Trotz der Prognosen von Expert:innen, dass sich die Lieferketten im Jahr 2023 normalisieren würden, bleibt die Situation auch 2024 angespannt. Die jüngste APQC-Studie zu Lieferketten hat ergeben, dass 84 % der Befragten ihre Lieferkettenstrategie im vergangenen Jahr überdacht oder angepasst haben, um bestehende Herausforderungen zu bewältigen.
Es gibt keinen einzelnen Grund, warum Lieferkettenprobleme sowohl große als auch kleine Einzelhändler:innen weiterhin belasten. Es scheint, als gäbe es eine große Konstellation von Lieferkettenproblemen: internationale Konflikte, Haushaltskürzungen, Klimafragen, Arbeitskräftemangel und wirtschaftliche Rückgänge. Jede einzelne Störung erschwert es, gesunde und vorhersehbare Lieferketten aufrechtzuerhalten.
Die Auswirkungen der Lieferkettenprobleme sind für jedes Unternehmen unterschiedlich, aber der Großteil spürt die Belastung. Tatsächlich zeigen einige Studien, dass mehr als ein Viertel der Unternehmen aufgrund von gestörten Liefernetzwerken Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben. In Kombination mit den steigenden Anforderungen der heutigen Verbraucher:innen, die eine Lieferung am nächsten Tag erwarten, ist dies eine schwierige Zeit für Einzelhändler:innen.
Im Folgenden untersuchen wir die wichtigsten Lieferkettenprobleme, mit denen E-Commerce-Marken konfrontiert sind, sowie die Schritte, die du unternehmen kannst, um deine Lieferkette so reibungslos wie möglich zu betreiben – selbst angesichts von Störungen, die außerhalb deiner Kontrolle liegen.
Was sind Lieferkettenprobleme?
Lieferkettenprobleme beziehen sich auf Störungen oder Ineffizienzen in der Abfolge von Prozessen, die an der Produktion und Verteilung von Waren beteiligt sind. Diese Probleme können verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise kann ein Mangel an Rohstoffen die Produktion zum Stillstand bringen, während Arbeitskräftemangel die Herstellung oder Lieferung verlangsamen kann.
Was sind die größten Lieferkettenprobleme heute?
Wir haben dir hier sieben der häufigsten Lieferketten-Trends zusammengestellt, die Einzelhändler:innen wie dich heute betreffen. Außerdem findest du hier praktische Tipps und Strategien, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
1. Globale politische Unruhen
Laut einer Umfrage von SAP glauben Einzelhändler:innen, dass politische Unsicherheit die Hauptursache für die aktuellen Störungen in der Lieferkette ist. Von den Befragten sind 58 % der Meinung, dass globale Konflikte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Beschaffung und den Transport von Materialien und Produkten haben.
Fünfundfünfzig Prozent der von Supply Chain Digital Befragten gaben an, dass geopolitische Unruhen die Hauptursache für die jüngsten Lieferkettenprobleme sind.
Die Einschränkungen im Luftfrachtverkehr über Europa und Asien – wo Flugzeuge normalerweise durch Russland fliegen würden – wirken sich auf die nordischen europäischen Häfen aus. Störungen im Schienenverkehr zwischen China und Europa beeinflussen ebenfalls die Art und Weise, wie Einzelhändler:innen Produkte beschaffen und an Verbraucher:innen versenden können.
2. Steigende Kraftstoff- und Energiekosten
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat insbesondere Auswirkungen auf Kraftstoff und Energie. Die steigenden Energiekosten haben es für Einzelhändler:innen teurer gemacht, Produkte zu lagern und zu versenden. Im Vergleich zum Spitzenpreisjahr 2022 sind die Kraftstoffpreise 2024 zwar etwas gesunken. Die nach wie vor hohen Kosten beeinträchtigen aber weiterhin die Gewinnmargen und verteuern den Versand von Produkten weltweit erheblich.
Außerdem zeigen Statistiken, dass der globale Kraftstoffpreisindex wieder steigt und immer noch deutlich über dem Basisjahr 2016 liegt, als er um 100 schwankte. Zwar sind die Kraftstoffpreise 2024 deutlich erträglicher als in den Jahren 2022 oder 2023, liegen aber immer noch viel höher als in früheren Jahren.
3. Höhere Verbrauchererwartungen
Die Pandemie hat einen neuen Maßstab für schnelle Lieferungen gesetzt. Als stationäre Geschäfte schlossen, wanderten viele Käufer:innen ins Internet und kehrten nie zurück.
Heute betrachten durchschnittliche Käufer:innen alles, was als „schnelle Lieferung“ langsamer als 3,1 Tage ist, als unzureichend. Viele erwarten vielmehr, dass Bestellungen innerhalb von zwei Tagen ankommen, zusätzlich zu kostenlosem Versand. Dies setzt Einzelhändler:innen enorm unter Druck, die mit steigenden Kosten konfrontiert sind und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit aufrechterhalten müssen.
4. Arbeitskräftemangel und Personalmanagement
Seit Ende 2021 sinkt in Deutschland die Mitarbeiterbindung und hat laut Gallup 2023 einen neuen Tiefstand erreicht, wobei die Kündigungen chiastisch dazu gestiegen sind. Unternehmen hatten Schwierigkeiten, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
Auch im Bereich der Lieferkette und Logistik ist dieser Trend erkennbar. Der dramatische Anstieg im E-Commerce und bei den Versandbedürfnissen hat die Branche zum Explodieren gebracht, wobei viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, Schritt zu halten. Dies wird noch verstärkt durch den Mangel an Lkw-Fahrer:innen, Lagerpersonal und Supply-Chain-Manager:innen in der Branche.
5. Cybersecurity-Bedrohungen in der Lieferkette
Es wird viel über Automatisierung und KI innerhalb von Lieferketten gesprochen, wobei Unternehmen Automation in jedem Teil der Lieferkette testen. Diese schnelle Digitalisierung von etwas, das zuvor sehr repetitiv und manuell war, hat Organisationen geholfen, Geschwindigkeit und Flexibilität zu maximieren – bringt jedoch auch Nachteile mit sich.
Die APQC-Studie ergab, dass 52 % der Befragten Schwierigkeiten hatten, neue Technologien zu übernehmen und zu implementieren. Wenn Supply-Chain-Manager:innen nicht in der Lage sind, optimale Wege zu finden, um Automatisierungstechnologien in ihren Betrieb zu integrieren, kann dies zu Störungen und Schwachstellen in der Lieferkette führen. Beispielsweise bietet die Digitalisierung der Lieferkette ein gewisses Risiko für Cyberangriffe, solange die Betriebsabläufe noch nicht vollständig auf die neue Technologie umgestellt sind. Datenverletzungen oder IT-Störungen können zu erheblichen Verlusten und Betriebsverzögerungen führen.
6. Regulatorische Änderungen und Compliance
Änderungen in den Vorschriften können etablierte Lieferketten stören und schnelle Anpassungen erfordern. Die relativ neuen Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Compliance-Gesetze bedeuten, dass Unternehmen mehr Anforderungen erfüllen müssen als je zuvor. Die neuen Regeln erfordern, dass Unternehmen und ihre Logistikpartner:innen sich verpflichten, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, faire Arbeitspraktiken zu fördern und ethische Entscheidungen zu treffen.
Dies kommt zusätzlich zu bevorstehenden staatlichen Vorgaben zu Vorschriften in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt, die die Durchsetzung dieser Vorschriften an verschiedenen Stellen des Lieferkettenprozesses erfordern. Um compliant zu sein, müssen Unternehmen eine große Menge an Daten zur Lieferkette erfassen und verarbeiten, was letztendlich mehr Arbeit für schrumpfende Belegschaften bedeutet.
7. Transport- und Logistikbeschränkungen
Das Wachstum des E-Commerce und des globalen Handels belastet die Transportkapazitäten. Verzögerungen und steigende Versandkosten – sowohl international als auch national – erschweren Logistik und Planung.
Wichtige Transportengpässe mussten ihre Richtlinien angesichts des Klimawandels überdenken. Tatsächlich musste der Panamakanal, der 2023 noch 14.000 Durchfahrten durch seine Wasserwege ermöglichte, die tägliche Nutzung der Route im ersten Quartal 2024 einschränken. Das bedeutet, dass große Reedereien gezwungen sind, alternative Transportmethoden wie Schiene und Luft zu nutzen, die ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen.
Was verursacht 2024 die Lieferkettenprobleme?
Lieferkettenprobleme werden nicht durch einen einzelnen Faktor verursacht. Eine Ansammlung von Ereignissen hat zu einer Situation geführt, in der Beschaffung und Versand kostspielig und eingeschränkt geworden sind.
Dies sind die Hauptursachen für die Lieferkettenprobleme:
Der Russland-Ukraine-Konflikt
Steigende Energiepreise und Flugbeschränkungen über Russland und seine Nachbarländer erschweren es Unternehmen, Produkte aus China und Europa zu versenden und zu beschaffen. Gleichzeitig steigen die Preise für Beschaffung, Versand und Co.
Der Wunsch nach schneller, kostenloser Lieferung
Verbraucher:innen haben während der Pandemie einen Vorgeschmack auf kostenlose Lieferung am nächsten Tag bekommen – und wollen heute mehr davon. Dies setzt Einzelhändler:innen unter Druck, wie sie Bestellungen erfüllen, wo sie diese abwickeln und wie sie geliefert werden. Einige Einzelhändler:innen haben zusätzliche Lager- und Fulfillment-Standorte näher bei ihren Kund:innen eingerichtet. Das ist eine clevere Lösung, aber die Nachfrage nach Lagerflächen ist hoch. Das macht es wiederum noch teurer und schwieriger, sie zu verwalten.
Gestörte Lieferketten
Die Transportbarrieren in Verbindung mit langen Wartezeiten auf Materialien und Fertigung haben zu unregelmäßigen Lieferketten mit vielen beweglichen Teilen geführt. Wenn eines dieser Teile zum Stillstand kommt, hat das Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette. Patrick Frank, Mitbegründer von Float Factory, erlebt diese Verzögerungen aus erster Hand.
„Das größte Problem in der Lieferkette, mit dem wir konfrontiert sind, besteht darin, dass Sendungen aus dem Ausland nicht mit den vorhergesagten Zeitplänen übereinstimmen“, sagt Patrick. „Obwohl die Versandpreise deutlich günstiger geworden sind als in den Vorjahren und als wir unser Geschäft gestartet haben, ist die Logistik, zu verstehen, wo sich dein Container befindet oder wo sich deine Container überhaupt zu jeder Zeit befinden, immer noch völlig kaputt.“
Lieferkettenengpässe
Einzelhändler:innen erholen sich immer noch von der Pandemie, als die Verbrauchernachfrage hoch war, während gleichzeitig ein Arbeitskräftemangel und globale Unsicherheiten herrschten. Diese logistischen Engpässe bestehen weiterhin. Viele Unternehmen kämpfen immer noch mit den anhaltenden Auswirkungen. Besonders die Häfen leiden weiterhin unter Arbeitskräftemangel, was weltweit zu Versand- und Empfangsverzögerungen führt.
Umgang mit Lieferkettenstörungen: 4 Schritte, die du unternehmen kannst
Viele Lieferkettenprobleme werden zwar voraussichtlich noch länger bestehen. Doch mit den folgenden vier Schritten kannst du ihnen zuvor kommen und die Auswirkungen auf dein Unternehmen minimieren.
1. Halte mehr Lagerbestand
Die beliebteste Methode, um die aktuelle Lieferkettenkrise zu bewältigen, besteht darin, zusätzlichen Lagerbestand zu führen.
Warum? Weil mehr Lagerbestand es einfacher macht, den Bedürfnissen deiner Kund:innen gerecht zu werden. Es hilft dir, die gefürchtete „ausverkauft“-Benachrichtigung zu vermeiden, die sich negativ auf deine Bilanz auswirken kann.
„Während wir neue Planungs- und Zuteilungsprozesse implementieren, werden wir reaktionsfähiger auf die Nachfrage der Kund:innen“, sagt Tom Kingsbury, CEO von Kohl’s, in einer Telefonkonferenz zur Ergebnisbekanntgabe 2023. „Wir arbeiten mit zusätzlichem Budget, um Trends zu verfolgen und Risiken zu minimieren, während wir bessere Lagerbestände bei den Kernprodukten halten und den Lagerfluss von unseren Verteilzentren zum Verkaufsraum verbessern.“
Es ist jedoch wichtig, das Gleichgewicht deines Lagerbestands richtig zu gestalten. Es gibt eine feine Grenze zwischen dem Halten von mehr Lagerbestand und Überbeständen, was zu höheren Lagerkosten führen kann. Stattdessen solltest du deine Verkaufsdaten analysieren und diese nutzen, um deinen Lagerbestand vorherzusagen, basierend auf der Produktpopularität und der Kundennachfrage.
PRO TIPP: Die Kaufkraft der Verbraucher:innen ist derzeit niedrig. Vermeide es also, zu viele hochpreisige Produkte auf Lager zu halten. Halte stattdessen deinen Lagerbestand gut gefüllt mit kostengünstigen Artikeln.
Um sich auf Produktverzögerungen und steigende Nachfrage vorzubereiten, hält The Natural Patch, eine australische Marke für Gesundheit und Wellness für Kinder, einen Puffer von 20 % (d.h. drei Monate Lagerbestand) bereit.
„Unsere Regel ist, dass wir nicht ausverkauft sein dürfen“, sagt Gründer Michael Jankie. „Es geht nicht nur darum, das Marketing für ein Produkt auszuschalten. Es ist ein langsames Herunterfahren; das beeinträchtigt unsere Finanzen.“
2. Diversifiziere deine Produktquellen
Marken mit robusten Lieferketten haben einen Wettbewerbsvorteil. Das bedeutet, Verzögerungen vorherzusehen, sich auf Phasen mit begrenzten Materialien vorzubereiten und so viele Lücken wie möglich von der Herstellung bis zur Lieferung zu schließen.
Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, zu diversifizieren, woher du deine Produkte beziehst. Dies macht dich widerstandsfähiger gegenüber unerwarteten Lieferunterbrechungen – wie globalen Konflikten, Naturkatastrophen oder steigenden Energiekosten – weil du auf andere Produktquellen zurückgreifen kannst. Eine Shopify-Studie ergab, dass 30 % der Händler:innen neue Lieferant:innen gesucht haben und 29 % ihre Produkte nun von mehreren Lieferant:innen oder Ländern beziehen.
Eine gute Beziehung zu deinen verschiedenen Lieferant:innen kann ebenfalls helfen, Verzögerungen zu vermeiden.
„Die Zusammenarbeit mit Lieferant:innen bei Prognosen und das frühzeitige Buchen und Verpflichten von Bestellungen hat uns geholfen, einige der längeren Vorlaufzeiten zu reduzieren, die in letzter Zeit eine Herausforderung waren“, sagt Robert Felder, Gründer von Bearbottom Clothing.
Robert und sein Team haben Erfolge erzielt, indem sie mit Lieferant:innen zusammengearbeitet haben, um Stoffe vorzubereiten, damit sie schnelle Entscheidungen treffen können, wenn sie bereit sind, neue Bestellungen aufzugeben.
„Die Implementierung und Verbesserung dieser Best Practices hat geholfen, Kosten zu sparen und gleichzeitig das Wachstum unserer Produktionspartner:innen zu unterstützen“, sagt er. „Dieser Ansatz kommt uns beiden zugute und fördert eine für beide Seiten vorteilhafte Beziehung.“
3. Übermäßige Rücklaufquoten angehen
Hohe Akquisekosten haben den Lifetime Value aller Kund:innen verringert, aber sie sind nicht die Hauptursache für Probleme – hohe Rücklaufquoten sind es. Allein im Jahr 2020 gaben deutsche Verbraucher:innen 315 Millionen Pakete zurück.
Zusätzlich zu zufriedeneren Kund:innen führen weniger Rücksendungen zu weniger Umweltverschmutzung, weniger Druck auf die Lieferkette und besserem Lagerbestandsmanagement.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie du die Rücklaufquoten minimieren kannst:
- Beschreibe Produkte detailliert. Manage die Erwartungen deiner Kund:innen von Anfang an, indem du klare und genaue Beschreibungen der Produkte bereitstellst. Gib eine klare Liste von Maßen, Spezifikationen und Merkmalen an.
- Teile Kundenbewertungen. Beruhige Käufer:innen mit Social Proof von früheren Käufer:innen. Zeige Testimonials und Fotos von zufriedenen Kund:innen, die deine Produkte verwenden.
- Erwecke Produkte zum Leben. Zeige Demonstrationsvideos, 360-Grad-Fotos und sogar Augmented-Reality-Visualisierungen, um vollständige Transparenz über deine Produkte zu bieten.
- Berechne Rücksendekosten. Beispielsweise zieht Zara eine kleine Gebühr von zurückgesendeten Artikeln ab, während sie den Kund:innen weiterhin die Möglichkeit bieten, Produkte kostenlos im Geschäft zurückzugeben.
4. Lieferketten digitalisieren
Lieferketten erfordern schnelle Reaktionen – etwas, das manuell schwierig umzusetzen ist. Eine Shopify-Studie ergab, dass ein Drittel der Marken plant, manuelle Prozesse innerhalb ihrer globalen Lieferketten zu digitalisieren.
Wie sieht die Digitalisierung manueller Lieferkettenprozesse in der Praxis aus?
- Verwendung von Scan-Apps, um Produkte automatisch von einer Phase der Lieferkette zur nächsten zu bewegen und den gesamten Lagerbestand zu verfolgen.
- Verwendung von Software zur Lieferkettenverwaltung, um automatisch neuen Lagerbestand zu bestellen und die Bestandsniveaus zu überwachen.
- Nutzung von maschinellem Lernen oder KI-basierten Lösungen für dynamische Umleitung und mehr.
- Implementierung weiterer Technologien, um eine bessere Sichtbarkeit der Lieferkette zu gewährleisten.
Zukünftige Lieferkettenprobleme: Wo werden die Auswirkungen 2024 und darüber hinaus zu spüren sein?
Es ist sicher anzunehmen, dass die aktuellen Störungen in der Lieferkette anhalten werden. Störungen bei Rohstoffen wie dem industriellen Metallangebot betreffen mehrere Branchen, einschließlich Automobil, Bau und Medizin.
Die Inflationsraten könnten die Verbraucherausgaben reduzieren. Dies wird die Nachfrage nach importierten Waren beeinträchtigen und den Verkauf von hochpreisigem Lagerbestand verlangsamen. Für Einzelhändler:innen ist dies eine Zeit des Wandels, auch wenn es nur darum geht, mit den Erwartungen der Verbraucher:innen Schritt zu halten.
Allerdings gibt es 2024 einige Verbesserungen: Die Gaspreise sinken und Unternehmen finden zunehmend einen Umgang mit neuen Technologien, die ihre bestehenden Lieferketten automatisieren und optimieren können.
„Die Lieferkette befindet sich in einer guten Lage, mit Frachtkosten, Versandzeiten und Leistungen, die deutlich besser sind als im letzten Jahr“, sagt Scott Lipesky, CFO und COO von Abercrombie & Fitch, in einer Telefonkonferenz 2023. „Mit einer funktionierenden Lieferkette können wir das Geschäft wieder so führen, wie wir es möchten.“
Die SAP-Umfrage hat ergeben, dass die Mehrheit der Marken plant, ihre globalen Lieferkettenoperationen durch die Einführung neuer Technologien, die Implementierung von Notfallmaßnahmen, das Halten von mehr Lagerbeständen und die Diversifizierung von Produktquellen zu stärken.
Häufig gestellte Fragen zu Lieferkettenproblemen
Wie beeinflusst Technologie das Lieferkettenmanagement?
Technologie revolutioniert die Lieferketten vollständig durch automatisierte Arbeitsabläufe, erhöhte Sichtbarkeit und Echtzeitdaten. Dies hilft Unternehmen, ihre Effizienz in der Lieferkette zu verbessern, zukünftige Nachfrage vorherzusagen, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Wie kann eine Lieferkette nachhaltiger gestaltet werden?
Unternehmen können ihre Lieferketten nachhaltiger gestalten, indem sie Produkte effizient bündeln und den Platz in Versandcontainern optimal nutzen, die Anzahl der Sendungen reduzieren, um Emissionen zu verringern, recycelte Materialien in ihren Produkten und Verpackungen einsetzen und nachhaltige Richtlinien sowie Praktiken entlang der gesamten Lieferkette integrieren.
Wie haben die Lieferkettenprobleme begonnen?
Die globalen Lieferkettenprobleme begannen infolge der COVID-19-Pandemie und setzten sich mit dem Russland-Ukraine-Konflikt, wirtschaftlichen Rückgängen und geopolitischen Unruhen fort. Viele Einzelhändler:innen erholen sich immer noch von den Auswirkungen, die die Lockdowns während der Pandemie auf ihre Lieferketten hatten.
Wie schlimm sind die aktuellen Lieferkettenengpässe?
Obwohl Lieferkettenengpässe weiterhin Unternehmen in allen Branchen betreffen, beginnen wir, Verbesserungen zu sehen. Die Kapazität bei Frachtträgern stabilisiert sich und die Preise beginnen zu sinken.
Warum sind einige Produkte leichter zu finden als andere?
Lieferkettenengpässe bedeuten, dass Hersteller Schwierigkeiten haben, wichtige Materialien für Produkte zu beschaffen. Das bedeutet, dass viele Einzelhändler:innen die Produkte, die sie benötigen, um ihre Lagerbestände gut gefüllt zu halten, nicht erhalten können.
Welche Auswirkungen hat der Russland-Ukraine-Krieg auf die globalen Lieferketten?
Der Russland-Ukraine-Konflikt hat den Luftraum über Russland und den umliegenden Ländern eingeschränkt. Das zwingt Flugzeuge, Züge und Schiffe dazu, andere Routen zu finden. Zudem hat er zu höheren Energie- und Kraftstoffkosten geführt, was den Versand teurer gemacht hat als zuvor.
Wie und wann werden die Lieferkettenprobleme enden?
Faktoren wie der Krieg in der Ukraine, der anhaltende Fachkräftemangel und die Folgen der Pandemie sind alles Probleme, die voraussichtlich weiterhin die globale Lieferkette herausfordern werden. Hier sind jedoch einige Möglichkeiten, wie dz diese Lieferkettenprobleme mildern kannst:
- Diversifiziere deine Lieferantenbasis.
- Investiere in Technologie, um eine widerstandsfähige Lieferkette aufzubauen.
- Erhöhe deine Lagerbestände, um unerwartete Störungen zu überstehen.
- Reduziere die Rücksendungen an deinen Shop.