. Anders sieht es aus, wenn der Leser oder die Leserin stattdessen ein Fahrrad kauft. Auch dann erhältst du eine Provision. Hierbei handelt es sich jedoch um einen indirekten Verkauf, für den Amazon in den allermeisten Fällen nur 1 Prozent Provision zahlt.
Hinweis: Für Amazon-Influencer gilt die Unterscheidung in indirekte und direkte Verkäufe übrigens nicht, da diese nur für die Produkte ihrer Storefront Einnahmen generieren können.
Welche Provision dir für welche Produktkategorie zusteht, erfährst du in der Hilfe des Amazon PartnerNets.
5 Tipps für den erfolgreichen Start mit Affiliate Marketing für Amazon
Mit der Anmeldung und Erstellung erster Affiliate-Links bzw. einer Storefront ist es natürlich nicht getan. Deshalb geben wir dir zum Abschluss noch ein paar wertvolle Tipps an die Hand, mit denen du langfristig lukrative Affiliate Einnahmen generieren kannst.
1. Nutze passende Deeplinks
Da die Provision für direkte Verkäufe wesentlich höher ausfällt, solltest du deine Produkte sorgfältig auswählen und zu deinem Portal passende Links erstellen.
2. Verwende Tracking-IDs
Amazon gibt dir die Möglichkeit, deine Affiliate-Links mit Tracking-IDs auszustatten. Das kann dir dabei helfen, deinen Traffic messbar zu machen und unterstützt dich bei der Analyse bzw. der Auswahl zukünftiger Produkte.
3. Bewirb Amazon-Mitgliedschaften
Amazon vergütet nicht nur Empfehlungen für seine Produkte. Auch Leads für Abos wie zum Beispiel Amazon Prime oder Amazon Music belohnt der E-Commerce-Konzern mit einer attraktiven Provision.
4. Bleib auf dem Laufenden
Hin und wieder erhöht Amazon die Provision für bestimmte Produktkategorien vorübergehend. Es lohnt sich also, von Zeit zu Zeit in das Amazon-Partnerprogramm zu schauen und/ oder den Newsletter zu abonnieren.
5. SiteStripe
Du musst dich nicht immer im PartnerNet einloggen, wenn du Affiliate-Links generieren willst. Das Amazon-eigene SiteStripe lässt dich Links auch direkt über die Oberfläche des Amazon Marketplace erstellen. Einmal aktiviert, kannst du SiteStripe direkt aufrufen, wenn du dich mit dem Browser auf der Amazon-Website bzw. in der Amazon-App einloggst.
Nützliche Tools, die dein Amazon Affiliate-Marketing erleichtern
Für dein Amazon-Affiliate-Marketing gibt es unzählige Tools, mit denen du noch mehr aus deinem Affiliate Business herausholen kannst. Einige davon möchten wir dir im Folgenden kurz vorstellen.
Link-Management
Um deine Links effizient zu verwalten, kannst du Link-Management-Tools wie Pretty Links und Bitly einsetzen. Beide helfen dir dabei, lange Affiliate-Links zu kürzen, personalisierte URLs zu erstellen und deine Links zu tracken. Während Pretty Links beispielsweise über ein Plugin direkt ins WordPress-Dashboard integriert werden kann, erhältst du mit Bitly eine Lösung, die du über den Browser aufrufen kannst. Beide erleichtern dir die Verwaltung und Optimierung deiner Links.
Keyword-Analyse
Tools zur Keyword-Analyse wie Ahrefs oder SEMrush unterstützen dich dabei, die richtigen Suchbegriffe zu identifizieren, die deine Kundschaft interessieren. Mit diesen Erkenntnissen kannst du Content erstellen, der besser rankt und mit dem du mehr organischen Traffic erzeugst für deine Affiliate-Links.
Link-Überprüfung
Um sicherzustellen, dass deine Affiliate-Links auch fehlerfrei funktionieren und getrackt werden, kannst du den Amazon Link Checker nutzen. So kannst du schon frühzeitig Probleme identifizieren, bevor dich fehlerhafte Links deinen Umsatz kosten.
Visuelle Inhalte und Gestaltung
Für die Erstellung von grafischen Inhalten für deine Website oder Socials kannst du Tools wie Canva oder Adobe Express zu Hilfe nehmen. Damit lassen sich spielend einfach Grafiken und ganze Posts gestalten, die deine Affiliate-Links perfekt bewerben. Durch den ansprechenden Content lassen sich oftmals die Klickraten erhöhen, was für dich zu mehr Affiliate-Einnahmen führen kann.
Tracking und Analyse
Schließlich kannst du mit Tracking-Tools wie Google Analytics oder Piwik PRO noch detailliertere Einblicke zu deiner Kundschaft erhalten. Finde heraus, welche Links die meisten Klicks generieren, welche beworbenen Produkte die besten Conversions erzielen und wo du noch optimieren kannst. Dank der Analyse-Tools kannst du datenbasierte Entscheidungen treffen und deine Affiliate-Strategie fortlaufend verbessern und dein Amazon-Business systematisch ausbauen.
Alternativen zu Amazons Affiliate-Marketing-Programm
Du fragst dich, ob es noch weitere Affiliate-Programme gibt, die du als Alternative oder Ergänzung zum Amazon-Affiliate-Marketing-Programm nutzen kannst? Die Antwort lautet ja. Insbesondere die Plattform AWIN eignet sich hervorragend, um potenzielle Unternehmen zu finden, für die du werben kannst - darunter sind auch viele deutsche Marken.
Das Affiliate-Netzwerk CJ Affiliate ist ebenfalls eine gute Wahl, das mit einem breiten Portfolio deutscher und globaler Unternehmen aufwartet und dir Zugang zu Marken aus unterschiedlichen Branchen verschafft.
Für den deutschen Markt gibt es auch das eBay Partner Network mit attraktiven Vergütungsmodellen und einer großen Auswahl an Produkten, die du sehr gut in deinen Content einbauen kannst.
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dich auf ein Nischenprodukt zu fokussieren, könnte eine dieser Alternativen eine sehr gute Ergänzung zu deinem Affiliate-Business mit Amazon sein. Sie sind oft flexibler und bieten auch spezielle Marken und Produkte an, die perfekt zu deinem Vorhaben passen.
Fazit
Ein gelungenes Affiliate-Marketing mit Amazon erfordert mehr als nur das Einfügen von Links – es geht darum, echten Mehrwert für die eigene Zielgruppe zu schaffen. Durch authentische Produktempfehlungen, strategische Platzierung der Links und hochwertige Inhalte lässt sich eine nachhaltige Einnahmequelle aufbauen. Dennoch sollte man sich nicht ausschließlich auf das Amazon-Partnerprogramm verlassen, sondern auch alternative Programme in Betracht ziehen, um langfristig unabhängiger zu bleiben. Wer kontinuierlich seine Strategie optimiert und sich an die sich ändernden Richtlinien anpasst, kann das volle Potenzial des Affiliate-Marketings ausschöpfen.