Es kann passieren, dass du dein Online Geschäft verkaufen möchtest oder sogar musst. Der Gedanke daran kann überwältigend sein, besonders wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst. Aber eine frühzeitige Vorbereitung hilft dir, den bestmöglichen Preis für deinen Verkauf zu erzielen und somit den Wert deines Unternehmens zu maximieren.
Wenn du unsicher bist oder darüber nachdenkst, ob dein Unternehmen einen guten Preis erzielen kann, sind hier die häufigsten Arten von Unternehmen, die verkauft werden:
- E-Commerce-Shops
- Dropshipping-Websites
- Affiliate-Websites
- SaaS-Unternehmen
- Mobile Apps
- Produktbezogene Dienstleistungen
Warum du dein Unternehmen verkaufst
Es gibt viele Gründe, warum Menschen sich entscheiden, ihr Unternehmen zu verkaufen. Oft liegt es an einer sich bietenden guten Gelegenheit. Vielleicht läuft das Geschäft gut und du möchtest deine Gewinne nutzen, solange du kannst. Aber es gibt noch viele andere Situationen, die dich in Richtung Verkauf drängen können. Dazu gehören u. a.:
- Eine Veränderung der persönlichen Umstände, wie die Gründung einer Familie
- Eine Auszeit zum Reisen
- Ein neues Geschäftsvorhaben umsetzen
- Der Wunsch, das Geld anderweitig zu investieren
Niemand außer dir kann entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für den Verkauf deines Unternehmens gekommen ist. Aber es kann hilfreich sein zu wissen, was potenziell auf einen zukommt, wenn du schon länger mit dem Gedanken spielst.
Wie du dich dein Online Geschäft verkaufen kannst
Der Verkauf deines Unternehmens bedeutet, dass du deine Dokumente, Unterlagen und Finanzen in Ordnung bringst, damit der Betrieb unter neuer Eigentümerschaft reibungslos weiterläuft. Je reibungsloser der Übergang, desto einfacher wird es, dein Unternehmen zu verkaufen. Und dies sorgt letztlich auch dafür, dass du einen guten Preis erzielen kannst.
Um einen reibungslosen Verkauf sicherzustellen, benötigst du effektive und bereits gut funktionierende Systeme, konsistente und genaue Daten sowie leicht zu verwaltende und gesunde Finanzen.
Es kann in jedem Fall sehr hilfreich sein, diese drei Dinge in Ordnung zu bringen, bevor du überhaupt an einen Verkauf denkst. Tatsächlich bilden diese drei Aspekte das Fundament für den Betrieb eines Unternehmens. Es schadet also nie, sie von Anfang an richtig einzurichten und zu pflegen.
Hier erfährst du, wie du das bestmöglich machen kannst.
Präzise Daten sammeln
Präzise Daten geben Aufschluss darüber, wie gut dein Unternehmen in nicht-monetären Aspekten abschneidet. Sie vermitteln potenziellen Käufer:innen, wie viel Traffic deine Website generiert, welche Art von Kund:innen du bedienst und wie effektiv deine Marketingmaßnahmen sind.
Bei der Datensammlung solltest du Folgendes beachten:
- Den Traffic auf deiner Website verfolgen (einschließlich der beliebtesten Seiten und Quellen der Besuche)
- Informationen über deine Kund:innen sammeln (einschließlich Herkunft, Interessen und bisherigem Kaufverhalten)
- Deine Conversion Rates überwachen
- Daten über deine E-Mail-Listen und Kontakte erhalten (einschließlich Anzahl der Personen in deinen Listen und wie vielversprechend sie als potenzielle Kund:innen sind)
Halte deine Finanzen aktuell!
Die Pflege genauer Zahlen zu deinen Einnahmen und Ausgaben ist entscheidend für die Bewertung deines Unternehmens. Die Finanzzahlen sind wahrscheinlich das Wichtigste, was du beim Verkauf benötigst. Daher wird es dir viele Kopfschmerzen ersparen, wenn du deine Finanzen von Anfang an richtig pflegst und dokumentierst.
Anstatt kurz vor dem Verkauf deines Online Geschäfts in Eile deine Zahlen zusammenzutragen, mache es gleich von Anfang an richtig und vor allem kontinuierlich. Das hilft dir auch, deine Ausgaben im Blick zu behalten, und gibt dir einen guten Einblick darüber, wie gut dein Unternehmen läuft. Wenn du die Ressourcen hast, ziehe in Betracht, eine/n Buchhalter/in oder Steuerberater/in hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass du alles korrekt machst. Wenn du deine Zahlen von weiteren Expert:innen prüfen lässt, wird das auch beim Verkauf für Glaubwürdigkeit sorgen.
Erstelle eine Standardarbeitsanweisung (SOP)
Eine Standardarbeitsanweisung (SOP) zu erstellen, hilft dir, deine Systeme und Prozesse potenziellen Käufer:innen bestmöglich zu erklären. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Dokument, das beschreibt, wie du verschiedene Aufgaben erledigst und wie Produktauswahl, Keyword-Recherche, das Verfassen von Produktbeschreibungen, die Optimierung für Suchmaschinen und die Erstellung von Inhalten abläuft.
Ähnlich wie bei deinen Finanzen ist es hilfreich, diese Prozesse während des gesamten Geschäftsbetriebs zu dokumentieren. Anstatt in letzter Minute hastig einen chaotischen Ordner mit Informationen zu erstellen, skizziere jeden Prozess sorgfältig, damit der/die Käufer/in die Abläufe problemlos fortsetzen kann. Das hilft auch sicherzustellen, dass sie genau und aktuell sind. Wenn du einen Prozess während des Betriebs änderst, stelle sicher, dass du dies auch in deiner SOP anpasst. So verhinderst du, dass der/die neue Eigentümer/in auf veraltete Systeme zurückgreifen muss.
Online Geschäft verkaufen und den besten Wert erzielen
Natürlich möchtest du den bestmöglichen Preis für dein Unternehmen erzielen. Schließlich hast du Zeit, Geld und Mühe investiert, um dein Unternehmen an einen Punkt zu bringen, an dem du es verkaufen kannst. Es gibt einige Dinge, die du tun kannst, um den Wert deines Unternehmens zu steigern und sicherzustellen, dass es sich vor dem Verkauf in einem Top-Zustand befindet.
1. Optimiere dein SEO und deine Website
Eine gut optimierte Website geht in der Regel mit mehr Traffic und potenziellen Kund:innen einher. Stelle sicher, dass deine Website für gut recherchierte Keywords optimiert ist, damit sie in den Google-Suchergebnissen hoch eingestuft wird. Das wird auch deine Verkaufsargumente stärken. Solide SEO-Maßnahmen führen auch zu konstanten (und oft steigenden) Traffic-Zahlen – etwas, das potenzielle Käufer:innen erfreuen wird.
2. Erstelle übertragbare Vereinbarungen mit Lieferant:innen
Viele Unternehmen haben spezielle Vereinbarungen mit ihren Lieferant:innen getroffen – insbesondere, wenn sie schon lange zusammenarbeiten. Wenn eine Vereinbarung deinem Unternehmen zum Erfolg verholfen hat oder ein wesentlicher Bestandteil deiner Abläufe ist, ist es wichtig, dass sie nach dem Verkauf weitergeführt wird (oder dass du zumindest erwähnst, dass sie zu deinem Erfolg beiträgt).
Wenn möglich, stelle sicher, dass die Vereinbarungen, die du mit Lieferant:innen, Hersteller:innen, Influencer:innen und anderen Partner:innen getroffen hast, auch unter neuer Eigentümerschaft bestehen bleiben. Wenn du beispielsweise einen Vertrag mit bestimmten Lieferant:innen hast, der dir einen Rabatt gewährt und deine Gewinnmargen erhöht, stelle sicher, dass dieser auch für den/die neuen Eigentümer/in nach dem Verkauf deines Online Geschäfts gilt.
3. Steigere deine Geschäftsleistung im letzten Jahr
Steht der Verkauf deines Unternehmens bevor? Wenn ja, dann ist es an der Zeit, deine Anstrengungen für eine bestmögliche Geschäftsleistung zu intensivieren. Auch wenn du im Jahr vor dem Verkauf vielleicht das Gefühl hast, langsamer machen zu wollen, weil du vielleicht bereits andere Unternehmungen oder Abenteuer im Kopf hast. Ein starkes letztes Geschäftsjahr wird dir helfen, mit hoher Aktivität und starken Zahlen den bestmöglichen Verkaufspreis zu erzielen.
Je mehr Gewinn du hast, desto mehr kannst du für dein Online Geschäft verlangen. Wenn du weißt, dass du innerhalb der nächsten 12 Monate verkaufen möchtest, beginne deine Marketingbemühungen zu intensivieren und die Abläufe zu optimieren, um einen letzten großen Umsatzschub zu erzielen. Die meisten Käufer:innen werden dein letztes Verkaufsjahr genau unter die Lupe nehmen. Daher werden hohe Zahlen deine Chancen auf einen guten Preis erhöhen.
Wie viel kannst du verlangen, wenn du dein Online Geschäft verkaufst?
Dein Unternehmen mag für dich unbezahlbar sein. Trotzdem gibt es immer eine Zahl, die daran gekoppelt ist. Tatsächlich besteht die Standard-Bewertungsformel für ein Online-Unternehmen aus zwei Teilen:
- Durchschnittlicher monatlicher Nettogewinn (=Gewinn abzüglich Ausgaben) über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten
- Der Verkaufsfaktor
Um deinen Verkaufsfaktor zu ermitteln, verwendest du diese Formel:
[Durchschnittlicher Nettogewinn] x (20 bis 60+) = Listenpreis
Wenn dein durchschnittlicher monatlicher Nettogewinn beispielsweise 15.000 Euro beträgt und du einen konservativen Verkaufsfaktor von 20 wählst, würde der Listenpreis deines Unternehmens 300.000 Euro betragen. Wenn dein Unternehmen ein enormes Wachstumspotenzial hat und sich der monatliche Umsatz Monat für Monat verdoppelt oder verdreifacht hat, kannst du einen höheren Faktor ansetzen. Noch ein Beispiel: Wenn du also 60 wählst, würde dein Listenpreis sehr komfortable 900.000 Euro betragen.
Du kannst dein Unternehmen entweder für das 20- bis 60-Fache deines durchschnittlichen monatlichen Nettogewinns verkaufen. Du kannst aber auch festlegen, für welchen Betrag du dein Unternehmen verkaufen möchtest, und dann herausfinden, wie viel du jeden Monat verdienen musst, um diesen Verkaufspreis zu erreichen.
Wenn du fest entschlossen bist, 500.000 Euro für den Verkauf deines Unternehmens zu erzielen, kannst du sicher davon ausgehen, dass du einen durchschnittlichen monatlichen Nettogewinn von 25.000 Euro erzielen musst.
Wo kannst du dein Online Geschäft verkaufen, ohne Risiken einzugehen?
Bist du bereit zu verkaufen, weißt aber nicht, wo du nach Käufer:innen suchen sollst? Hier sind die drei Hauptwege, wie du dein Online Geschäft sicher verkaufen kannst.
1. Privater Verkauf
Ähnlich wie beim privaten Verkauf eines Autos bist du auch beim Verkauf deines Online Geschäfts dafür verantwortlich, potenzielle Käufer:innen zu finden, alle Daten zu übertragen und alle Verhandlungen zu führen. Diese Methode spart dir zwar die Maklergebühr, kann aber zeitaufwendig sein. Und außerdem musst du dich gut auskennen und verhandeln können, um das beste Verkaufsergebnis zu erzielen.
2. Verkauf über eine/n Makler/in
Beim Verkauf über eine/n Makler/in erhältst du die Unterstützung von Drittanbieter:innen, die sich gut damit auskennen, wie du dein Online Geschäft verkaufen kannst. Um dein Unternehmen auf diese Weise zu verkaufen, musst du alle relevanten Daten an den/die Makler/in übergeben, der/die sich dann um alles Weitere kümmert. Die Informationen, die du bereitstellen musst, umfassen:
- Website-Traffic-Daten
- Nachweise über Einnahmen und Gewinne
- Nachweise über den Besitz relevanter Domains, Marken und Handelsmarken
3. Websites für Kauf, Verkauf und Flipping
Der Anstieg von Online Geschäften hat zur Entstehung von sogenannten „Flipping-Websites“ geführt, die im Wesentlichen Marktplätze für den Kauf und Verkauf von Unternehmen sind. Sie arbeiten ähnlich wie Makler:innen, haben aber bereits eine feste Zielgruppe und verlangen in der Regel niedrigere Gebühren als Makler:innen oder beteiligen sich lediglich am Verkaufserlös.
Beliebte Websites für Kauf, Verkauf und Flipping sind:
- Flippa
- Shopify Exchange
- Empire Flippers
- Side Projectors
Stress vermeiden, indem du den Verkauf deines Online-Unternehmens bestmöglich vorbereitest
Ein Online Geschäft verkaufen kann überwältigend sein. Es kann aber auch unglaublich spannend sein, vor allem, wenn du schon seit langer Zeit ein neues Projekt im Kopf hast. Reduziere Stresssituationen, indem du alles, was du benötigst, zeitnah vorbereitest. Das hilft dir nicht nur, den Überblick über die Finanzen und Abläufe zu behalten, sondern sorgt auch dafür, dass du unkompliziert einen Verkauf abwickeln und den besten Preis erzielen kannst.
Online Geschäft verkaufen FAQ
Kann ich mein Online Geschäft verkaufen?
Ja, du kannst dein Online Geschäft verkaufen. Je nach Größe und Umfang deines Unternehmens musst du möglicherweise eine/n Makler/in oder Anwalt/Anwältin hinzuziehen, die dich durch den Prozess begleitet.
Wie ermittle ich den Wert meines Online Geschäfts?
Die Bewertung eines Online Geschäfts kann ein komplexer Prozess sein. Einige der wichtigsten Faktoren, die du bei der Bewertung deines Online Geschäfts berücksichtigen solltest, sind: aktuelle und prognostizierte Einnahmen, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Nutzerbasis sowie Kundenbewertungen. Darüber hinaus sollten das Wachstumspotenzial des Unternehmens und die Wettbewerbssituation berücksichtigt werden. Professionelle Bewertungsdienste können erforderlich sein, um den Wert deines Online Geschäfts genau zu ermitteln.