Die Gründung eines Unternehmens sollte nie überstürzt werden. Bereits die Wahl eines passenden Namens ist hierbei ein entscheidender Schritt, denn dieser Name wird dich lange begleiten und stärkt dein Branding. Du solltest die Namensgebung deines Unternehmens, auch Firmierung genannt, also nicht als nebensächlich abtun – vor allem nicht bei einer eher aufwendigen Gründungsform wie der GmbH. Zudem ist es wichtig, dass dein Name einige rechtliche Vorgaben erfüllt.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Vorschriften bei der Namensgebung für eine GmbH gelten und welche Möglichkeiten du bei der Benennung hast. Außerdem zeigen wir dir, wie du deinen GmbH-Namen prüfen kannst, um Probleme bei der Eintragung zu vermeiden.
Was ist eine GmbH?
GmbH steht für Gesellschaft mit beschränkter Haftung und meint eine Rechtsform in Deutschland. Dabei handelt es sich um eine Kapitalgesellschaft, die von einem oder mehreren Gesellschafter:innen gegründet werden kann. Diese haften dann nicht mehr mit ihren persönlichen Vermögenswerten, sondern mit dem der GmbH – dem Stammkapital.
In diesem Video (auf Englisch) zeigen wir dir, wie du an die Namensfindung herangehen kannst:
Vorschriften für GmbH-Namen
Grundsätzlich kann ein Unternehmen zunächst einmal jeden Namen tragen. Sobald du es allerdings offiziell anmeldest bzw. eintragen lässt, unterliegt die Namensgebung in Deutschland einigen Vorschriften. So gibt es auch bei der Wahl eines GmbH-Namens bestimmte gesetzliche Vorgaben, die im Handelsgesetzbuch (HGB) sowie im GmbH-Gesetz (GmbHG) geregelt sind. Diese Vorschriften stellen sicher, dass dein Firmenname rechtlich einwandfrei ist und keine Verwechslungsgefahr besteht.
Wichtige Anforderungen an einen GmbH-Namen:
- Einzigartigkeit (Firmenausschließlichkeit): Der Firmenname darf nicht mit bereits existierenden Firmen verwechselt werden können.
- Kennzeichnungsfähigkeit (Firmenklarheit): Der Name des Unternehmens muss zur Identifikation geeignet sein und darf keine falschen Schlussfolgerungen zulassen.
- Keine Irreführung (Firmenwahrheit): Der Firmenname darf keine falschen Tatsachen über wesentliche geschäftliche Verhältnisse wie den Unternehmensgegenstand suggerieren.
- Angabe der Rechtsform (Firmenzusatz): Die Rechtsform, in diesem Fall GmbH, muss im Firmennamen angegeben werden.
- Eintragung (Firmenöffentlichkeit): Neben Angaben zu Firmensitz, Inhaberschaft etc. muss auch der volle Name des Unternehmens im Handelsregister eingetragen sein.
Lesetipp: Wenn du abseits der Namensfindung noch mehr über das Gründen einer GmbH erfahren möchtest, findest du in diesem Artikel alles, was du wissen musst.
Arten der Firmierung
Natürlich ist dein GmbH-Name nicht automatisch ausgeschlossen, nur weil er möglicherweise nicht vor Kreativität sprüht. Es gibt vier verschiedene Arten, auf die du deinen Firmennamen gestalten kannst. Jede dieser Namensarten hat ihre eigenen Vorzüge und rechtlichen Besonderheiten:
Sachnamen / Sachfirmen
Bei Sachfirmen beschreibt der Name direkt die Tätigkeit oder das Produkt deines Unternehmens. Diese Art der Firmierung macht es deiner Kundschaft leicht, zu erkennen, was dein Unternehmen anbietet.
Beispielname: „Schnelle Logistik GmbH“ – für ein Speditionsunternehmen
Vorteile:
- Eindeutige Kommunikation der Geschäftstätigkeit
- Direkte Unterscheidbarkeit
Nachteile:
- Kaum Flexibilität bei Erweiterung des Geschäftsfelds
- Hohes Risiko, dass der Name bereits existiert
Fantasienamen / Fantasiefirmen
Wie die Bezeichnung schon verrät, bestehen Fantasiefirmennamen aus frei erfundenen Begriffen oder Wortkombinationen. Solange du dich an die oben genannten Vorgaben hältst, kannst du deiner Kreativität hier freien Lauf lassen.
Beispiel: „Zontrex GmbH“ – für ein Unternehmen im Technologiesektor
Vorteile:
- Viele Möglichkeiten zur Markenbildung
- Flexibilität bei der Entwicklung neuer Geschäftsbereiche
Nachteile:
- Evtl. Erklärungsbedarf
- Weniger direkte Assoziation mit der Branche
Namensfirmen / Personenfirmen
Eine Namens- bzw. Personenfirma enthält den bürgerlichen Namen des Unternehmensgründers oder der Unternehmensgründerin und evtl. den Namen weiterer Gesellschafter:innen.
Beispiel: „Teumer + Flegel & Partner GmbH“ – für eine Anwaltskanzlei
Vorteile:
- Persönlicher Bezug mit einfacherer Vertrauensbildung
- Traditionelle, seriöse Wirkung in bestimmten Branchen
Nachteile:
- Eingeschränkte Übertragbarkeit bei Verkauf der GmbH
- Hohes Risiko, dass der Name bereits existiert
Mischfirmen
Auch die Mischfirma erklärt sich im Grunde von selbst: Elemente aus den vorherigen Firmierungsarten werden kombiniert. So kannst du z.B. einen Fantasienamen und einen Sachnamen mischen.
Beispiel: „Zontrex IT GmbH“ – für ein Unternehmen in der IT-Branche
Vorteile:
- Hoher Wiedererkennungswert durch Kreativität und Klarheit
- Viele Möglichkeiten zur Markenbildung
Nachteile:
- Risiko, dass der Name bereits existiert
- Evtl. Erklärungsbedarf
Lesetipp: In diesem Beitrag findest du Tipps und Inspiration für einen kreativen Firmennamen.
GmbH-Namen prüfen
Wie erwähnt, gibt es einige Regularien, die du bei der Firmierung beachten musst. Um bei der Namensfindung für deine GmbH keine Rechte anderer Unternehmen zu verletzen, macht es Sinn, verschiedene Methoden zur Namensprüfung zu verwenden. Das hilft dir nicht nur, die Verfügbarkeit deiner Namensvorschläge zu überprüfen, sondern kann auch als Inspiration dienen und gibt dir die Möglichkeit, dich bewusst von der direkten Konkurrenz abzugrenzen.
Vorab hast du folgende Möglichkeiten, deinen Firmennamen zu prüfen:
Handelsregister: Über die Website des Registerportals der Bundesländer kannst du im Handelsregister mit verschiedenen Suchparametern Firmennamen recherchieren.
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Unternehmensregister: Neben dem Handelsregister kannst du auf der Website des Unternehmensregisters auch die der Genossenschafts- und Partnerschaftsregister durchsuchen.
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Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA): Auf der Website des DPMA kannst du überprüfen, ob es eingetragene Marken gibt, die möglicherweise mit deinem GmbH-Namen kollidieren.
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European Business Register: Hier findest du Daten von rund 20 Millionen eingetragenen Unternehmen aus ganz Europa.
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Domain-Verfügbarkeit checken: Auch der Domain-Name oder eine damit verbundene Online-Präsenz eines Unternehmens kann Anhaltspunkte vergebenen Firmennamen bieten. Hier lohnt sich vor allem der Blick in das Impressum einer Website.
IHK oder HWK: Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bzw. Handwerkskammer (HWK) prüft deinen Wunschnamen für dich. Die Einschätzung zur Eintragungsfähigkeit kostet allerdings etwas.
Ist eine GmbH als Gründungsform geeignet?
Wenn du ein Unternehmen aufbauen möchtest, hast du neben der GmbH auch noch die Wahl zwischen anderen Rechtsformen wie dem Einzelunternehmen, der Unternehmergesellschaft (UG) oder Personengesellschaften wie der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). In Deutschland gehört die Gesellschaft mit beschränkter Haftung allerdings zu den beliebtesten Optionen. Bevor du jedoch über eine GmbH-Gründung nachdenkst, solltest du ihre Vorzüge ebenso wie ihre Herausforderungen kennen:
Vorteile der GmbH
- Steuern: Die Steuern auf Erträge sind bei einer GmbH mitunter bis zu 20 % geringer als bei Einzelunternehmen oder Personengesellschaften. Das ist in den ersten Jahren nach Unternehmensgründung vielleicht noch nicht entscheidend, kann langfristig vor allem bei größeren Gewinnen einen gravierenden Unterschied machen.
- Haftungsbeschränkung: Bei einer GmbH haften die Gesellschafter:innen nur mit dem Gesellschaftsvermögen und nicht mit ihrem Privatvermögen. Einzelunternehmer:innen und GbR-Gesellschafter:innen haben diesen Vorteil nicht – sie haften mit ihrem privaten Vermögen.
- Seriosität: Die GmbH gilt auch durch ihr Startkapital als vertrauenswürdige Unternehmensform. Das zahlt sich nicht nur mit Blick auf die Kundschaft aus, sondern bietet auch bessere Möglichkeiten, Investoren an Bord zu holen.
Nachteile der GmbH
- Kapitalanforderung: Bei der GmbH-Gründung ist ein Mindestkapital von 25.000 Euro erforderlich, wovon mindestens die Hälfte sofort einzuzahlen ist. Das ist beispielsweise als Einzelunternehmen oder UG nicht notwendig.
- Bürokratie: Im Vergleich zu Personengesellschaften wie der GbR unterliegen GmbHs strengeren administrativen Vorschriften und erfordern eine aufwendigere Buchführung.
- Gründungs- und Veränderungsaufwand: Bei der Gründung sowie allen Veränderungen innerhalb der Gesellschaftsstruktur ist eine notarielle Beurkundung und Veröffentlichung im Handelsregister erforderlich. Dieser Zusatzaufwand fällt bei einfacheren Rechtsformen nicht an.
Fazit: Beachte die Vorschriften, aber nutze die Möglichkeiten der GmbH-Gründung
Wenn du dich für die Gründung einer GmbH entscheidest, kann die Suche nach einem freien Namen zunächst als lästiger Schritt innerhalb der ohnehin fordernden Gründungszeit empfunden werden. Sowohl aus rechtlicher las auch aus strategischer Sicht, ist er für den Erfolg deines Unternehmens aber unabdingbar. Lasse deinen Wunschnamen deshalb möglichst früh prüfen und mache dir längerfristig Gedanken darüber. Die verschiedenen Namensarten bei der Firmierung ermöglichen dir sicher einige aussagekräftige Optionen, mit denen du dich schnell identifizieren kannst und bald mit deiner GmbH durchstartest.