In Zeiten von Coronavirus, Social Distancing und massenhafter Heimarbeit posten wir diesen aktualisierten Artikel gerne noch einmal mit Hinweisen auf die derzeitige Situation. Aber auch diese Krise geht irgendwann vorbei und dann greifen auch alle hier vorgelegten Tipps wieder.
Viele Beschäftigte im Onlinehandel haben kein klassisches Büro, sondern betreiben Heimarbeit. Daher veröffentlichen wir in loser Reihe Blog-Beiträge darüber, wie man am besten im Home Office arbeitet.
Der erste Artikel schilderte, wie man am meisten aus den Wochenenden herausholt, um eine Geschäftsidee zu verwirklichen.
Heute werden wir dich über fünf der häufigsten Fehler aufklären, die viele Entrepreneure begehen, wenn sie von zu Hause aus arbeiten. Dazu gibt es einige leicht umsetzbare Tipps, die dich davor bewahren, in “beliebte” Heimarbeits-Fallen zu tappen.
Lesetipp: 20 großartige Shopify-Beispiele und wie der Erfolg bei diesen Zustande kam, stellen wir hier vor.
1. Keine Grenzen setzen
Zuhause gibt es immer etwas zu tun: Geschirrspülen, Putzen, Kochen und vieles mehr. Es kann verlockend sein, eine kurze Pause einzulegen, um diese Aufgaben zu erledigen oder ein paar Momente mit deinen Kindern zu verbringen oder fernzusehen.
Diese Ablenkungen solltest du aber so weit wie möglich vermeiden. (Corona-Update: Soweit das in Zeiten von Schulschließungen überhaupt möglich ist. Wir verstehen euch in diesem Punkt und sind ebenso betroffen.) Denn während du ein unnötiges Sandwich zubereitest und darüber twitterst, erarbeiten sich deine Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil und bauen ihr Geschäft auf deine Kosten aus.
Ein Sandwich zuzubereiten, ist eine Sache, sich den Ablenkungen durch die Familie zu widersetzen ist jedoch eine ganz andere Herausforderung. Du musst hier klare Grenzen setzen. Errichte einen sprichwörtlichen Zaun während deiner Arbeitszeit. Dies kann in Form einer geschlossenen Tür oder fest eingeplanter Familienzeit sein oder sogar ein schickes Büro im Garten.
(Corona-Update: Solltet ihr tatsächlich mit euren Kindern alleine zu Hause sein, empfiehlt es sich, Kernarbeitszeiten festzulegen, in denen euch Kunden und Kollegen erreichen können und den Rest über den Tag verteilt, aber ohne festgelegte Termine abzuarbeiten. Solltet ihr zu zweit im Home Office sein, ist es vermutlich am besten, wenn sich eine Person für einen halben Tag Vollzeit um die Kinder kümmert und die zweite Person die andere Hälfte - vier bis fünf Stunden konzentrierte Arbeitszeit sind meist effektiver als acht bis zehn Stunden gemeinsam im Standby-Modus "zu arbeiten".)
Erinnere deine Lieben auf sanfte und freundliche Weise daran, dass du arbeitest und nicht gestört werden willst
Deine Familie muss sich darüber im Klaren sein, dass du, obwohl du den ganzen Tag zu Hause bist, nicht mal eben ein Spiel spielen oder einkaufen gehen kannst. Erinnere deine Lieben auf sanfte und freundliche Weise daran, dass du arbeitest und nicht gestört werden willst - es sei denn, du machst eine Pause oder es gibt einen Notfall.
Lesetipp: Viele erfolgreiche Shopify-Händler haben ihre Unternehmen anfangs von zu Hause aus geführt. Inspirierende Geschichten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz findest du hier.
2. Arbeiten im Schlafanzug
Natürlich ist es bequem, aber zu Hause im gepunkteten Schlafanzug oder mit rosafarbenen Hasen-Hausschuhen herumzulaufen, kann mehr schaden als nützen.
Das heißt nicht, dass man sich nicht bequem anziehen sollte, aber es ist wichtig, eine Grenze zwischen Freizeit und Arbeitszeit zu ziehen. Wenn du Schlafanzüge, Jogginghosen etc. trägst, verlässt du nie wirklich den Entspannungsmodus. Wenn du immer das Gefühl hast, im Bett zu liegen, stehen die Chancen gut, dass du dich auch so verhältst – auch wenn sich das auf einer unterbewussten Ebene abspielt.
Wenn du morgens aufstehst, solltest du dich in etwas Professionelles verwandeln. Verlass den Entspannungsmodus physisch und dein Geist wird folgen. Sobald du angezogen bist, solltest du einen Weg in deinen Rhythmus finden. Das kann für jeden anders sein – vielleicht ist es Kaffee, Yoga, Meditation, ein anstrengendes Training oder sogar 20 Minuten Videospiele. Du wirst feststellen, dass deine Konzentration gestärkt wird, die Produktivität steigt und du wirst sogar feststellen, dass dein Selbstvertrauen größer wird.
Was Onlinehändler jetzt tun können, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern, steht hier.
3. Unregelmäßige Arbeitszeiten
Es ist am besten, sich nicht an unregelmäßige Arbeitszeiten zu gewöhnen.
Es ist generell keine gute Idee zu schlafen, während deine Kunden einkaufen. Du solltest dann arbeiten, wenn die meisten deiner Kunden und Partner arbeiten. In der Welt des E-Commerce, wo du sprichwörtlich im Schlaf Umsätze machen kannst, kann es verlockend sein, wo und wann immer du willst zu arbeiten. Hin und wieder ist das in Ordnung. Allerdings ist es am besten, sich nicht an unregelmäßige Arbeitszeiten zu gewöhnen.
Wenn du Vertrieb, Support und Marketing betreibst, solltest du so schnell wie möglich auf E-Mails, Anrufe und Tweets reagieren können. Versuche, dir eine gewisse Routine anzueignen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du in der Folge den ganzen Tag über produktiver sein.
Mir ist bewusst, dass dies nicht für jeden etwas ist. Denn nicht zuletzt ist einer der größten Vorteile der Arbeit von zu Hause aus die Flexibilität in Sachen Arbeitszeit. Also sei nicht zu streng mit deinem Zeitplan. Bewahre dir deine Flexibilität, aber gib dir trotzdem Leitlinien, wann du jeden Tag mit der Arbeit beginnst, wann du zu Mittag isst und wann du Feierabend machen solltest.
(Corona-Update: In einer solchen Krisenzeit ist das natürlich nicht immer möglich. Aber irgendwann sind die Kinder auch wieder aus dem Haus und dann dürften viele Beschäftigte weiterhin von zu Hause aus arbeiten. Da empfiehlt es sich wirklich, diesen Punkt im Hinterkopf zu behalten.)
Textvorlagen Kundenservice: Hier verraten wir dir, warum guter Support so wichtig ist und liefern dir Vorlagen, mit denen du souverän auf Kundenanfragen reagierst.
4. Immer von zu Hause aus arbeiten
(Corona-Update: Dieser Punkt ist selbstverständlich momentan nichtig. Aber auch in diesem fall gilt: Irgendwann sind Cafés und öffentliche Orte auch wieder betretbar und dann solltet ihr das hier Gesagte beherzen.)
Stundenlang am selben Ort zu bleiben, ist schlecht. Noch schlimmer ist es, tagelang drinnen zu bleiben. Du musst ab und zu nach draußen gehen, frische Luft schnappen und etwas Sonnenlicht tanken. Oder sorge zumindest für etwas Abwechslung, indem du von einem lokalen Café, der Bibliothek oder einem Coworking-Space aus arbeitest.
Bemühe dich jeden Tag, nach draußen zu kommen. Anstatt jeden Tag in der Küche zu Mittag zu essen, kannst du dich auch mit einem Lunchpaket in einen örtlichen Park setzen oder dich sogar mit einem Freund zum Essen treffen – denn auch die soziale Interaktion ist sehr wichtig.
Du solltest auch erwägen, dich einem Berufsverband für deine Branche anzuschließen. Neben dem Aufbau von Kontakten ist es gesund, wenn man hin und wieder nach der Arbeit noch ein Treffen oder ein geselliges Beisammensein hat.
5. Im Chaos arbeiten
Nur weil dein Zuhause chaotisch ist, heißt das nicht, dass du deinen Heimarbeitsplatz ungeordnet lassen darfst. Für die meisten Menschen verursacht ein unaufgeräumtes Arbeitsumfeld Stress und beeinträchtigt die Produktivität.
Eine der größten Ursachen für Unordnung sind oft Post-it-Notizen mit täglichen Aufgaben und To-Do-Listen, die überall verstreut sind. Beseitige diesen Papierkram, indem du alle deine Ideen an einem zentralen, nachvollziehbaren Ort platzierst: analog in einem einzigen (Notiz-) Buch oder digital in einem Trello Board oder einer komplexeren Lösung zum Projekt-Management.
Ach so, und wenn du mal etwas Ablenkung suchst, kannst du gerne unseren neuen Podcast hören, etwa diese Folge über Janet Carstensen aus Hamburg, die im Home Office ein sehr erfolgreiches Unternehmen für Gaming-Stühle aufgebaut hat!
Geposted von Hendrik Breuer: Hendrik ist Redakteur des deutschen Shopify-Blogs. Möchtest du einen Gastbeitrag veröffentlichen? Dann lies bitte zuerst diesen Leitfaden.
Dieser Artikel von Mark Hayes erschien ursprünglich auf Englisch im Shopify.com-Blog und wurde übersetzt von Philipp Dukatz.
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