Wichtige Punkte
- Der globale Umsatz im E-Commerce wird bis 2026 voraussichtlich 8,1 Billionen $ erreichen. Mit dem Wachstum der Verkäufe steigt jedoch auch die Betrugsrate, sodass etwa 94 % der deutschen Online-Shops bereits von Betrug betroffen gewesen zu sein dürften.
- Betrug kann sich negativ auf Gewinne, den Ruf der Marke und die Kundenerfahrungen auswirken. Unternehmen können sich jedoch mit den richtigen Werkzeugen und Prozessen schützen.
- Shopify bietet kostenlose integrierte Tools wie Shopify Protect und Fraud Analysis an, um E-Commerce-Betrug zu bekämpfen.
Schütze dein E-Commerce-Geschäft und halte deine Gewinne sicher, indem du mehr über die Prävention von E-Commerce-Betrug lernst und die kostenlosen, integrierten Tools von Shopify nutzt.
Du hast wahrscheinlich viele Dinge in Betracht gezogen, als du ein Unternehmen gegründet hast, aber die Prävention von E-Commerce-Betrug (Artikel auf Englisch) stand wahrscheinlich nicht ganz oben auf deiner Liste. Dennoch ist E-Commerce-Betrug ein wachsendes Problem für Marken, und es ist wichtiger denn je für Unternehmer:innen, sich und ihren Cashflow zu schützen.
Der globale E-Commerce-Umsatz soll 2025 6,6 Billionen $ erreichen. Natürlich sind diese Zahlen großartige Nachrichten für Unternehmer:innen, aber mit dem Umsatzwachstum kommt auch ein Anstieg des Betrugs. Im Jahr 2029 könnten Betrugsfälle im E-Commerce bis zu 109 Billionen $ ansteigen.
Wenn du ein E-Commerce-Geschäft betreibst oder hilfst, eines zu führen, ist die traurige Realität, dass Betrüger:innen und Cyberkriminelle dich und dein Unternehmen möglicherweise ins Visier nehmen. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf deine Gewinne aus und kostet Zeit, sondern kann auch den Ruf deiner Marke und die potenziellen Kundenerfahrungen beeinträchtigen.
Aber du kannst Funktionen und Prozesse implementieren, um dein Unternehmen zu schützen.
Indem du so gut wie möglich informiert und vorbereitet bist und die richtigen Betrugspräventionswerkzeuge und -maßnahmen kombinierst, kannst du deine Gewinne und dein Geschäft schützen. In diesem Leitfaden erfährst du, was E-Commerce-Betrug ist, mit welchen verschiedenen Arten von Betrug sich Händler:innen konfrontiert sehen, und Tipps, wie du ihn bekämpfen kannst, einschließlich der kostenlosen und integrierten Tools von Shopify wie Shopify Protect und Fraud Analysis.
Was ist E-Commerce-Betrug?
E-Commerce-Betrug ist jede absichtliche Täuschung, die während einer Online-Transaktion vorgenommen wird, um finanziellen oder persönlichen Gewinn für die Cyberkriminellen oder Betrüger:innen zu erzielen, selbst wenn dies negative Auswirkungen auf die/de Händler:in hat.
Es gibt viele Arten von E-Commerce-Betrug, und der Begriff selbst ist eher ein Oberbegriff, der alle Betrugsformen umfasst, die auf einer E-Commerce-Plattform auftreten. Manchmal wird E-Commerce-Betrug deshalb auch als Zahlungsbetrug bezeichnet. Während unterschiedliche Betrüger:innen unterschiedliche Methoden verwenden, bleibt das Ziel aller Arten von Online-Betrug dasselbe: Geld oder Produkte von Händler:innen zu stehlen, ohne dabei entdeckt zu werden.
Ein:e Cyberkriminelle:r benötigt sowohl persönliche als auch Kreditkarteninformationen, um E-Commerce-Betrug durchzuführen. Im Gegensatz zum Betrug in einem stationären Geschäft benötigt sie/er jedoch keine physische Karte. Heutzutage können Betrüger:innen diese Informationen – die wahrscheinlich ebenfalls gestohlen wurden – sogar auf dem Schwarzmarkt kaufen.
Die Kosten für E-Commerce-Betrug steigen jedes Jahr, und dafür gibt es einige Gründe. Erstens ist der Betrug an sich recht einfach zu begehen – alles, was benötigt wird, sind gestohlene Kreditkarteninformationen – und es ist ebenso einfach, damit durchzukommen. Während E-Commerce-Betrug Milliarden von Dollar kostet, stammt dieser Betrag von Tausenden von verschiedenen Händler:innen weltweit, die jeweils in unterschiedlichem Umfang betrogen werden. Dies erschwert es, die Polizei oder die Behörden zur Untersuchung zu bewegen. Hinzu kommt die relative Anonymität, die Online-Betrüger:innen während ihrer Machenschaften aufrechterhalten können, was E-Commerce-Betrug für Cyberkriminelle sehr verlockend macht.
Welche Arten von E-Commerce-Betrug gibt es?
Der Begriff „E-Commerce-Betrug" ist eher ein Oberbegriff für alle verschiedenen Arten von Betrug, die auf einer Online-Handelsplattform begangen werden können. Um Betrug gegen deinen Shop zu schützen und zu verhindern, ist es hilfreich, die verschiedenen Arten von Betrug zu verstehen, die du und dein Shop erleben könnten. Hier sind sieben Arten von E-Commerce-Betrug, die du kennen solltest:
- Kreditkartenbetrug
- Friendly Fraud
- Account Takeover Fraud
- Interception Fraud
- Triangulation Fraud
- Affiliate Fraud
- Rückerstattungsbetrug
1. Kreditkartenbetrug
Kreditkartenbetrug umfasst jeden Betrug, der unter Verwendung einer Kredit- oder Debitkarte durchgeführt wird. In einem E-Commerce-Umfeld wird dies auch als Card-Not-Present-Betrug (also ein Betrug, bei dem die physische Karte nicht vorliegt) bezeichnet, da die Kundin oder der Kunde die Karte der/dem Händler:in nicht vorlegen muss, wie es in einem physischen Geschäft der Fall ist.
Diese Art von Betrug funktioniert typischerweise, wenn ein:e Betrüger:in unbefugten Zugriff auf Kreditkarteninformationen erhält, oft über den Schwarzmarkt. Sie/er verwendet dann die Karteninformationen, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zu kaufen. Die Kriminellen betrügen zunächst die/den Kreditkarteninhaber:in, indem sie deren/dessen Daten unrechtmäßig verwenden. Später betrügen sie die/den Händler:in, die/der die unrechtmäßige Transaktion zurückerstatten muss.
Die Rückerstattungen erfolgen in der Regel, nachdem das Produkt bereits versendet wurde oder die Dienstleistungen genutzt wurden. Die/der Händler:in bleibt auf den Kosten für das Produkt oder die Dienstleistung sitzen und erhält von der Bank der Karteninhaberin oder des Karteninhabers eine Rückbuchungsgebühr. Während einzelne Fälle von Kreditkartenbetrug möglicherweise nicht zu hohen Kosten führen, summieren sich diese Beträge zu einem erheblichen Gesamtbetrag. Darüber hinaus können Kriminelle auch Card-Testing-Betrug durchführen, bei dem sie gestohlenen Karteninformationen testen, indem sie kleine Käufe tätigen und so überprüfen, ob die Karte nicht storniert wurde, um dann teure Einkäufe zu tätigen.
2. Friendly Fraud
Im Bankwesen ist eine Rückbuchung oder Rückzahlung der Vorgang, bei dem die für eine Transaktion verwendeten Kreditkartenmittel an die/den Käufer:in zurückgegeben werden. In diesem Fall gibt die Bank oder das Kreditkartenunternehmen das Geld an die/den Karteninhaber:in zurück und fordert den zurückerstatteten Betrag von der oder dem Einzelhändler:in zurück.
Karteninhaber:innen können in echten Fällen Rückbuchungen beantragen, wenn jemand ohne ihr Wissen oder ihre Erlaubnis eine Zahlung getätigt hat. Zum Beispiel, wenn ihre Kreditkartendaten gestohlen wurden und die/der Dieb:in einen Kauf getätigt hat. Diese Rückbuchungen können jedoch auch mit genau dieser Absicht durchgeführt werden, um so genannten Friendly Fraud, auch bekannt als Rückbuchungsbetrug, zu begehen. In diesem Fall tätigt jemand einen Kauf, behauptet jedoch nach Erhalt des Artikels, der Kauf sei ohne sein Wissen erfolgt, bestreitet die Transaktion und lässt ihre/seine Bank eine Kreditkarten-Rückbuchung ausstellen. Ziel eines Friendly Fraud ist es, ein kostenloses Produkt zu erhalten.
Rückbuchungen können für E-Commerce-Händler:innen besonders ärgerlich sein, da ein Geschäft bei zu vielen Rückbuchungen die Erlaubnis entzogen werden kann, Zahlungen von bestimmten Kreditkartenunternehmen zu akzeptieren. Darüber hinaus können Rückbuchungsgebühren für kleine Unternehmen eine erhebliche Belastung darstellen und bis zu 15 $ pro Rückbuchung kosten.
3. Account Takeover Fraud
Account Takeover Fraud, also Betrug durch Kontoübernahme, ist eine Form des Identitätsdiebstahls und tritt auf, wenn Cyberkriminelle Zugang zu den Anmeldedaten von Kund:innen erlangen und sich in deren Konten einloggen.
In den meisten Fällen werden diese durch eine betrügerische Praxis namens Phishing erlangt. Phishing ist, wenn Betrüger:innen Nachrichten oder E-Mails senden, die vorgeben, von einem Unternehmen zu stammen, um Kund:innen dazu zu bringen, ihre persönlichen Daten und Anmeldedaten preiszugeben. Im Jahr 2023 wurde ein Anstieg in Phishing-Versuchen um 58,2 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Mit den Anmeldedaten in der Hand betreten diese Kriminellen die Konten, ändern ihre persönlichen Informationen wie Passwörter und Adressen und tätigen unbefugte Einkäufe. Die persönlichen Daten können auch im Dark Web verkauft werden.
Account Takeover Fraud kann für Online-Unternehmen äußerst schädlich sein. Es führt zu Rückbuchungen und anderen Gebühren, und der Ruf eines Geschäfts kann ebenfalls leiden, wenn die Opfer ihre Beschwerden öffentlich machen.
4. Interception Fraud
Interception Fraud, also Abfangbetrug, tritt auf, wenn Kriminelle online Artikel kaufen, indem sie die Zahlungsdaten einer anderen Person verwenden und die Waren an sich selbst umleiten.
Der Bestell- und Checkout-Prozess erfolgt wie gewohnt, und der Online-Shop wird angewiesen, die Artikel an die hinterlegte Lieferadresse zu versenden. Sobald die Bestellung jedoch aufgegeben und bestätigt wurde, greift die/der Betrüger:in in die Lieferung ein und lässt sie an ihren/seinen gewünschten Standort umleiten. Dies kann erreicht werden, indem man das Kundenserviceteam des Shops kontaktiert, um die Lieferadresse zu ändern, oder direkt das Versandunternehmen kontaktiert, um die Waren anderswohin umzuleiten.
In bestimmten Fällen, in denen die/der Kriminelle in der Nähe des Opfers wohnt, kann sie/er einfach warten, bis die Waren ankommen, und entweder für die/den Empfänger:in unterschreiben, während er vorgibt, das Opfer sei nicht zu Hause, oder die Ware von den Abgabestellen stehlen.
5. Triangulation Fraud
Triangulation Fraud, auch Dreiecksbetrug genannt, ist eine Art von E-Commerce-Betrug, dessen Ziel es ist, Geld durch den Verkauf von Waren zu verdienen, die mit gestohlenen persönlichen Informationen gekauft wurden. Der Betrug findet in drei Schritten statt und umfasst drei Parteien: die/den Betrüger:in, das Online-Geschäft und eine:n Käufer:in.
Im ersten Schritt erstellen Betrüger:innen einen gefälschten Online-Shop, der typischerweise beliebte Produkte zu niedrigen Preisen verkauft, um Käufer:innen anzulocken. Als nächstes tätigen ahnungslose Käufer:innen, die auf der Website landen, einen Kauf und geben dabei Details wie ihre Namen, Adressen und Zahlungsinformationen im Rahmen des Checkout-Prozesses ein. Im letzten Schritt verwenden die Betrüger:innen die gestohlenen Kreditkarteninformationen und die Käuferinformationen, die sie aus ihrem gefälschten Shop gesammelt haben, um die Artikel zu kaufen, die das Opfer bestellt hat, und lassen sie an das Opfer liefern. Die Opfer des Triangulation Fraud glauben, sie hätten einen Kauf zu einem Schnäppchenpreis gemacht, während sie tatsächlich ihre persönlichen Informationen im Austausch dafür aufgegeben haben.
In der Regel endet Triangulation Fraud nicht hier. Diese Betrüger:innen verwenden die gestohlenen persönlichen Daten weiterhin, um weitere Käufe zu tätigen. Da die Opfer tatsächlich ihre Waren erhalten, kann Triangulation Fraud lange unentdeckt bleiben, insbesondere wenn der gefälschte Online-Shop legitim und vertrauenswürdig erscheint.
6. Affiliate Fraud
Beim Affiliate Fraud, auch als Partnerbetrug bekannt, zielen Kriminelle darauf ab, durch Provisionen monetäre Gewinne zu erzielen. Diese Taktik stammt aus dem Affiliate-Marketing, bei dem ein Online-Geschäft einer/m Dritten eine Provision für Empfehlungen und/oder Verkäufe zahlt.
Zum Beispiel könnte ein Online-Shop, der Smartphones verkauft, einer/m Technikblogger:in eine Provision für jeden Besuch (und/oder resultierenden Verkauf) anbieten, den er über seinen Blog erhält. Dies wird mithilfe von verfolgbaren, markierten Links überwacht, die dem Shop zeigen, woher sein Online-Traffic kommt.
Betrüger:innen, die sich mit Affiliate Fraud beschäftigen, betrügen das System, um die Höhe der Provision, die sie unrechtmäßig erhalten, zu erhöhen. Sie können dies durch Methoden wie IP-Spoofing, Cookie-Stuffing, Malware und Typosquatting tun, die alle gefälschte menschliche Aktivitäten erzeugen, um die Affiliate-ähnliche Aktion durchzuführen.
7. Rückerstattungsbetrug
Rückerstattungsbetrug oder Chargeback Frau, ist, wenn Cyberkriminelle versuchen, eine Rückerstattung für ihren Online-Kauf aus einer Vielzahl von unrechtmäßigen Gründen zu erhalten.
Hier sind einige häufige Beispiele für Rückerstattungsbetrug:
- Behaupten, die Bestellung sei nie angekommen, und dann versuchen, über eine alternative Methode eine Rückerstattung zu erhalten
- Behaupten, die Box sei leer angekommen und/oder dass die Artikel Mängel aufwiesen
- Wenn Artikel zurückgesendet werden müssen, um für eine Rückerstattung infrage zu kommen, könnten Betrüger:innen das Rücksendeetikett auf Junk-Mail kleben, es abschicken und behaupten, die Artikel zurückgesendet zu haben
In einigen Fällen können Betrüger:innen auch eine gestohlene Kreditkarte verwenden, um etwas zu kaufen, und dann eine Rückerstattung auf eine alternative Methode beantragen, indem sie behaupten, die ursprünglich verwendete Kreditkarte sei storniert worden.
5 Methoden zur Prävention von E-Commerce-Betrug
Da E-Commerce-Betrüger:innen weit verbreitet und unermüdlich sind, ist es schwer, sich vollständig vor Betrug zu schützen. Du kannst jedoch vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um dich so gut wie möglich vor betrügerischen Aktivitäten zu schützen, die deinem Online-Geschäft schaden können.
- Nutze die Betrugserkennungs- und Analysetools von Shopify
- Verwende einen Service, der betrugsbedingte Rückbuchungen abdeckt
- Richte Workflows ein, um Betrug nahtlos zu bearbeiten
- Stelle die PCI-Konformität sicher
- Setze während der Hauptverkaufszeiten verstärkt auf Sicherheit
Zu diesem Zweck sind viele Betrugsschutz- und Präventionswerkzeuge verfügbar, um dein Geschäft abzusichern.
1. Nutze die Betrugserkennungs- und Analysetools von Shopify
Wenn du ein:e Händler:in bei Shopify bist oder darüber nachdenkst, einen Online-Shop dort zu starten, wirst du erfreut sein zu erfahren, dass Shopify Betrugsanalysetools anbietet, die E-Commerce-Unternehmen helfen, Warnsignale zu erkennen.
Shopify-Händler:innen haben Zugriff auf das Betrugsanalysetool. Angetrieben von maschinellen Lernalgorithmen analysiert es Daten über sein gesamtes Netzwerk, um das Betrugsrisiko einer Bestellung zu bestimmen, sodass Geschäftsinhaber:innen eine informierte Entscheidung darüber treffen können, ob sie sie erfüllen möchten.
Einige dieser Indikatoren umfassen:
- Ob die Liefer- und Rechnungsadresse übereinstimmen
- Ob das Bestellvolumen höher ist als das durchschnittliche Bestellvolumen deines Shops
- Ob ein:e Käufer:in in kurzer Zeit mehrere Bestellungen aufgegeben hat
Dieses Tool kennzeichnet Bestellungen mit mittlerem oder hohem Risiko, damit Händler:innen nachfolgende präventive Maßnahmen ergreifen können, wie zum Beispiel:
- Die Lieferadresse mithilfe einer Karte überprüfen, um sicherzustellen, dass es sich nicht um einen gefälschten Standort handelt und wie ein Wohngebäude aussieht
- Die Identität der Kunden/des Kunden zu verifizieren, indem man ihm eine E-Mail sendet
- Wenn nötig, die Bestellung stornieren
- Das Konto auf eine Sperrliste setzen
2. Verwende einen Service, der betrugsbedingte Rückbuchungen abdeckt
Eine weitere Methode zur Prävention von E-Commerce-Betrug besteht darin, Dienste in Anspruch zu nehmen, die dich gegen betrugsbedingte Rückbuchungen schützen. Sie stellen sicher, dass dein Geschäft im Falle einer betrugsbezogenen Rückbuchung auf eine bereits genehmigte Transaktion abgesichert ist.
3. Richte Workflows ein, um Betrug nahtlos zu bearbeiten
Die Verwendung von Tools zur Prävention von E-Commerce-Betrugs zur Erkennung illegaler Aktivitäten und zum Schutz deines Unternehmens ist ein guter Anfang. Die Integration solcher Lösungen in einen Workflow ermöglicht es dir jedoch, sie schneller und einfacher zu verwalten.
Shopify Flow ist ein Automatisierungstool für E-Commerce, das dir hilft, Betrug in deinem Geschäft zu verwalten – insbesondere, wie du mit Bestellungen umgehst, die als „hohes Risiko“ gekennzeichnet wurden.
Mit Shopify Flow (verfügbar für Unternehmen mit einem Advanced Shopify-Plan und Plus-Plänen) kannst du deine Abläufe so einrichten, dass du verwalten kannst, wie du mit Betrug umgehst, indem du beispielsweise automatisch die Zahlung für Bestellungen verzögerst, die als „hohes Risiko“ gekennzeichnet wurden, oder sogar die Bestellung stornierst. Wie das Sprichwort sagt: „Vorbeugen ist besser als heilen.“ Da du von der Kundin/dem Kunden noch keine Zahlung erhalten hast, erspart es dir die Mühe, ihm eine Rückerstattung zu gewähren.
Wenn du es bevorzugst, dass menschliche Augen einen Kauf überprüfen, ermöglicht es Flow auch, dass verdächtig aussehende Bestellungen per E-Mail an dein Support-Team weitergeleitet werden. Zudem kannst du auch verhindern, dass wiederholte Betrüger:innen weitere Bestellungen aufgeben, indem du sie auf eine Sperrliste setzt.
Die Fraud Filter-App steht dir zur Verfügung, wenn du derzeit keinen fortgeschrittenen oder Plus-Plan hast.
4. Stelle die PCI-Konformität sicher
Jeder Online-Shop, der Kreditkartenzahlungen akzeptiert, sollte sicherstellen, dass sie/er die Anforderungen der Payment Card Industry (PCI) erfüllt.
Die Sicherheitsstandards der PCI sollen sicherstellen, dass Online-Transaktionen sicher durchgeführt werden. Unternehmen, die Kreditkarten- und Karteninhaberinformationen verarbeiten und speichern, müssen sich an ihre Richtlinien halten und ihre Standards erfüllen. Dies verringert deine Chancen auf Betrug, und das Versäumnis, dies zu tun, kann zu Sanktionen oder Strafen führen.
Renommierte E-Commerce-Lösungen wie Shopify bieten ihren Shops standardmäßig PCI-Konformität.
5. Setze während der Hauptverkaufszeiten verstärkt auf Sicherheit
Die geschäftige Einkaufszeit ist eine, auf die sich viele Händler:innen freuen, und das aus gutem Grund. Der Anstieg des Traffics und der Verkäufe, der in diesem Zeitraum generiert wird, trägt oft den Großteil des Jahresumsatzes eines Shops bei.
Gerade aus diesem Grund müssen Geschäftsinhaber:innen jedoch besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Die hohen Kaufvolumina, die die Unternehmen beschäftigen, können dazu führen, dass sie unbewusst weniger Zeit für die Betrugsüberwachung aufwenden. Verbraucher:innen, die mit dem Einkaufen beschäftigt sind, könnten auch unwissentlich ihre Wachsamkeit beim Kauf mit Kreditkarten herabsetzen und Opfer von Triangulationsbetrug werden. Kurz gesagt, die Feiertage schaffen perfekte Bedingungen für Cyberkriminelle, um neue Pläne zu testen und E-Commerce-Betrug durchzuführen.
Halte deine Rückbuchungsraten niedrig
Je mehr E-Commerce-Betrug dir widerfährt, desto höher sind deine Rückbuchungsraten. Das ist nicht gut für dein Online-Geschäft.
Die Rückbuchungsraten niedrig zu halten, ist entscheidend für E-Commerce-Unternehmen. Betrügerische Rückbuchungen können potenzielle Einnahmen schmälern, und das Management von Streitigkeiten verbraucht auch eine Menge wertvoller Zeit und Ressourcen eines Unternehmens.
Vielleicht noch wichtiger ist, dass Zahlungsabwicklungsnetzwerke wie Visa und Mastercard bestimmte Rückbuchungsschwellen haben, die, wenn sie überschritten werden, für Händler:innen nachteilig sein können. Unternehmen mit hohen Rückbuchungsraten werden in Überwachungsprogramme der Kartenmarken aufgenommen, die monatliche Strafen und zusätzliche Gebühren nach sich ziehen können, bis die Rückbuchungsfälle gesenkt werden. Im schlimmsten Fall können Händler:innen sogar ihre Konten gekündigt bekommen, wenn sie ihre Rückbuchungsraten nicht senken können.
Eine Möglichkeit, deine Rückbuchungsraten niedrig zu halten, besteht darin, deine Rückbuchungsdaten anzusehen, um zu verstehen, was hohe Rückbuchungsfälle verursacht. Sobald du eine Ursache identifiziert hast, kannst du überlegen, wie du sie angehen kannst, um weitere ähnliche Rückbuchungen zu verhindern.
E-Commerce-Betrug ist nicht unüberwindbar
Da immer mehr Menschen online einkaufen, ist es keine Frage, dass Cyberkriminelle neue Wege finden werden, um E-Commerce-Betrug zu begehen.
Lass dich davon nicht entmutigen.
E-Commerce-Betrug ist keineswegs unüberwindbar. Mit angemessener Vorbereitung, ständiger Wachsamkeit und den richtigen Tools zur Prävention von E-Commerce-Betrug kannst du diese Online-Angriffe erkennen, bevor sie überhaupt stattfinden, und sowohl dein Geschäft als auch deine Kund:innen sicher schützen.
Erfahre mehr über E-Commerce-Betrug
Wie viel E-Commerce-Betrug gibt es?
Bis 2026 könnte der E-Commerce-Betrug auf voraussichtlich 8,1 Billionen $ steigen.
Der E-Commerce-Boom, der durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst wurde, hat auch zu einem 62 % Anstieg der Betrugsversuche im E-Commerce bei kleinen und mittelständischen Unternehmen geführt.
Wie viel Umsatz geht durch E-Commerce-Betrug verloren?
In Deutschland verloren Händler:innen Schätzungen zufolge durchschnittlich 2,36 Millionen € aufgrund von Betrugsfällen.
Wie wird E-Commerce-Betrug erkannt?
E-Commerce-Betrug kann manuell oder mithilfe von Tools zur Prävention von E-Commerce-Betrug wie Shopifys Betrugsanalysetool und Shopify Flow erkannt werden.
Typische Indikatoren für E-Commerce-Betrug sind:
- Mehrere Bestellungen, die in kurzer Zeit von derselben bzw. demselben Käufer:in aufgegeben werden
- Mehrere Zahlungsversuche
- Ein anderes Rechnungsland als das Land, in dem die Bestellung aufgegeben wurde
Was ist eine betrügerische Rückbuchung?
Kartenherausgeber:innen klassifizieren betrügerische Rückbuchungen als Fälle, in denen ein:e Käufer:in etwas mit einer Kreditkarte kauft und behauptet, sie/er habe den Kauf nicht getätigt. Sowohl tatsächlicher Kreditkartenbetrug als auch Friendly Fraud werden von der Bank als betrügerische Rückbuchung klassifiziert, was es Händler:innen erschwert, den Unterschied zwischen beiden korrekt zu klassifizieren.
Während die Bank den Widerspruch untersucht, werden die an den Händler:innen ausgezahlten Mittel zurückgebucht und eine Gebühr erhoben. Entscheidet die Bank zugunsten der Käuferin bzw. des Käufers, werden die Mittel an sie/ihn zurückgegeben, und die/der Händler:innen wird mit der Rückbuchungsgebühr belastet. In Fällen, in denen die Bank zugunsten der Händlerin/des Händlers entscheidet, werden der Bestellbetrag und die Rückbuchungsgebühr an die/den Händler:in zurückgegeben.
Was ist 3D Secure?
3D Secure ist eine zusätzliche Sicherheitsebene für Online-Zahlungen, die mit Kredit- und Debitkarten durchgeführt werden, um E-Commerce-Betrug zu verhindern. Bei 3D Secure werden die Nutzer:innen beim Checkout zur Domain der Kartenherausgeberin bzw. des Kartenherausgebers umgeleitet, um ihre Karte zu authentifizieren, bevor sie ihre Zahlung abschließen können.
3D Secure ist vorteilhaft und wird für Online-Unternehmen dringend empfohlen, da nach der Authentifizierung jede Haftung für betrügerische Rückbuchungen oder Streitigkeiten von Händler:innen auf die jeweiligen Kartenherausgeber:innen übertragen wird.
Mit Affiliate-Betrug zielen Kriminelle darauf ab, durch Provisionen monetäre Gewinne zu erzielen. Diese Taktik stammt aus dem Affiliate-Marketing, bei dem ein Online-Geschäft einer/m Dritten eine Provision für Empfehlungen und/oder Verkäufe zahlt.
Zum Beispiel könnte ein Online-Shop, der Smartphones verkauft, einer/m Technikblogger:in eine Provision für jeden Besuch (und/oder resultierenden Verkauf) anbieten, den er über seinen Blog erhält. Dies wird mithilfe von verfolgbaren, markierten Links überwacht, die dem Shop zeigen, woher sein Online-Verkehr kommt.
Betrüger:innen, die sich mit Affiliate-Betrug beschäftigen, betrügen das System, um die Höhe der Provision, die sie unrechtmäßig erhalten, zu erhöhen. Sie können dies durch Methoden wie IP-Spoofing, Cookie-Stuffing, Malware und Typosquatting tun, die alle gefälschte menschliche Aktivitäten erzeugen, um die affiliierte Aktion durchzuführen.
FAQ zur Prävention von E-Commerce-Betrug
Welche Möglichkeiten gibt es, E-Commerce-Betrug zu verhindern?
- Implementiere Verifizierungs- und Authentifizierungsprozesse: Nutze zusätzliche Maßnahmen, um Kund:innen bei ihren Käufen zu authentifizieren. Dazu gehört die Verwendung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) wie Einmalpasswörter sowie die Anforderung zusätzlicher Informationen wie einer Rechnungsadresse..
- Überwache Transaktionen und verdächtiges Verhalten: Nutze Analysen, um Kund:innen Transaktionen zu überwachen und verdächtiges Verhalten zu erkennen. Dies kann das Markieren von Transaktionen umfassen, die außerhalb der normalen Ausgabemuster der Kundin bzw. des Kunden liegen, oder Käufen mit hohem Wert.
- Verwende sichere Zahlungsoptionen: Nutze sichere Zahlungsoptionen wie Tokenisierung und Verschlüsselung, um die Zahlungsinformationen der Kund:innen zu schützen. Dies hilft sicherzustellen, dass alle gesammelten Kundendaten vor möglichen Datenverletzungen oder Cyberangriffen geschützt sind.
- Arbeite mit Betrugspräventionsdiensten zusammen: Kooperiere mit einem Drittanbieter-Betrugspräventionsdienst, der helfen kann, potenzielle Betrugsversuche zu identifizieren. Dazu können Dienste wie Kount oder Signifyd gehören, die maschinelle Lernalgorithmen verwenden, um betrügerische Aktivitäten zu erkennen.
- Vermittle deinen Kund:innen Best Practices: Informiere die Kund:innen über bewährte Verfahren für die Online-Sicherheit, wie die Verwendung starker Passwörter und das Vermeiden von Phishing-Versuchen. Dies kann dazu beitragen, dass Kund:innen die notwendigen Schritte unternehmen, um ihre Konten zu schützen.
Wie funktioniert E-Commerce-Betrug?
E-Commerce-Betrug tritt typischerweise auf, wenn ein:e Betrüger:in gestohlene Kreditkarteninformationen oder andere persönliche Informationen verwendet, um unbefugte Käufe online zu tätigen. Die/der Betrüger:in kann eine:n bestimmte:n Händler:in oder eine bestimmte Website ins Visier nehmen oder die gestohlenen Informationen nutzen, um Käufe auf mehreren Websites zu tätigen. Betrüger:innen können auch gestohlene persönliche Informationen verwenden, um betrügerische Konten einzurichten oder gefälschte Webseiten zu erstellen, um persönliche Informationen von ahnungslosen Opfern zu sammeln. Zu den häufigsten Methoden des E-Commerce-Betrugs gehören Phishing, Identitätsdiebstahl und Account Takeover.
Wer ist für E-Commerce-Betrug verantwortlich?
Die Mehrheit des E-Commerce-Betrugs wird von Kriminellen begangen und ist in der Regel schwer zurückverfolgbar. Händler:innen können jedoch Maßnahmen ergreifen, um Betrug zu verhindern, indem sie starke Sicherheitsmaßnahmen implementieren, wie die Verwendung sicherer Zahlungsmethoden, die Verifizierung von Kundeninformationen und die Überwachung der Kundenaktivitäten.