Dem gewohnten Arbeitsleben entfliehen und einfach das machen, was man wirklich will. Das ist der Traum vieler Menschen, doch nur die wenigsten wagen den Schritt und machen sich selbstständig. Dabei kann dieser Schritt sehr erfüllend sein und das Leben zusätzlich bereichern. Eine gute Idee ist hierbei das A und O und der Punkt, an dem viele Menschen bereits scheitern. Hast du jedoch schon mal überlegt, dein Hobby zum Beruf zu machen und so deinen Weg in die Selbstständigkeit zu starten?
Wir zeigen dir, warum das eine gute Idee sein kann, welche Vor- und Nachteile es gibt und mit welchen Tipps dir dieser Schritt gelingt.
Warum sollte man sein Hobby zum Beruf machen?
Es gibt unzählige Menschen, die mit ihrem Job unzufrieden sind. Dein Hobby zum Beruf zu machen kann sehr erfüllend sein, denn du hast nicht nur mehr Kontrolle darüber, wie du deine Arbeitszeit gestaltest, sondern gehst auch einer Tätigkeit nach, die dich erfüllt und dir Spaß macht.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Spaß: Der größte Vorteil, wenn du dein Hobby zum Beruf machst, ist wohl der Spaß an der Arbeit. Wenn du einem Hobby nachgehst, machst du das in der Regel, weil dir diese Aktivität wirklich Freude bereitet. Falls du also in deinem jetzigen Job eher unzufrieden bist, kannst du so wieder Freude an deinem Job gewinnen und allgemein zufriedener werden.
- Gesteigerte Motivation: Wenn der Spaß zunimmt, wächst auch die Motivation. Du freust dich, deiner Arbeit nachzugehen und willst natürlich, dass dein neues Projekt ein Erfolg wird. Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, gehst du wahrscheinlich anders an deine Arbeit heran, als wenn du ausschließlich in einem Büro arbeitest.
- Flexible Arbeitszeiten: Du bist dein eigener Chef und kannst festlegen, wann du arbeitest und wann du eine Pause einlegst. Natürlich musst du auch hier einiges leisten und kannst dich nicht den ganzen Tag ausruhen. Jedoch kannst du deine Zeit flexibel gestalten und so auch einfacher Zeit für andere Dinge schaffen.
- Authentizität: Wenn du für andere arbeitest, musst du dich meistens auf eine bestimmte Weise präsentieren. Egal ob im Einzelhandel oder im Büro, es wird erwartet, dass du das Unternehmen repräsentierst und dich an deine Umgebung anpasst. Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, hast du mehr Freiheiten und kannst dich so präsentieren, wie du wirklich bist. Das bedeutet weniger Zwang und gleichzeitig weniger Stress.
- Zunehmende Zufriedenheit: Alle diese Punkte führen maßgeblich zu einem: mehr Zufriedenheit. Wenn dich dein Job erfüllt und du Spaß an dem hast, was du tust und dabei noch mehr Freiheiten genießen kannst, wirst du wahrscheinlich allgemein zufriedener sein.
Nachteile:
- Hobby wird zur Pflicht: Die größte Schattenseite, wenn du dich dazu entscheidest, dein Hobby zum Beruf zu machen, ist der Fakt, dass dein Hobby nun keine Freizeitbeschäftigung mehr ist, sondern eine Pflicht. Du kannst deinem Hobby also nicht nur nachgehen, wenn du wirklich Lust darauf hast, sondern bist darauf angewiesen. Zudem fehlt dir dein Hobby dann möglicherweise als Ausgleich und Flucht vor dem Arbeitsalltag.
- Organisatorische Aufgaben: Natürlich werden auch Aufgaben auf dich zukommen, die eher weniger Spaß machen und viel organisatorisches Geschick verlangen. Je nachdem, welches Hobby du zum Beruf machst, musst du deinen Zeitplan organisieren, dich um rechtliche Grundlagen kümmern, eine Website aufbauen und vieles mehr.
- Erhöhter Druck: Wenn du für jemanden arbeitest, kannst du meist sicher sein, dass immer eine Aufgabe auf dich wartet und du genau weißt, was von dir erwartet wird. Wenn du selbstständig bist, musst du selbst sicherstellen, dass alles erledigt wird und dass du auch wirklich Fortschritte machst.
- Finanzielle Ängste: Zudem kommen finanzielle Ängste. Vor allem am Anfang kann es schwer sein, Fuß zu fassen und genügend Umsatz zu generieren. Es kann auch immer mal vorkommen, dass du Zeit überbrücken musst, in der es vielleicht nicht so gut läuft.
- Passende Geschäftsidee: Die meisten Menschen haben ein Hobby, doch nicht jedem gelingt es, dies auch zum Beruf zu machen. Du brauchst nämlich auch eine schlüssige Geschäftsidee, die Kund:innen anzieht und es dir ermöglicht, dein Unternehmen auszubauen.
Voraussetzungen
Was braucht es eigentlich, um das Hobby zum Beruf zu machen? Ein geeignetes Hobby, natürlich. Aber über welche Faktoren solltest du dir sonst noch im Klaren sein? Sehen wir uns einige Punkte an, die du unbedingt beachten solltest.
Geschäftsidee
Ein Hobby allein reicht nicht aus, um dein Hobby zum Beruf zu machen. Ohne klare Geschäftsidee kannst du kein Geld verdienen. Du solltest dir also überlegen, wie du dein Hobby lukrativ gestalten und an potenzielle Kund:innen verkaufen kannst. Stellst du bei deinem Hobby vielleicht etwas her oder kannst du anderen etwas beibringen?
Ein Businessplan hilft dir dabei, genau zu definieren, was du wie machen willst.
Dabei beantwortest du Fragen wie:
- Welches Produkt oder welche Dienstleistung kannst du anbieten?
- Welche Zielgruppe möchtest du ansprechen?
- Wie groß ist die Nachfrage?
- Benötigst du ein Startkapital und wenn ja, wie hoch sollte es sein?
Lesetipp: Welche Hobbys eignen sich eigentlich? Wir zeigen dir 15 Möglichkeiten, wie du mit einem Hobby Geld verdienen kannst.
Kompetenzen
Natürlich gehst du deinem Hobby in erster Linie nach, weil du Spaß daran hast, nicht weil du spezielle Qualifikationen erfüllst. Um ein Hobby auszuüben, muss man schließlich nicht unbedingt ein besonderes Talent vorweisen oder besonders gut darin sein. Wenn du dein Hobby jedoch zu einem Job machen willst, solltest du gewisse Kompetenzen oder Qualifikationen vorweisen können. Beispielsweise könntest du Weiterbildungen, Umschulungen oder Ähnliches besuchen, die mit deinem Hobby zusammenhängen und so die nötige Kompetenz nachweisen.
Doch wozu brauchst du diese Qualifikationen eigentlich? Stell dir vor, du kaufst ein Produkt oder nimmst eine Dienstleistung von einer Person oder einem Unternehmen in Anspruch. Bevor du dies tust, wirst du dich höchstwahrscheinlich vorab gründlich informieren, welche Qualifikationen vorhanden sind.
Qualifikationen oder spezielle Kompetenzen bieten dir und deiner potenziellen Kundschaft eine zusätzliche Sicherheit und erhöhen die Chance, dass Menschen dir und deinen Produkten vertrauen.
Stell dir also ganz offen die Frage, ob du über die nötige Kompetenz verfügst, um dein Hobby zum Beruf zu machen und was du noch tun könntest, um diese Kompetenzen zu erlangen oder auszubessern.
Wenn du dein Hobby zum Beruf machen willst, darf ein eigener Onlineshop nicht fehlen. In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir, wie das mit Shopify in wenigen Schritten gelingt:
Finanzen
Wenn du dich selbstständig machst, egal ob mit deinem Hobby oder einer anderen Geschäftsidee, wirst du vor allem am Anfang auf deine Finanzen achten müssen. Es ist sinnvoll über finanzielle Rücklagen nachzudenken und zu überlegen, ob du, wenn nötig, einige Zeit mit wenig Einkommen überbrücken kannst. Denn du wirst nicht von jetzt auf gleich das große Geld mit deinem Hobby machen können und wirst höchstwahrscheinlich auch investieren müssen, wenn du beispielsweise Ausstattung oder ähnliches kaufen willst.
Es kann auch eine gute Idee sein, dein Hobby langsam zum Beruf zu machen und eher als Nebenverdienst aufzubauen. So hast du mehr Sicherheit, jedoch bedeutet es auch mehr Arbeit, da du noch eine sichere Einnahmequelle brauchst.
Lesetipp: Du möchtest dich gerne ohne Eigenkapital selbstständig machen? Wir zeigen dir, wie’s gelingt.
Rechtliche Fragen
Es gibt zudem einige bürokratische Aufgaben, denen du dich widmen musst. So musst du dich beispielsweise für eine geeignete Rechtsform entscheiden, ein Gewerbe anmelden, dich beim Finanzamt melden, eventuell Versicherungen abschließen usw.
5 Tipps, die dir dabei helfen, deinen Traum zu erfüllen
Vielleicht fühlst du dich jetzt etwas überrumpelt und es scheint unmöglich, dein Hobby zum Beruf zu machen. Jedoch gibt es einige Tipps, die dir dabei helfen können, diesen Schritt trotz allem zu wagen.
1. Sei ehrlich mit dir selbst
Der erste Schritt, wenn du dein Hobby zum Beruf machen willst, ist eine ehrliche Selbstreflexion. Du solltest dir wirklich gut überlegen, ob dein Hobby dazu geeignet ist, um es zu deinem Beruf zu machen. Überlege dir, ob du die nötigen Kompetenzen verfügst und ob du wirklich dazu bereit bist, diesen Schritt zu gehen. Denn auch wenn es sehr erfüllend sein kann, dein Hobby zu deinem Beruf zu machen, werden auch einige Herausforderungen auf dich zukommen. Dies erfordert Ehrgeiz und vor allem Ausdauer.
2. Erstelle einen Businessplan
Wie bereits erwähnt, hilft dir ein guter Businessplan dabei, genau zu überlegen, wie du dein Business umsetzen willst und bei welchen Faktoren du womöglich noch etwas Hilfe benötigst bzw. wo noch Unklarheiten bestehen. Nimm dir also Zeit und überlege dir genau, wie du dein Hobby zum Beruf machen kannst und welche Schritte du dabei durchlaufen musst.
Vor allem in finanziellen Fragen kann es hilfreich sein, einen Kostenplan zu erstellen, um zu kalkulieren, mit welchen Ausgaben du rechnen solltest und ob diese zu bewältigen sind. Je nach Projekt musst du Kosten für die Produktherstellung, den Betrieb eines Ladens oder eines Onlineshops usw. miteinbeziehen.
Lesetipp: Mit unserem Businessplan-Beispiel gelingt die Erstellung in wenigen Schritten.
3. Finde dein Alleinstellungsmerkmal
Es gibt vor allem dank der sozialen Medien mittlerweile viele Menschen, die versuchen, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Es ist also hilfreich, dir ein Alleinstellungsmerkmal zu überlegen, das dich von der Masse abhebt. Natürlich kann dieses Merkmal je nach Hobby stark variieren. Es hilft hier etwas Recherche zu betreiben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was deine Konkurrenz bereits anbietet und wo du womöglich eine Lücke füllen oder etwas besonders gut kannst.
4. Teste deine Pläne
Du kannst es wahrscheinlich kaum erwarten, mit deinem Hobby durchzustarten und deinen bisherigen Job zu kündigen, jedoch solltest du dich nicht von der Vorfreude übermannen lassen. Es macht Sinn, deine Pläne vorab etwas zu testen. Das heißt, du solltest langsam damit beginnen, deine Idee auszubauen und womöglich neben deinem Vollzeitjob ein zweites Standbein aufzubauen. Wenn du dann siehst, wie deine Idee immer erfolgreicher wird und du dadurch mehr Sicherheit gewinnst, kannst du den Schritt wagen und deine Idee zu deinem Vollzeitjob machen.
Du solltest hierbei vor allem testen, ob es bereits einen Markt für deine Produktidee gibt und wie dieser bereits ausgelastet ist. Eine Marktanalyse kann dir dabei helfen zu sehen, welche Chancen deine Idee tatsächlich hat und wie du sie womöglich noch optimieren und auf den Markt anpassen kannst.
Lesetipp: Wir zeigen dir, wie du ein Nebengewerbe anmelden kannst und so trotz Job in die Selbstständigkeit starten kannst.
5. Lass dich nicht beeinflussen
Kritik kann sehr hilfreich sein, wenn sie konstruktiv ist. Jedoch kann es auch sein, dass einige Mitmenschen negativ auf deine Idee reagieren und dich davon abbringen wollen, sie umzusetzen. Lass dich jedoch nicht zu sehr beeinflussen. Es ist normal, Zweifel zu haben und es ist sicher richtig, deine Idee gut zu überlegen. Wenn du dich vorbereitest und deinen Plan Schritt für Schritt umsetzt, kannst du aus deinen Fehlern lernen und deine Idee nach und nach verbessern. Konstruktive Kritik kannst und solltest du auch annehmen, aber du solltest dich nicht von deinem Weg abbringen lassen.
Fazit
Dein Hobby zum Beruf zu machen kann also sehr erfüllend sein und dir dabei helfen, dem Arbeitsalltag etwas zu entfliehen. Jedoch ist auch dies natürlich mit einem verbunden: Arbeit. Du kannst zwar dem klassischen Alltag ein Stück entfliehen, indem du deine eigenen Arbeitszeiten flexibler gestalten kannst und etwas tust, wofür du dich auch wirklich begeistern kannst, jedoch wird dir der Erfolg nicht einfach geschenkt. Wenn du dein Hobby wirklich zum Beruf machen willst, erfordert das eine gute Planung, Recherche und vor allem Ausdauer. In den meisten Fällen lohnt es sich, diesen Traum erst einmal nebenbei aufzubauen, um weiterhin ein sicheres Standbein zu haben. Mit unseren Tipps kannst du dann Schritt für Schritt dein Hobby zum Beruf machen.