In der heutigen digitalen Welt ist eine eigene Website viel mehr als nur eine "digitale Visitenkarte" - sie ist ein entscheidender Ankerpunkt für deine Online-Präsenz und eine zentrale Anlaufstelle für potenzielle Kund:innen. Aber um sicherzustellen, dass Nutzer:innen deine Website finden und besuchen können, brauchst du auf jeden Fall eine einprägsame Webadresse, die zu deinem Business, deiner Persönlichkeit oder deinen Produkten passt.
Bei der Domain-Registrierung gilt: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." Prägnante Top-Level-Domains sind schnell vergriffen, da immer mehr Unternehmer:innen das Potenzial des Onlinegeschäfts erkennen. Viele Domains werden von Domain-Händler:innen vorsorglich registriert, um sie später gewinnbringend zu verkaufen.
Wenn deine Wunschdomain bereits vergeben ist, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Du kannst den Inhaber der Domain ermitteln und ein Angebot unterbreiten. Hier erfährst du, wie das geht.
Guideline zu deiner Wunschdomain
- Mache den Domain-Inhaber oder die Domain-Inhaberin ausfindig
- Kalkuliere dein Budget sorgfältig
- Erstelle eine seriöse Kaufanfrage
- Leite die Preisverhandlung ein
- Schließe den Domain-Kauf ab
- Transferiere die Domain
Inhaltsverzeichnis
- Domain-Inhaber:in ausfindig machen
- Budget-Kalkulation
- Seriöse Kaufanfrage
- Preisverhandlung
- Domain-Kauf
- Domain-Transfer
1. Domain-Inhaber:in ausfindig machen
Um eine bereits vergebene Domain zu kaufen, musst du zunächst den aktuellen Inhaber oder die Inhaberin ausfindig. Hierfür stehen dir zwei verschiedene Methoden zur Verfügung.
#1: Wenn unter deiner gewünschten Domain bereits eine Webseite existiert, kann dir das Impressum dieser Seite bereits Hinweise auf den/die Nutzer:in der Webadresse liefern. Natürlich kann es auch hier der Fall sein, dass die Domain-Registrierung nicht aktiv genutzt wird, da sich beispielsweise Domain-Händler:innen die begehrte Webadressen gesichert haben, mit dem alleinigen Ziel, diese gewinnbringend an Webseitenbetreiber:innen zu verkaufen. In solchen Fällen führen die Domains oft zu improvisierten und sporadisch erstellten Landingpages, die Besucher:innen wie dich darüber informieren, dass die Domain zum Verkauf steht.
Lesetipp: Du willst mehr zum Thema Domainregistrar wissen? Wir zeigen dir die besten Anbieter:innen und erklären dir, wie du die richtige Entscheidung triffst.
#2: Zum anderen hast du als Interessent:in einer internationalen Domain die Möglichkeit, die WHOIS-Datenbank der zuständigen Domain-Name-Registry zu konsultieren, um den/die Inhaber:in deiner Wunschdomain zu identifizieren. Handelt es sich bei deiner Wunschadresse um eine deutsche Domain, hilft dir die Datenbank der DENIC weiter. Jede Domain-Verwaltungsstelle ist nämlich dazu verpflichtet, ein zentrales Register mit Kontaktinformationen von Domain-Inhaber:innen zu führen, in dem ebenfalls administrative Ansprechpartner:innen hinterlegt sind. Diese zuvor umschriebene WHOIS-Datenbanken sind öffentlich zugänglich und können von dir mithilfe einer kostenlosen Domain-Abfrage ganz einfach eingesehen werden.
Lesetipp: Hast du schon einmal etwas vom DNS gehört? Wir erklären dir die Grundlagen des Internet-Adresssystems.
2. Budget-Kalkulation
Bevor du den Inhaber oder die Inhaberin einer Domain kontaktierst, solltest du in jedem Fall eine Budgetkalkulation durchführen, da die Übernahme einer Domain mit Kosten einhergeht. Wir haben das Wichtigste für eine fundierte Kalkulation deines Budgets zusammengefasst:
- Schätze den Wert deiner gewünschten Domain im Vorfeld
- Lege dein Budget vorab fest
- Berücksichtige das Geschäftsmodell, das der/die aktuelle Domain-Inhaber:in mit der Webadresse derzeit verfolgt
- Analysiere, wie profitabel das aktuelle Geschäftsmodell mit deiner Wunschdomain momentan ist. Wird die Domain nämlich beispielsweise für einen stark frequentierten Onlineshop genutzt, können die anfallenden Kosten wesentlich höher sein als bei geparkten Domains, die lediglich geringfügige Werbeeinnahmen produzieren.
- Schätze das Marktpotenzial und die Nutzbarkeit der Domain ein
- Sammle Informationen über den Domain-SEO-Status deiner Wunschdomain (Ranked die Domain auf relevante Keywords? Ist ein solides Backlink-Profil vorhanden? Welche Qualität haben eingehende Links von externen Webseiten?)
Anhand deiner gewonnenen Erkenntnisse kannst du eine Preisvorstellung für den Kauf deiner Wunschdomain entwickeln und für dich klar festlegen, wie viel du maximal für die Übernahme der Domain ausgeben möchtest.
Tipp: Nutze SEO-Tools wie SISTRIX, Searchmetrics oder Ahrefs, um die Bedeutung der Domain für Suchmaschinen zu analysieren.
In unserem Podcast erfährst du mehr über die Erfolgsgeschichten unserer erfolgreichen Händler:innen. Hör' doch mal rein!
3. Seriöse Kaufanfrage
Solltest du dich nach deiner Recherche dazu entschlossen haben, dem bzw. der Inhaber:in für deine gewünschte Domain ein Angebot zu unterbreiten, ist es besonders wichtig, einen seriösen Eindruck zu hinterlassen und die richtigen Ansprechpartner:innen zu kontaktieren. Sendest du nämlich fälschlicherweise eine E-Mail an die allgemeine Kontaktadresse einer Website, kann es durchaus passieren, dass deine Anfrage unbeachtet bleibt oder in einem Spam-Ordner landet. Recherchiere daher im Vorfeld, um den/die Geschäftsführer:in oder Domain-Investor:in zu identifizieren und zu kontaktieren.
Tipp: Stelle zuerst den Kontakt her, ohne dabei direkt ein konkretes Angebot zu nennen. Verdeutliche dein Interesse an der Domain und frage höflich nach einem möglichen Verkaufspreis. So sorgst du für eine erste freundliche Annäherung, die Raum für weitere Verhandlungen bietet.
Lesetipp: Du willst eine .de-Domain kaufen? Lies jetzt, wie das mit Shopify funktioniert.
4. Preisverhandlung
Für die Preisverhandlung deiner Wunschdomain ist nun äußerstes Fingerspitzengefühl gefragt. Um Verhandlungsspielraum zu gewinnen, empfehlen wir dir, dein erstes Gebot nicht zu hoch, das heißt deutlich unterhalb deiner finanziellen Obergrenze, anzusetzen. Allerdings solltest du dabei den eigentlichen Wert der Domain nicht aus den Augen verlieren. Ein zu niedriges Gebot könnte deine/n Verhandlungspartner:in möglicherweise verärgern, während ein viel zu hohes Angebot bedeuten würde, dass du im Endeffekt mehr Geld ausgeben wirst, als die Domain überhaupt wert ist.
Was sind eigentlich die beliebtesten Domainendungen? Wir haben für dich eine Liste mit unseren Top 5 zusammengestellt.
Denke bei deiner Preisverhandlung stets daran, dass der Kaufpreis einer bereits belegten Domain keinerlei Beschränkungen unterliegt. Beliebte Kombinationen für Domain-Namen und Top-Level-Domains können unter Umständen für mehrere hunderttausend Euro den oder die Besitzer:in wechseln. Bei besonders teuren Domains solltest du dich daher von einem Notar oder einer Notarin beraten lassen. Sei dir darüber hinaus auch bewusst, dass zu den Domain-Kosten neben dem Kaufpreis auch laufende Kosten anfallen werden.
5. Domain-Kauf
Nachdem du dein Verhandlungsgeschickt unter Beweis gestellt hast, ist es nun besonders wichtig, die Details der Domain-Übertragung schriftlich festzuhalten. Dafür kannst du problemlos einen kostenlosen Mustervertrag speziell für den Domain-Handel ausgelegt auf Websites wie domain-recht.de finden und herunterladen. Ein solcher Kaufvertrag sollte unbedingt die beiden Vertragsparteien, den exakten Domain-Namen und die ausgehandelte Ablösesumme enthalten. Achte zudem darauf, im Vertrag festzuhalten, wie und bis zu welchem Zeitpunkt der Kaufpreis zu zahlen ist und unter welchen Bedingungen die Übertragung als abgeschlossen gilt.
Tipp: Als abgeschlossen gilt Domain-Kauf in der Regel, wenn du offiziell als neuer Besitzer oder neue Besitzerin in der WHOIS-Datenbank der zugehörigen Vergabestelle eingetragen bist.
Alternativ dazu kannst du den kompletten Kauf auch über eine Drittpartei abwickeln. Dieser Service wird von zahlreichen Domain-Handelsplattformen im Internet angeboten.
Du willst dir ein zusätzliches Einkommen aufbauen und suchst noch nach dem passenden Nebenjob? Wir haben dir in unserem Beitrag 35 Ideen für einen Side Hustle zusammengefasst.
6. Domain-Transfer
Zu guter Letzt musst du dich nur noch um das Übertragen deiner Wunschdomain kümmern. Dies ist der sozusagen der offizielle Inhaberwechsel bei der zuständigen Registry. In diesem Schritt gibt der aktuelle Inhaber oder die Inhaberin seine/ihre Rechte an der Domain auf, damit du diese übernehmen kannst. Konkret heißt das, dass der bestehende Domain-Vertrag ordnungsgemäß gekündigt wird und du einen neuen Vertrag mit der zugehörigen Domain-Verwaltungsstelle abschließt. Dies kann entweder in Form eines Inhaberwechselantrags über den Provider des aktuellen Domain-Inhabers bzw. der aktuellen Domain-Inhaberin oder durch den Wechsel zu einem Provider deiner Wahl erfolgen. In letzterem Fall handelt es sich um einen Domaintransfer.
Lesetipp: Website-Migration leicht gemacht. Wir erklären dir in unserem Guide, wie du ganz einfach zu einer anderen Plattform migrieren kannst.
Fazit
Sollte deine Wunschdomain bereits vergeben sein, hast du in vielen Fällen die Möglichkeit, mit dem/der aktuellen Besitzer:in in eine Verhandlung zu gehen und ihm/ihr die Domain abzukaufen. Mit unserer oben aufgeführten Guideline zum Kauf einer bereits vergebenen Domain hast du einen Leitfaden zur Hand, der dir alle wichtigen Schritte aufzeigt. Achte im Allgemeinen darauf, dein festgelegtes Budget für den Kaufpreis nicht zu übersteigen und bei Kaufabschluss alle wichtigen Einzelheiten und Vertragsbedingungen schriftlich festzuhalten.