Rennräder, Kaffeemaschinen, Energydrinks, Esszimmerstühle, Campingkocher, Hockeyschläger, Diamantringe und sogar Hot-Wheels-Spielzeugautos: All diese Produkte findest du in Shopify-Shops. Und dank der neuesten Fortschritte in den Dateiformaten und der Webdarstellung können deine Kund:innen diese Produkte jetzt als 3D-Modelle für E-Commerce auf ihren eigenen Laptop- oder Smartphone-Bildschirmen sehen. Noch beeindruckender? Kund:innen können sie mit Augmented Reality über ihr iPhone oder Android-Gerät sogar in ihrem eigenen Zuhause betrachten.
1. 3D-Modelle für E-Commerce sind die Zukunft
Wie ist das möglich? Mit 3D-Modellen von realen Produkten. Diese Assets sind fotorealistische Darstellungen des Originals. Hersteller:innen, Einzelhändler:innen und sogar Dropshipper:innen investieren in sie, da sie die visuelle Darstellung von Produkten erheblich verbessern. Und das wiederum steigert den Umsatz.
Stell dir vor, dein Shop nutzt 3D-Modelle für E-Commerce, während deine Wettbewerber:innen nur Fotos anbieten. Deine Kund:innen können dein Produkt aus jedem Winkel, bei optimalem Licht und in Augmented Reality (AR) sehen. Sie müssen dafür lediglich die Kamera ihres Smartphones öffnen. Es ist ein magisches Erlebnis, wenn dein Produkt wie aus dem Nichts im Wohnzimmer deiner Kund:innen erscheint oder auf dem Schreibtisch ihres Homeoffice materialisiert. Diese 3D-Modelle sind maßstabs- sowie farb- und formgetreu. Und da AR auf jedem modernen Smartphone funktioniert, sind diese Modelle zugänglicher denn je.
Abgesehen von den beeindruckenden visuellen Effekten ermöglichen es 3D-Modelle für E-Commerce deinen Kund:innen, ein Produkt im Detail zu betrachten. Das steigert nicht nur das Vertrauen in dein Angebot erheblich, sondern senkt auch die Rücklaufquoten. Aktuell ist der Einsatz von 3D die effektivste visuelle Strategie, um deinem Online-Geschäft einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
2. 3D-Modelle für E-Commerce funktionieren mit jedem Shopify-Shop
Shopify-Shops mit neuen Themes unterstützen automatisch 3D-Modelle. Shops mit älteren Themes können Modelle mit einem einfachen Code-Snippet laden, das auf dem Google Model-Viewer basiert.
Eine Liste neuer Themes findest du hier.
3. Du wirst bei Google besser platziert
Mit 3D- und AR-fähigen Modellen erzielt dein Shopify-Shop bei Google höhere Rankings. Deine Modelle haben sogar eine gute Chance, auf der ersten Seite der Suchergebnisse zu erscheinen.
Denn dank Googles Fokus auf Augmented Reality durchsuchen sie aktiv das Web nach Modellen.
Wenn Google dementsprechend eine Website oder einen Shop findet, der 3D-Modelle hostet, wirkt sich das positiv auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) aus.
4. Alles, was du brauchst, sind Fotos
Um ein 3D-Modell zu erstellen, solltest du in 3D-Modellierungsexpert:innen investieren. Bevor die Arbeit an dem eigentlichen Modell startet, kannst du entweder Fotos oder Videos deines Produkts vorbereiten oder einfach einen Link zu deiner Produktseite bereitstellen. Wahrscheinlich hast du bereits mindestens 4–5 hochwertige Fotos bei hellem Licht von deinem Produkt, und die Produktseite enthält die Maße (Länge, Breite, Höhe). Diese Referenzmaterialien benötigen 3D-Expert:innen, um deine Produkte zu modellieren.
Warum Maße? Damit das endgültige 3D-Modell maßstabsgetreu ist, was bis auf den Millimeter genau erreicht werden kann. Zusammengefasst benötigst du:
- Mindestens: Fotos deines Produkts aus mehreren Winkeln bei hellem Licht
- Optional: Videos, die das Produkt von allen Seiten zeigen
- Im besten Fall: Den Link zu deiner Produktseite, die bereits Fotos und Maße enthält
5. Sei vorsichtig mit Photogrammetrie
Photogrammetrie ist ein automatisierter Prozess, bei dem Software Maße berechnet und ein 3D-Modell aus einer Reihe von Fotos erstellt. Das ist zwar vergleichsweise wenig zeitaufwendig. Allerdings ist die Qualität der Modelle, die aus Photogrammetrie generiert werden, oft unberechenbar.
Es erfordert häufig Hunderte von Fotos aus verschiedenen Perspektiven des Produkts – und dennoch ist das Endergebnis oft unscharf. Gerade wenn es um metallische, gläserne, vertiefte oder glänzende Oberflächen geht, hat die Photogrammetrie einen schlechten Ruf.
Photogrammetrie kann durchaus nützlich sein, um einen groben Entwurf eines Modells zu erstellen. Für ein fertiges Produkt eignet sich diese Technologie kaum.
6. Was du über Kleidung wissen musst
Kleidung bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Aufgrund der Komplexität der Materialien, Falten und Drapierungen unterscheiden sich Bekleidungsartikel von Produkten mit harten Oberflächen. Auch ist es schwierig, mit einem 3D-Modell für E-Commerce den Erwartungen an virtuelle Anproben gerecht zu werden.
Dennoch gibt es Wege, die Technologie auch als Modemarke oder Bekleidungs-Shop zu nutzen. So kannst du beispielsweise eine Puppe ankleiden und diese dann in 3D und Augmented Reality zum virtuellen Leben erwecken.
Was in Zukunft möglich sein wird (und teilweise heute bereits genutzt wird), ist eine wirklich präzise virtuelle Anprobe. Dabei kleidet die Kamerasoftware ein Modell von dir in die ausgewählten Produkte und simuliert die Details von Falten und Knicken, anstatt ein stationäres Modell zu retuschieren oder zu modellieren. Diese Art der virtuellen Anprobe kennst du vielleicht schon von Brillenhändler:innen wie MisterSpex.
7. Verschiedene Varianten und Farben sind ein Kinderspiel
Wenn deine Produkte in mehreren Farbvarianten erhältlich sind, ist die Erstellung von 3D-Modellen unglaublich einfach. Du brauchst lediglich ein Basis-Modell. Solange die Form gleich bleibt und sich nur die Materialien oder Farben ändern, kannst du im Handumdrehen weitere Modelle generieren.
Damit du dir die Dateiverwaltung und -darstellung noch leichter machst, solltest du darauf achten, eine 1:1-Relation zwischen der Stock Keeping Unit (SKU) und der 3D-Modell-Datei beizubehalten.
8. Halte deine Modelle leichtgewichtig
Achte darauf, deine Modelle leichtgewichtig zu halten.
Es geht darum, die Balance zwischen Detailgenauigkeit (Form und Material) und Dateigröße zu finden. Sind die Dateien zu groß, steigen die Ladezeiten im Modell-Viewer oder in der AR-Ansicht. Sind sie zu klein, fehlen Details wie Topologie und Oberflächenstruktur – und das Modell wirkt wie Clipart.
Deine Kund:innen sollten in der Lage sein, sofort von einem Foto deines Produkts zu seinem 3D-Modell zu wechseln. Kleine Dateigrößen sind der Schlüssel dazu.
9. Es gibt zwei wichtige Dateiformate: GLB und USDZ
GLB und USDZ sind tragbare, AR-fähige, fotorealistische Dateiformate für 3D-Inhalte. GLBs sind entscheidend für die Anzeige im Web und auf Android-Geräten. USDZ ist hingegen entscheidend für die Anzeige auf Apple-Geräten wie dem iPhone und iPad. Daher ist es unerlässlich, beide Dateitypen zu haben, um ein reibungsloses AR-Erlebnis zu bieten, das überall funktioniert.
Shopify unterstützt den Upload von GLB-Modellen und erstellt automatisch USDZ-Modelle für dich.
Diese Formate beschreiben ein Objekt durch seine Oberfläche – mit Meshes (dreieckige Gitterstrukturen) und Materialien (digitale Texturen). Zum Beispiel beschreibt das Mesh einer Porzellantasse deren Form, während die Materialien die Oberfläche des Porzellans darstellen. Dank der PBR-Standards (Physically-Based Rendering) wirken Materialien besonders realistisch, da sie die Eigenschaften von Licht genau nachbilden.
10. Nützliche Tools für herausragende 3D-Modelle für E-Commerce
- Adobe Dimension: Ein leistungsstarkes Tool, mit dem du hochauflösende Lifestyle-Fotos aus deinen Modellen erstellen kannst. Es bietet beeindruckende Funktionen wie automatische Licht- und Kameraanpassung.
- Vectary Photon: Eine webbasierte Alternative zu Adobe Dimension, die hochauflösendes Rendering und individuelle Szenenerstellung ermöglicht.
- Google Model-Viewer: Der leistungsstärkste Web-Viewer für 3D-Modelle, der es dir ermöglicht, Licht, Kamera und Animationseigenschaften deiner Modelle zu steuern.